Im Herbst 2023 hatte VW die dritte Generation des Tiguan vorgestellt. Der Bestseller präsentiert sich umfangreich modifiziert, muss aber in der neuen Modellgeneration auf die siebensitzige Variante verzichten, die bislang unter dem Beinamen Allspace zu haben war.
Fast wie der Tiguan, nur länger
VW hat aber schon adäquaten Ersatz zur Hand. Die Allspace-Lücke wird ab 2025 der VW Tayron füllen. Dessen zweite Generation hatte VW-Chef Thomas Schäfer schon Mitte 2023 als Weltauto angekündigt. Der Tayron baut wie der neue Tiguan und auch der neue VW Passat auf der MQB Evo-Plattform auf. Dabei wächst der Tayron wie früher die Allspace-Variante deutlich über den Standard-Tiguan hinaus. Der Tayron ist 4,77 Meter lang, ohne Spiegel 1.852 Millimeter breit und 1.660 mm hoch. Damit übertrifft er den neuen Tiguan in der Länge um fast 20 Zentimeter. Platz für die dritte Sitzreihe schafft ein um knapp elf Zentimeter auf 2.791 Millimeter verlängerter Radstand.
Obwohl sich Tiguan und Tayron auf den ersten, schnellen Blick sehr ähneln, gibt es beim genaueren Hinsehen einige Unterschiede. Fast wirkt die Optik des Tayron wie ein Facelift des Tiguan mit leicht geänderter Scheinwerfer-Form, angepassten Schürzen vorne und hinten sowie einer unterschiedlichen Grafik in den Rückleuchten. Besonders markant ist der Unterschied in der Heckklappe, die beim Tayron mit einer stark profilierten Kante unter dem Leuchtenband gestaltet ist.
In zwei Styling-Linien
Je nach Ausstattungslinie zeigt der Tayron unterschiedliche Designakzente. So kommt die R-Line-Version mit einem "sportlicheren" Stoßfänger und schwarz glänzenden Lufteinlässen daher, während die Elegance-Ausstattung auf Chromapplikationen setzt. Alle Versionen verfügen über vertikale Air Curtains an der Front, die zur Verbesserung der Aerodynamik beitragen sollen.
Der Tayron bietet Platz für bis zu sieben Personen, wobei die optionale dritte Sitzreihe bei Nichtgebrauch vollständig im Boden des Kofferraums verschwindet. Die zweite Sitzreihe ist verschiebbar und die Rückenlehnen lassen sich in der Neigung verstellen. Das gilt allerdings nur für die Verbrenner-Varianten. Die beiden Plug-in-Hybride gibt es nur als Fünfsitzer, den Patz der dritten Reihe benötigt die PHEV-Batterie.
Volldigitales Cockpit ist Serie
Das Cockpit des Tayron mit digitalen Instrumenten, einem freistehenden Touchscreen für das Infotainmentsystem und einem multifunktionalen Fahrerlebnisschalter in der Mittelkonsole ähnelt ebenfalls dem Tiguan. Es hat aber Eigenständigkeiten wie die Armaturenumrandung oder die Lüfterdüsen zu bieten, auch an dieser Stelle fühlt man sich an eine Facelift-Maßnahme erinnert. Je nach Ausstattungslinie bietet das Infotainmentsystem verschiedene Funktionen, darunter die Integration von Apple CarPlay und Android Auto sowie die optionale Sprachsteuerung IDA mit "ChatGPT"-Integration.In der R-Line-Version kommen Designelemente wie große "ArtVelours Eco"-Flächen in den Türverkleidungen und Sitzen zum Einsatz. In der Elegance-Ausstattung hingegen dominieren Echtholzapplikationen das Interieur. Serienmäßig ist der Tayron mit einer 3-Zonen-Klimaautomatik ausgestattet.
Volkswagen bietet den Tayron mit sieben verschiedenen Antriebsoptionen an. Darunter befinden sich zwei Plug-in-Hybrid-Versionen, ein Mild-Hybrid sowie mehrere Benzin- und Dieselmotoren. Die Leistungsspanne reicht dabei von 150 PS (110 kW) bis hin zu 272 PS (200 kW). Die beiden Plug-in-Hybridmodelle zeichnen sich durch eine elektrische Reichweite von über 100 Kilometern aus. Gleichzeitig bietet der Hybridantrieb mit einer Gesamtreichweite von rund 850 Kilometern Langstreckentauglichkeit. Weil die Plug-in-Modelle mit bis zu 50 kW am Schnelllader nachladen können, ist das durchaus auch eine Autobahn-Option. An Wallboxen und Ladesäulen wird mit 11 kW ebenfalls flott nachgetankt.
Die herkömmlichen Benzin- und Dieselmotoren basieren auf der neuesten Generation von Turbomotoren und sind mit einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (DSG) gekoppelt. Die TSI- und TDI-Modelle mit 4Motion-Allradantrieb erlauben eine Anhängelast von bis zu 2.500 Kilogramm.
Umfangreiche Serienausstattung
Optional kann der SUV mit dem adaptiven "DCC Pro"-Fahrwerk ausgestattet werden, das in Echtzeit auf Fahrbahnunebenheiten und Fahrverhalten reagiert. Für zusätzlichen Komfort beim Einparken sorgen der serienmäßige "Park Assist Plus" sowie der aufpreispflichtige "Park Assist Pro" mit Memory- und Remote-Funktion. Diese erlaubt es, den Tayron mithilfe einer Smartphone-App von außen fernzusteuern und automatisch in zuvor gespeicherte Parklücken einzuparken.

Extrasportliche Sitze für die R-Line-Version
VW bietet den Tayron in den drei Ausstattungslinien Life, Elegance und R-Line an. In allen Versionen serienmäßig ist unter anderem eine 3-Zonen-Klimaautomatik, eine 10-Farben-Ambientebeleuchtung, neun Airbags, Sonnenschutzjalousien in den Fondtüren, ein Infotainmentsystem mit gegen Gebühr freischaltbarer Navigationsfunktion und App-Connect Wireless. Ebenso Serie sind die digitalen Instrumente, LED-Scheinwerfer mit Fernlichtautomatik, 17-Zoll-Leichtmetallräder und die beleuchteten VW-Zeichen an Front und Heck. R-Line und Elegance bekommen zusätzlich unter anderem LED-Plus-Scheinwerfer mit Kurvenlicht und eine 30-farbige Ambientebeleuchtung.
Preis und Verkaufsstart
Der Verkaufsstart des neuen Tayron ist im Herbst 2024 gestartet. Gebaut wird der XL-Tiguan in Wolfsburg. Zu haben ist der Tayron in den Ausstattungsvarianten Life, Elegance und R-Line. Der Grundpreis liegt bei 45.475 Euro für den 150-PS-Mild-Hybrid-Benziner. Die PHEV-Version ist ab 53.425 Euro zu haben. Für den Zweiliter-Turbodiesel startet die Preisliste bei 53.840 Euro.
Der Preisaufschlag gegenüber dem regulären Tiguan lag in der letzten Generation je nach Variante zwischen 3.500 und 5.000 Euro. Bei der neuen Generation liegt die Differenz zwischen rund 2.600 und 8.500 Euro.