Der verkaufserfolgverwöhnte Golf konnte in 8. Generation nicht an die Zahlen des Vorgängers anknüpfen. Im erste Quartal 2020 etwa brachte VW in Deutschland nur rund 36.000 der neuen Kompaktwagen an den Mann, während der im ersten Quartal 2019 schon auslaufende Vorgänger noch rund 51.000 Käufer fand – fast 30 Prozent mehr.
Die "normale" Mehrwertsteuer schlägt zu
Manch einer führte das auf die fehlenden günstigen Varianten zurück. Zum Verkaufsbeginn gab es als günstigstes Modell den 130-PS-Benziner in der Life-Ausstattung ab 26.460 Euro. Erst Ende Dezember 2020 steht nun die Version mit 1,0-Liter-Dreizylinder und 90 PS im Konfigurator. Für 19.880,85 Euro – inklusive 16 Prozent Mehrwertsteuer. Der niedrigere Satz gilt allerdings nur noch die bis 31.12. 2020. Im neuen Jahr kehrt die alte Mehrwertsteuer von 19 Prozent zurück. In einer Fußnote des VW-Konfigurators zum Preis steht: "Bruttopreis inkl. 16 % Mehrwertsteuer. Bei einer Auslieferung ab dem 01.01.2021 gilt der dann gültige Mehrwertsteuersatz, welcher sich auf die Höhe des Bruttopreises auswirken kann".
Der Nettopreis lässt sich aus den 19.880,85 Euro mit 17.138,66 Euro berechnen. Kämen da 19 Prozent Mehrwertsteuer drauf, kostete der Golf 8 ab 2021 also mindestens 20.395,01 Euro – mit einer minimalen Abrundung sähe das nach einem geplanten Listenpreis aus. Zum Vergleich: Als 2012 der Golf 7 auf den Markt kam, lag der Einstiegspreis noch bei 16.975 Euro – für den 1,2 TSI mit 86 PS. Zum Facelift 2017, das vor allem das neue Infotainmentsystem brachte, stand der günstigste 7er-Golf dann allerdings bereits mit 17.850 Euro in der Preisliste – mit drei Türen. Zwei weitere kosteten 900 Euro extra, beim Golf 8 sind sie Serie, der Vergleichspreis läge also bei 18.750 Euro. Nimmt der Bruttopreis zum Jahreswechsel die Rückkehr zur alten Mehrwertsteuer also voll mit, wird Generation 8 beim Basismodell also um 1445 Euro teurer. Dafür gibt es einen Zylinder weniger, aber vier PS und 15 Nm mehr. Damit ist der Kompaktwagen in weniger als 12 Sekunden auf 100 km/h und beschleunigt auf fast 190 km/h, den WLTP-Verbrauch gibt VW mit 5,3 Liter auf 100 Kilometer an.
Ordentliche Ausstattung im Basismodell des VW Golf VIII
Zur Serienausstattung gehören eine asymmetrisch geteilt umlegbare Rückbanklehne, Klimaautomatik, USB-Buchsen, elektrische Außenspiegel, Audiosystem mit Digitalradio, Digital-Cockpit mit Farbdisplay, Multifunktionslenkrad, LED-Scheinwerfer mit Lichtautomatik und LED-Tagfahrlicht, LED-Rückleuchten, Spurhalteassistent, Notbremsassistent und SOS-Notruffunktion mit an Bord. Etliches davon, zum Beispiel LED-Scheinwerfer und Digitalcockpit, waren beim 7er nicht Serie, die bessere Ausstattung kompensiert den Mehrpreis vermutlich.

Äußerlich bleibt das Basismodell aber Graubrot – im wahrsten Sinnes des Wortes: Uranograu ist die einzige aufpreisfreie Farbe, die 15-Zoll-Felgen sind aus Stahl und tragen Sommerreifen – für knapp 200 Euro extra gibt es immerhin Ganzjahresreifen, die dann sogar auf 16-Zoll-Felgen sitzen und 205 statt 195 Millimeter breit sind.
In der Linie "Life" gibt es 16-Zoll-Leichtmetallfelgen, Ambientebeleuchtung, das Navigationssystem "Discover Pro", Sprachbedienung, Verkehrszeichenerkennung, Leder für Lenkrad und Schaltknauf, eine Schnittstelle zum induktiven Laden des Smartphones, "App-Connect Wireless" (drahtlose iPhone-Integration), eine Mittelarmlehne vorn und hinten (mit zwei weiteren USB-Schnittstellen und Luftausströmern), Einparkhilfe "ParkPilot" sowie das automatische Autobahn- und Stadtlicht. Der Aufpreis für Life beträgt allerdings satte 4550 Euro.