Frederic Makowiecki stopfte seinen Aston Martin in Führung liegend in die Leitplanken der ersten Schikane. Damit konnte der Werks-Porsche von Marc Lieb (Startnummer 92) die Führung übernehmen.
Regenschauer halten das 24h-Rennen spannend
Das Wetter hat wieder mal Schicksal in Le Mans gespielt, als Frederic Makowiecki seinen Aston Martin Vantage GTE nach 246 Runden aus der Kontrolle verlor und die Frontpartie heftig und final verformte. Wie schon so oft in diesem Rennen begann es leicht zu nieseln, und wie so oft in diesem Rennen sorgte der kurze Schauer für viele Dreher und kleine Dramen. Die meisten blieben ohne Folgen, doch der Einschlag der Startnummer 99 in die Leitplanken war schon der zweite hochdramatische Rückschlag für das britische Werksteam, nach dem tödlichen Unfall am Vortag von Allan Simonsen.
Denn der Aston Martin mit der Startnummer 99 führte das Rennen über weite Strecken an, gefolgt von dem Schwesterauto mit der Startnummer 97 und dem Werks-Porsche (Nummer 92). Diese drei Fahrzeuge hatten bereits in der ersten Safety-Car-Phase gleich zu Rennbeginn mit Glück einen Rundenvorsprung erobert, weil sie getrennt vom restlichen GTE-Feld das vorderste von drei Safety Cars erwischten.
In der Folge dominierte die Nummer 99 das Geschehen an der Spitze, speziell wenn der schnelle Franzose Makowiecki hinter dem Lenkrad saß. Doch ausgerechnet der feuerte den Aston Martin wenige Stunden vor Schluss spektakulär in die Leitplanken. Doch die Siegchancen für Aston Martin sind noch intakt: Nach 20 Rennstunden liegt der Aston Martin mit Startnummer 97 nur sieben Sekunden hinter dem führenden Porsche mit der Startnummer 92. Der zweite Werks-Porsche hat in der Nacht den Sprung zurück in die Führungsrunde geschafft, liegt aber bereits über zwei Minuten hinter dem Führungsduo.
Kristensen kontrolliert die Führung
Die Frage um den Gesamtsieg ist zwar noch nicht entschieden, doch der Audi mit der Startnummer 2 (Loïc Duval, Allan McNish und Tom Kristensen kontrolliert nun mit Rundenvorsprung seit Mitternacht das Geschehen an der Spitze. Phasenweise betrug der Vorsprung sogar zwei Runden, doch bei einem Regenschauer am Sonntagvormittag ging das Audi-Werksteam Joest Racing auf Nummer sicher, und holte Allan McNish zum Reifenwechsel herein. Kurze Zeit später musste der Schotte wieder auf Slicks zurückwechseln, so schmolz der Vorsprung auf nur noch eine Runde. Dennoch scheint Audi alles unter Kontrolle zu haben, auch wenn für den letzten Rennabschnitt durchaus noch kräftige Regenschauer angekündigt sind.