Das Cargo E-Bike, dessen Serienversion derzeit auf der „micromobility expo“ in Hannover debütiert, ist gedacht für die letzte Meile auf dem Weg zum Kunden. Es kann aber natürlich auch in überschaubar großen Gebieten eingesetzt werden: in Innenstädten, Produktionswerken oder auf Hotelgeländen. Es erfüllt die Regularien eines Pedelecs. Das heißt, dass der 48-Volt-Mittelmotor höchstens 250 Watt Leistung bringen und den Fahrer maximal bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h unterstützen darf. Der Vorteil dieses Konzepts: Das Cargo E-Bike kann dadurch ohne Führerschein gefahren werden und muss auch nicht versichert werden. Der Motor ist gekoppelt an eine 0,5-Kilowattstunden-Lithium-Ionen-Batterie, die genug Energie für 100 Kilometer bereitstellen soll.
Die Ladefläche bleibt immer waagerecht
An die Vorderachse mit zwei Rädern schließt direkt die Ladefläche an, mit der VW zufolge eine 0,5 Kubikmeter fassende Transportbox untergebracht werden kann. Dahinter befinden sich Lenker, Sattel und das dritte Rad. Das 2,06 Meter lange, 1,10 Meter hohe (im Bereich des Lenkers) und 89 Zentimeter breite Cargo-E-Bike wiegt 40 Kilogramm und kann bis zu 210 Kilogramm zuladen. Allerdings ist der Fahrer in dieser Rechnung bereits enthalten.
Ein Clou des VW-Lastenrads: Den Ladebereich haben die Entwickler mit einer Neigetechnik ausgerüstet. Mithilfe der Vorderachs-Kinematik bleibt das Transportgut stets waagerecht, was zusammen mit dem 1,35 Meter langen Radstand und dem tiefen Schwerpunkt ein stabiles Fahrverhalten gewährleisten und das Cargo-Bike gegen umkippen absichern soll. Dank der Continental-Ballonreifen verspricht VW außerdem einen hohen Fahrkomfort.
Fertigung im VW-Nutzfahrzeug-Werk Hannover
Der Produktionsstart steht kurz bevor, die Markteinführung soll noch 2019 stattfinden. Zu Preisen äußert sich VW noch nicht. Gefertigt wird das Lastenrad im traditionsreichen Nutzfahrzeug-Werk Hannover in einem eigens eingerichteten 240 Quadratmeter großen Areal. Zur Einordnung: Das gesamte Werksgelände umfasst offiziellen VW-Angaben 1,1 Millionen Quadratkilometer. Allein das zeigt schon: Der Bau von Elektro-Lastenrädern wird so schnell wohl nicht zu Volkswagens Kerngeschäft.