Was wäre der Nürburgring ohne sein typisches Eifelwetter? Wie schon nach 90 Minuten im ersten Qualifying fanden die Piloten auch im zweiten Zeittraining knifflige Streckenbedingungen vor. Die 25,3 Kilometer lange Bahn befand sich über den Großteil der 120 Minuten langen Session in unterschiedlichem Zustand. Während der Asphalt auf der GP-Strecke von Beginn an fast komplett trocken war, erwiesen sich Teile der Nordschleife als äußerst nass – besonders im Bereich Brünnchen, wo hinter den Fahrzeugen sogar Gischt aufstieg.
„Die Bedingungen sind schwierig, da die Strecke teilweise komplett trocken und teilweise noch richtig nass ist“, erklärte Nico Müller von der Mannschaft G-Drive Racing. Die schnellsten Zeiten lagen daher anfangs weit über eine Minute hinter der gestrigen Bestzeit des Dörr-McLaren.
Teams experimentieren mit Setup und Reifen
Trotz der Streckenbedingungen herrschte auf der Piste von Anfang an ordentlich Betrieb. Die Teams nutzten die Mischbedingungen und erprobten unterschiedliche Setup-Konfigurationen und Reifenmischungen, um für das Rennen gerüstet zu sein, sollte sich das Wetter über die 24h-Distanz von einer ähnlichen Seite zeigen.
Die Tücken des Nürburgrings zu spüren bekam der BMW M235i Racing mit der Startnummer 311. Michele di Martino verlor im Bereich Hohe Acht die Kontrolle über seinen mit Slicks bereiften Boliden und krachte mit der linken Fahrzeugfront in die Streckenbegrenzung. Die Folge: Das linke Vorderrad stand quer im Radkasten, die Vorderradaufhängung war gebrochen. Di Martino brachte seinen sichtlich angeschlagenen Renner aber zurück in die Boxen.
Zeitverbesserungen erst gegen Ende der Session
Erst in der letzten halben Stunde des 2. Qualifyings erlaubte die Rennstrecke wieder schnelle Umläufe, sodass diverse Piloten sich aufmachten, einen der verbleibenden elf Startplätze für das Top-30-Qualifying zu ergattern. Besonders schnell unterwegs: der Prosperia C. Abt mit der Startnummer 10, der aber bereits über das Zeittraining zum 24h-Qualirennen für die Top 30 qualifiziert war. Mit einer Zeit von 8:24.023 Minuten schob sich das Quartett Christopher Mies, Christer Jöns, Niclas Kentenich und Dominik Schwager im kombinierten Klassement auf den vierten Rang.
Auf den letzten Drücker sprang der Aston Martin Vantage GT3 vom Team Aston Marin Racing unter die Top30 – und das obwohl in der Schlussphase der BMW M235i Racing mit Henri Österlund für eine Gelbphase sorgte. Im Vorjahr startete der Aston Martin mit der Startnummer 007 von der zweiten Startposition.
Im kombinierten Klassement änderte sich auf den ersten vier Positionen nichts. Der Dörr-McLaren mit der Startnummer 69 blieb an der Spitze, dahinter folgten zwei Audi R8 LMS ultra (Startnummer 4 und 502) und der BMW Z4 GT3 (Startnummer 20) vom Team Schubert.
sport auto-Testredakteur Christian Gebhardt blieb mit seinem Opel Astra OPC Cup auf dem zweiten Rang in der Cup-Klasse. Das BMW Motorsport-Team mit sport auto-Redaktionsleiter Marcus Schurig ließ es im zweiten Qualifying gemütlich angehen. Insgesamt drehte man nur zwei Runden auf der GP-Strecke.
In unserer Bildergalerie zeigen wir Ihnen die besten Aufnahmen vom zweiten Qualifying.