Tasten, Knöpfe und Drehregler haben in der neuesten Kreation von Audi ausgedient. Nachdem schon der neue TT mit dem "Virtual Cockpit" einiges an der Bedienung und dem Aussehen von Radio, Heizung und Navi umgekrempelt hat, schicken die Ingolstädter mit dem E-Tron Quattro Concept die nächste Entwicklungsstufe auf die Consumer Electronics Show nach Las Vegas. Das nennt sich HMI – Human-Machine-Interface.
Audi HMI mit Curved-OLED-Bildschirm
Wie beim aktuellen TT oder dem neuen Audi A4 befindet sich der Hauptbildschirm direkt im Sichtfeld des Fahrers hinterm Lenkrad. Die Qualität der Anzeige soll hier weiter verbessert worden sein, ein Indiz hierfür ist die stark erhöhte Auflösung des Displays: 2.240 mal 720 Pixel auf 14,1 Zoll.
Interessant: Während wir im noch aktuellen "Virtual Cockpit" zwischen analogen und digitalen Anzeigen hin- und herschalten können, wird es in der neuen Version keine klassischen Rundinstrumente mehr geben - auch nicht als Imitation. Die Daten werden rein digital wiedergegeben. Das neue System wird mittels der Touchscreen-Flächen auf dem Lenkrad gesteuert, Drehrädchen und Tasten sind hier nicht zu sehen. Bei Betätigung der Touchscreens übermitteln diese ein Vibrationsfeedback.

Neues Komfort-Center reduziert Zahl der Schalter und Hebel
Rechts des Lenkrads finden wir einen trapezförmigen Touchscreen, der für die Bedienung des Navigationssystems sowie die Medienauswahl zuständig ist. Die Eingabe geschieht im Stand per einblendbarer Tastatur, während der Fahrt erkennt das System die Handschrift des Fahrers.
Eine weitere Neuerung betrifft das sogenannte "Komfort-Center". Über diesen 8,4 Zoll großen Screen mit einer sehr hohen Auflösung von 2.560 mal 1.600 Pixeln steuert der Audi-Pilot die Klimatisierung sowie vier weitere, individuell programmierbare Funktionen. Als Folge fallen die üblichen Schalter, Drehrädchen und Hebel weg; Audi verspricht sich hierdurch eine simplere Bedienung.
Das HMI-System kann ebenfalls mit Smartphones und Smartwatches aller gängigen Hersteller verbunden werden. Mobiltelefone können während der Fahrt in einer speziellen Box induktiv geladen werden - das lästige Kabelgewirr entfällt.
Self-Monitoring und Psycho-Hilfe mit dem "Audi Fit Driver"
Audi arbeitet auch daran, den Fahrer gesundheitlich zu entlasten, indem er nach der Fahrt entspannt und nicht genervt aus dem Auto aussteigt. Wie das funktionieren könnte, zeigt das System "Audi Fit Driver": In Kombination mit einem Fitnesstracker wie etwa "Fitbit" oder einer Apple-Watch sollen diverse Parameter wie Herzfrequenz oder Hauttemperatur gescannt werden. Je nach Zustand sollen die Fahrzeugsysteme entspannend oder auch vitalisierend auf den Fahrer wirken.

Bei hohem Stresslevel könnte das Auto nach Aussage von Audi Tipps zur richtigen Atemtechnik geben - oder dazu raten, auf dem nächsten Rastplatz eine Pause einzulegen. Biofeedback nennt sich das Ganze. Sportler, die mit der App "Runtastic" unterwegs sind, kennen das bereits.
Ob dieses Self-Monitoring auch im Auto funktioniert, wird die Zukunft zeigen. Sinnvoll könnte es allemal sein, etwa dann, wenn der Fahrer in einer Extremsituation wie einem Herzinfarkt nicht mehr selbst in der Lage ist, Hilfe zu holen. Dann wird der Audi automatisch und sicher anhalten und einen Notruf absetzen.