CES als Bühne für innovative Autobauer
Seine Weltpremiere feiert die neuste Version des autonomen Ford Fusion Hybrid Anfang Januar 2017 auf der CES in Las Vegas. Das Umfeld der eigentlich als Fach-Messe für Unterhaltungselektronik bekannten CES haben sich in den letzten Jahren mehr und mehr Autohersteller zu Nutze gemacht um dort innovative Produkte zu präsentieren.

Der Ford Fusion wird bei uns als Mondeo verkauft
Die neuen Fusion-Forschungsfahrzeuge unterscheiden sich äußerlich kaum vom Vorgängermodell, bzw. dem in Deutschland bekannten Ford Mondeo. Lediglich neue Sensoren der Firma Velodyne weisen darauf hin, dass da ein neuer autonomer Ford Fusion vor einem steht. Gemeinsam mit dem chinesischen Internet-Konzern Baidu hat Ford 2016 rund 150 Millionen Dollar in Velodyne investiert. Velodyne ist ein führender Hersteller von Laser-Systemen, die das Umfeld eines Fahrzeugs abtasten. Auf Basis dieser LiDAR-Daten (Abkürzung für Light detection and ranging) werden dann 3D-Modelle der Umgebung und sich bewegender Objekte errechnet, ohne die autonome Fahrzeuge quasi blind wären. Rein optische Systeme, wie sie zum Beispiel beim vielfach kritisierten Autopilot von Tesla im Einsatz sind, arbeiten bei weitem nicht so zuverlässig und genau.
Die restlichen Upgrades konzentrieren sich vor allem auf die Verbesserung der klassischen Radarsensoren, der Kameras, der detaillierten 3D-Karten, der sowie der klassischen Rechenleistung. So viel Technik an Bord kostet jede Menge Energie. Deshalb bekommen die neuen Ford-Forschungsfahrzeuge einen zweiten Akku, der die autonomen Systeme mit Energie versorgt, der Energiespeicher des Hybrid-Antriebs ist künftig nur noch fürs Fahren zuständig.
1 Terrabyte Daten pro Stunde
Die Anforderungen an Rechenleistung und „Intelligenz“ so eines autonomen Fahrzeugs sind kaum in verwertbare Zahlen zu packen. Spannende Einblicke in den Alltag der Entwickler liefert kurz vor der CES 2017 Chris Brewer, der bei Ford als Chefentwickler für die autonomen Fahrzeuge verantwortlich ist. Laut Brewer verarbeitet jedes der Forschungsfahrzeuge im Straßenverkehr pro Stunde rund 1 Terrabyte an Daten. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher Smartphone-Nutzer würde laut Ford rund 45 Jahre brauchen, um 1 Terrabyte an Daten zu nutzen.

Bis 2021 autonome Ford-Serienfahrzeuge
2021 will Ford autonome Serienfahrzeuge als autonome Mietwagen oder im Carsharing-Einsatz haben. Laut Chris Brewer sollen diese Fahrzeuge die Level4-Vorgaben der SAE erfüllen und werden dann aller Voraussicht nach auch ohne Lenkrad und sonstige Bedienelemente auskommen. Die aktuellen Forschungsfahrzeuge dürfen aus rechtlichen Gründen nur mit einem menschlichen Fahrer als Backup auf die Straße. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, will Ford die Testflotte in den nächsten Jahren auf 90 Fahrzeuge ausbauen.