Für Laien ist es nicht ganz einfach, beim Toyota Land Cruiser durchzublicken. Schließlich existieren innerhalb der Modellfamilie mehrere Linien. Während in den meisten Industrieländern mit strengen Abgas- und Sicherheitsvorschriften nur der SUVige Strang überlebt hat (so auch bei uns), besteht die seit 1984 produzierte Hardcore-Offroader-Linie J7 aka 70er Serie auf anderen Märkten fröhlich weiter. In Südafrika zum Beispiel. Und der dortige Importeur wird nicht müde, das Interesse am betagten Geländegänger hochzuhalten. Diesmal mit einem Sondermodell, dem Land Cruiser 79 Namib.
Sondermodell auf Basis des 79er-Pickups
Für die Modellbezeichnung stehen die gleichnamige Wüste im Südwesten Südafrikas und der Titel der Pickup-Version Pate; sie firmiert in Fachkreisen als Land Cruiser 79. Das Sondermodell gibt es nur als Doppelkabine, die im Kühlergrill eine Wabengitter-Einlage samt Toyota-Schriftzug trägt. Die vordere Stoßstange zeichnet sich nicht nur durch Stahlverstärkungen, sondern auch einen Frontbügel samt LED-Zusatzbeleuchtung aus. Den hinteren Stoßfänger rüstet der südafrikanische Toyota-Importeur mit einer Trittstufe und einer Anhängerkupplung auf. Die Ladefläche wird von einer zusätzlichen Beplankung geschützt. Namib-Plaketten finden sich auf der entweder in Elfenbeinweiß oder Sandbeige lackierten Karosserie an den Flanken und auf der Heckklappe.

Innen finden sich die Embleme auf den robusten Sitzbezügen wieder. Außerdem gibt es ein gekühltes Handschuhfach, Anti-Rutschmatten in den Fußräumen und eine neue Dachkonsole. Darin befinden sich LED-Leuchten für vorne und hinten, zusätzlicher Stauraum und ein Funkgerät. Überhaupt ist das Interieur gar nicht mal so unkomfortabel. Ein Touchscreen-Infotainment mit Navigationssystem ist ebenso an Bord wie Bluetooth-Konnektivität, eine Steckdose, Zentralverriegelung und elektrische Fensterheber. Fahrer und Beifahrer werden von Frontairbags geschützt.
V8-Turbodiesel mit 4,5 Litern Hubraum und 205 PS
Beim Antrieb des Land Cruiser 79 Namib zählt maximale Robustheit mehr als maximale Power oder maximale Kraftstoffeffizienz. Deshalb rüstet Toyota Südafrika den Pickup mit dem bekannten 4,5-Liter-V8-Turbodiesel aus. Der Common-Rail-Selbstzünder mit Vierventiltechnik leistet 205 PS und liefert zwischen 1.200 und 3.200 Umdrehungen sein Drehmoment-Maximum von 430 Newtonmetern. Der Normverbrauch liegt bei 11,3 Litern, die CO2-Emissionen betragen 300 g/km und über die Abgasnorm Euro 4 kommt das Sondermodell nicht hinaus.
Damit der spezielle Land Cruiser auch überall hinkommt, lässt ihn Südafrikas Toyota-Dependance von einem lokalen Spezialisten mit einem verstärkten Fahrwerk ausrüsten. Die 16-Zoll-Leichtmetallräder tragen Cooper Discoverer S/T Maxx-Offroadreifen im Format 275/75 R16. Die Kraftübertragung erfolgt über ein manuelles Fünfgang-Getriebe (mit Untersetzung) auf alle vier Räder, die jeweils mit ABS gebremst werden. Um den Dieselmotor auch bei Wasserdurchfahrten mit Frischluft zu versorgen, verfügt der 79er Namib über einen Ansaugschnorchel an der A-Säule.
Toyota South Africa lässt sich seinen Wüstling allerdings teuer bezahlen. 893.600 südafrikanische Rand, umgerechnet 54.800 Euro, kostet ein Exemplar des Sondermodells. Zum Vergleich: Der normale Land Cruiser 79 mit Single-Kabine und Vierliter-V6 kostet nur 576.000 Rand (gut 35.000 Euro).