Absatzzahlen im August: Deutsche Oberklasse-Hersteller wachsen

US-Absatzzahlen im August
Deutsche Oberklasse-Hersteller wachsen

Grund ist der hohe Vergleichswert aus dem Vorjahr: Im vergangenen August hatte die US-Version der Abwrackprämie scharenweise Neukunden in die Autohäuser getrieben. Deshalb kam es nun zu starken Einbußen. Vom allgemein negativen Trend konnten sich jedoch vor allem die deutschen Oberklasse-Hersteller abkoppeln.

Chrysler ist Überraschungssieger

Überraschungssieger war zudem Chrysler. Der vom italienischen Konzern Fiat kontrollierte kleinste der drei großen US-Hersteller fuhr ein Verkaufsplus von sieben Prozent ein.

Schwer tat sich im August BMW auf dem für die Münchener wichtigen US-Markt. Die Verkäufe der Kernmarke legten zwar um 1,6 Prozent auf 19.540 Fahrzeuge leicht zu, wie das Unternehmen mitteilte. Der Gesamtabsatz der BMW Group litt aber unter den schwachen Zahlen der britischen Kleinwagentochter Mini, deren Absatz um mehr als 13 Prozent auf 4.425 Modelle sank.

Volkswagen mit Verkaufsrückgang

Europas größter Autobauer Volkswagen musste im August gar einen Verkaufsrückgang hinnehmen. Mit 22.855 Wagen wurden knapp acht Prozent weniger verkauft als im Vorjahresmonat. Die VW-Verantwortlichen verwiesen auf den Effekt der US-Abwrackprämie und versprachen erneute Steigerungen in den nächsten Monaten. Bei der Volkswagen-Tochter Audi betrug das Plus 14 Prozent auf knapp 9.200 Autos.

Die Konkurrenten vom Stuttgarter Daimler-Konzern konnten im August mit der Marke Mercedes-Benz ein Absatzplus von rund 15 Prozent auf fast 20.000 Wagen verbuchen. Besonders gefragt waren die Modelle der C- und E-Klasse. Der Stadtwagen Smart bleibt in den USA ein Flop: Nur 448 wurden im August ausgeliefert, mehr als 72 Prozent weniger als im Vorjahresmonat.

Neuer Porsche Cayenne mit 50 Prozent Zuwachs

Der Sportwagenbauer Porsche legte vor allem dank der neuen Generation seines Geländewagens Cayenne zu. Mehr als 50 Prozent betrug der Zuwachs bei diesem Modell. Insgesamt kauften die Amerikaner mit 2032 Porsches ein Drittel mehr als noch im Vorjahresmonat.

Der US-Branchenprimus General Motors (GM) verlor im Vergleich zum Vorjahr elf Prozent der Verkäufe und setzte knapp 185.000 Fahrzeuge der Marken Chevrolet, Buick, GMC und Cadillac ab. Rechnet man die Verluste durch die aufgegebenen Marken hinzu, lag der Verlust sogar bei knapp 25 Prozent.

Ford musste Federn lassen

Die Traditionsschmiede Ford musste ebenfalls Federn lassen. Der Absatz der drei Marken Ford, Lincoln und Mercury ging zusammengenommen um elf Prozent zurück auf 157.500 verkaufte Autos. Chrysler konnte sich von der allgemeinen Talfahrt der US-Konkurrenten absetzen und legte auf fast 100.000 verkaufte Wagen zu. Der in Auburn Hills ansässige frühere Daimler-Partner verzeichnete damit den fünften Monat in Folge eine Absatzsteigerung im Jahresvergleich.

Hart erwischt wurde dagegen Toyota. Der Weltmarktführer musste in den USA im August ein Minus von mehr als einem Drittel wegstecken. Auch die japanischen Kollegen Honda, Nissan, Mazda, Suzuki und Mitsubishi litten. Sie alle hatten vor einem Jahr zu den Gewinnern der Abwrackprämie gezählt.