Alternativen zum eigenen Auto wie Bus und Bahn, Fuß- und Radverkehr, Fahrgemeinschaften oder Carsharing werden in einem Plan bedürfnisorientiert auf die Projektteilnehmer zugeschnitten. Kommunen, Betriebe und öffentliche Einrichtungen arbeiten dabei mit Einwohnern, Mitarbeitern, Kunden, Schülern zusammen. Neben dem Aufbau von bundesweit 15 Modellregionen wurden für 100 Kommunen und Betriebe Mobilitätsmanagementkonzepte entwickelt. Kohler: „Die Ergebnisse des Projektes zeigen, dass mit Mobilitätsmanagement auf lokaler Ebene eine deutliche Reduzierung von Pkw-Verkehr möglich ist." Wenn die vorgeschlagenen Maßnahmen an den Standorten umgesetzt werden, können jährlich über 133 Millionen Pkw-Kilometer eingespart werden. Das entspricht einer Reduzierung der CO2-Emissionen um gut 23.000 Tonnen pro Jahr.
Damit ist Kohler einer der Kongressteilnehmer, der schon ganz konkret an der Mobilität von morgen arbeitet. Dabei sieht der 57-Jährige die Zukunft der Mobilität durchaus vielfältig: „Es wird nicht nur einen Antrieb geben. Es wird einen Mix aus Elektroantrieben, Hybrid, Wasserstoff, Brennstoffzelle oder Erdgas geben.“
Energieverbrauch ist für Kohler eine ganzheitliche Angelegenheit. Und so sagt er ja zum Elektroauto, aber dann auch bitteschön erneuerbare Energie nutzen: „Elektromobilität ist eine Initiative zur Verringerung der CO2-Emissionen, aber nur dann, wenn man dafür regenerative Energie verwendet. Auch ohne alternative Antriebe lassen sich aber auch heute schon große Mengen an CO2-Ausstoss einsparen, weiß Kohler.
Stephan Kohler ist bereits seit September 2000 Geschäftsführer der von der Bundesregierung und der KfW Bankengruppe (damals noch Kreditanstalt für Wiederaufbau) gegründeten Deutschen Energie-Agentur; seit Mai 2006 ist er Vorsitzender der Geschäftsführung. Kohler gehört seit Juni 2001 dem Advisory Committee des Weltrats für Erneuerbare Energien an.
Neben Veröffentlichungen zu energiewirtschaftlichen und energiepolitischen Themen sowie der Erarbeitung von Energiewende-Szenarien ist Kohler Autor der Bücher „Die Energiewende ist möglich“ und „Sonnenenergie-Wirtschaft“. Zudem ist er Mitherausgeber des Buches „Neue Wege zum Klimaschutz“.
Erste berufliche Stationen des heute 57-Jährigen waren in München der TÜV Bayern (Abteilung Kerntechnik und Strahlenschutz) und MAN Neue Technologien. Nach einem Zwischenstopp bei der Hochtemperatur Reaktorbau GmbH (HRB) in Mannheim wechselte Kohler 1981 zum Öko-Institut Freiburg. Nach seiner Mitarbeit an der Deutschen Risikostudie Kernkraftwerke Phase B übernahm er im Jahr 1983 die Leitung des Fachbereichs Energie sowie ab 1988 den Aufbau des Umwelt-Informationsbüros Ökoinform in Moskau.
1991 wurde Kohler Geschäftsführer der vom Land Niedersachsen und der VEBA AG neu gegründeten Niedersächsischen Energie-Agentur in Hannover. Von 1982 bis 1984 war er Vorstandsmitglied im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), von 1991 bis 1993 Vorstandsmitglied des Öko-Instituts Freiburg. Von 1995 bis 1997 saß der heutige Dena-Chef im Beirat des BUND (Bund fur Umwelt und Naturschutz Deutschland).