Toyota stellt kurz vor dem Winter die Allradvarianten des Camry und des Avalon von. Beim Camry gab es den All-Trac genannten Vierradantrieb von 1988 bis 1991, der Avalon hatte diese Option noch nie. Jetzt ist die Technik als einfache Option bei den Modellen Camry LE, XLE, SE und XSE sowie bei den Avalon-Varianten XLE und Limited bestellbar.
Die Japaner haben den Limousinen-Allradantrieb im ihrem Entwicklungscenter in Saline, im US-Bundesstaat Michigan für den US-amerikanischen Markt entwickelt. Laut Hersteller wolle man auch den Kunden einen Allradantrieb bieten, die nicht auf ein SUV umsteigen möchten – und der Camry gehört seit Jahren zu den erfolgreichsten Modellen auf dem amerikanischen Limousinen-Markt.

Technik aus dem RAV4
Die Basis des neuen Allradantriebs für Camry und Avalon bildet die Technik aus der aktuellen Baureihe des SUV RAV4. Dynamic Torque Control soll die Momente, gerade bei rutschiger Fahrbahn, optimal verteilen – bis zu 50 Prozent der Kraft können an der Hinterachse anliegen. Sollte der Allradantrieb unnötig sein, wie beispielsweise bei langen Autobahnfahrten, koppelt eine elektromagnetische Kupplung den hinteren Teil des Antriebsstrangs ab.
Für die Integration des Allradantriebs mussten die Ingenieure Camry und Avalon stark modifizieren. Sie haben die Bodenstruktur angepasst, eine elektronische Feststellbremse eingebaut und den flachen Tank gegen einen sattelförmigen getauscht. Trotz Heckdifferential bleibt die Höhe des Kofferraumbodens unverändert. Das Gewicht des Camry steigt wegen der zusätzlichen Antriebskomponenten um 75 Kilogramm.

Nur für den US-Markt
Der neue Camry AWD kommt im Frühjahr 2020 zu den Händlern, die Auslieferungen des Avalon AWD beginnen im Herbst 2020. Beide Modelle sind ausschließlich für den US-Markt vorgesehen.
Toyota Camry mit Frontantrieb für den deutschen Markt
Der Toyota Camry ist eines der meistverkauften Modelle der Welt, mehr als 700.000 Einheiten setzt der japanische Autobauer im Jahr ab, seit dem Start im Jahr 1982 wurden über alle Generationen 19 Millionen Fahrzeuge in mehr als 100 Länder verkauft. In den USA gehört der Camry ebenfalls zu den Bestsellern. Seit dem 26. April 2019 gibt es die Mittelklasse-Limousine auch wieder in Westeuropa. Anders als bei den Vorgänger-Generationen oder auf dem US-Markt sorgt ausschließlich einen Hybridantrieb für Vortrieb. Die Preise beginnen in Deutschland bei 39.990 Euro.
Benziner mit 41% Wirkungsgrad
Der einzige Antrieb im Camry besteht aus einem 2,5-Liter-Vierzylinder-Benziner und einem permanent erregten Synchron-Elektromotor. Damit erreicht der Camry aus dem Stand in 8,3 Sekunden 100 km/h und einen Durchschnittsverbrauch von 4,3 Litern auf 100 Kilometern. Den CO2-Austoß gibt Toyota 98 g/km an. Mit einem Stecker lässt sich der Nickel-Metallhybrid-Akku (Kapazität: 6,5 Ah) nicht laden. Dafür liegt das Gewicht des Basismodells mit 1.595 Kilogramm relativ niedrig. Der mit 14:1 hoch verdichtete Benzinmotor kommt auf einen thermischen Wirkungsgrad von 41 Prozent – laut Toyota ein Bestwert. Die Sytemleistung ist mit 218 PS angegeben, die Höchstgeschwindigkeit mit 180 km/h. Das Automatikgetriebe bietet sechs Gänge zum sequenziellen Durchschalten.
Zwei Ausstattungen: Business und Executive
In den verschiedenen Ausstattungsversionen bietet der Camry LED-Scheinwerfer, bis zu 19 Zoll große Leichtmetallfelgen, Panoramadach oder Geräusch optimierte Windschutzscheibe. Die Business Edition hat ein 7-Zoll-Display in der Mittelkonsole, im Executive misst der Bildschirm 8 Zoll in der Diagonale. Der Executive hat außerdem einen Totwinkel-Assistent mit Querverkehrswarner serienmäßig sowie 18 statt 17 Zoll große Räder. Das Angebot an Assistenzsystemen reicht vom Pre-Crash-Safety-System mit Fußgängererkennung über Abstandstempomaten und Spurwechsel-Warner bis hin zu Fernlichtassistent und Verkehrsschilderkennung. Der Toyota Camry misst 4,88 Meter in der Länge, 1,83 Meter in der Breite und 1,45 in der Höhe. Der Radstand beträgt 2,82 Meter.