Zum dritten Mal lud sport auto und Reifenpartner Dunlop zum jährlichen Highspeed-Event auf das Hochgeschwindigkeits-Oval des ATP Testzentrums im Emsland. 2010 traten insgesamt 16 Sportwagen bei diesem extremen Leistungstest an. Darunter acht Serienfahrzeuge mit zusammen 5.029 PS sowie acht Tuningautos mit insgesamt 5.400 PS.
Der Bugatti Veyron 16.4 stellt sich dem Beschleunigungs-Test
Nähern wir uns dem ersten Serien-Testkandidaten, einem Auto, das die Redaktion seitens des Herstellers selbst trotz wiederholter Anfragen noch nie in die Hände bekam, weil - so das mehr oder minder offizielle Statement - "die sport auto-Leser nicht die angepeilte Zielgruppe repräsentieren". Nun denn: Auch Marketing- und Presseabteilungen können irren. Einem jener nicht zur angepeilten Zielgruppe gehörenden, bekennenden sport auto-Leser verdanken wir nämlich die Teilnahme des über eine Million Euro teuren und 1.001 PS starken Traum-Sportwagens namens Bugatti Veyron 16.4. Jener ist mit seiner Familie aus dem Hessischen angereist und hat neben dem Bugatti-Dickschiff mit den 16 Zylindern und den vier Turboladern gleich noch ein Cabriolet mitgebracht, den Bentley Continental GT Speed Convertible.
Beide Autos - so erlaubt es das virtuelle sport auto-Papenburg-Reglement - dürfen von eigens mitgebrachten Testfahrern gemessen werden. Lediglich das in der Redaktion seit Jahren verwandte 2D-Messsystem muss ebenso mit an Bord wie ein neutraler sport auto-Beisitzer, der dasselbe bedient und sich vom ordnungsgemäßen Ablauf des Messprozederes überzeugt. Ergo darf der rennerfahrene Eigner im Bugatti Veyron 16.4 höchstselbst zur Tat schreiten, wenn es gilt, den Bugatti Veyron 16.4 binnen kürzester Zeit aus dem Stand auf Tempo 300 km/h zu treiben und auf der Gegengeraden aus eben jener Geschwindigkeit heraus wieder bis zum Stillstand herunterzubremsen.
Nach 20,7 Sekunden ist die 300 km/h-Schallmauer durchbrochen
Ersteres gelingt mit dem Bugatti Veyron 16.4 trotz des daheim gelassenen Highspeed-Schlüssels, der das Fahrzeug absenken und das Ausfahren des sich ab 240 km/h steil in den Wind stellenden, landeklappengleichen Spoilers verhindern würde, bravourös. 3,1 - 8,5 - 20,7 Sekunden lauten die in 100 km/h-Schritten ermittelten Stationen, die der Bugatti Veyron 16.4 im Test auf seinem eiligen Weg durchläuft. Schneller ist an diesem Tag nur noch ein Allrad-Porsche von Tuner 9ff. Aber zurück zur Serienklasse, die der auf der Bremse keine weiteren Bestleistungen generierende Bugatti Veyron 16.4, da nicht explizit im Herstellerauftrag unterwegs, diesmal nur inoffiziell für sich entscheidet. Offiziell gebührt die Krone in der Klasse der Serien-Sportwagen einem Auto, das in Papenburg seine Test-Premiere gab - dem brandneuen Porsche 911 GT2 RS.
Bugatti Veyron
Beschleunigung:
0-100 km/h: 3,1 s
0-200 km/h: 8,5 s
0-300 km/h: 20,7 s
Verzögerung:
300-0 km/h: 7,1s
Der Bugatti Veyron 16.4 benötigt für 0-300-0 km/h:
27,8 Sekunden
Motor:
Sechzehnzylinder-V-Motor mit vier Turboladern, 7.993 cm³, 1.001 PS (736 kW) bei 6.000/min, 1.250 Nm bei 2.500/min, 125,2 PS/L
Kraftübertragung:
Allradantrieb, Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, ESP
Bremsen:
Innenbelüftete und gelochte Keramik-Scheiben rundum, Ø vo/hi 400/380 mm, ABS
Bereifung:
Vorn 265/680 ZR 500A, hinten 365/710 ZR 540A, Michelin Pilot Sport PAX
Gewicht:
2.056 kg, 2,1 kg/PS
Vmax:
407 km/h
Grundpreis:
1.160.000 Euro
Details zu den anderen Test-Kandidaten lesen Sie bei den einzelnen Fahrzeugen (Klick in der Tabelle):