Tom Walkinshaw Racing (TWR): Supercat als XJS-Restomod

Tom Walkinshaw Racing (TWR) kehrt zurück
Supercat macht dicke Backen

In diesem Artikel:
  • Eigene Autos und Entwicklungsdienstleistungen
  • Prominente Partner im Boot
  • Extremer Breitbau plus Kompressor-V12
  • Preise und Marktstart

Der 2010 verstorbene Tom Walkinshaw zeichnet verantwortlich für LeMans-Sieger wie den Jaguar XJR Gruppe C, Sportwagen wie den Aston Martin DB7 oder den Jaguar XJ220 oder Sonderkreationen wie dem Renault Clio V6 mit Mittelmotor. Walkinshaw begleitete und förderte als Chefingenieur bei Benetton auch den Formel-1-Einstig von Michael Schumacher. 1996 kaufte Walkinshaw dann das Arrows-Team, das 2002 in die Insolvenz schlitterte und TRW mit in den finanziellen Abgrund riss.

Eigene Autos und Entwicklungsdienstleistungen

2023 startete TWR unter der Führung von Fergus Walkinshaw, dem ältesten Sohn von Tom Walkinshaw, neu durch. Die Namensrechte an TWR hatte er sich bereits 2020 zusammen mit seinen Partnern gesichert. Das neu gegründete Unternehmen mit Sitz in Newbury in der Grafschaft Berkshire will an die alten Erfolge von TWR anknüpfen. Allerdings nicht im Motorsport, sondern auf der Straße. Geplant sind eigene Hochleistungsautomobile. Darüber hinaus will man das angehäufte Knowhow auch großen Autoherstellern zur Optimierung eigener Modelle zur Verfügung stellen.

Prominente Partner im Boot

Wie leistungsfähig TWR ist, dokumentieren die Briten mit einem ersten eigenen Sportwagen – dem TWR Supercat. Als Basis für das erste TWR-Modell der Neuzeit dient ein klassischer Jaguar XJS, wie er zwischen 1975 und 1996 produziert wurde. Für das ikonische Design arbeiten die Briten mit Magnus Walker und Khyzyl Saleem zusammen. Petrolhead Walker gilt als Designer und Autosammler (wobei sein Hauptaugenmerk hier auf Modellen von Porsche liegt). Saleem hat sich als Designer von virtuellen Automodellen einen Namen gemacht. Mittlerweile bietet er über seine eigene Firma ausgewählte Bodykits für echte Autos an.

TWR Supercar Magnus Walker Khyzyl Saleem
TWR

Extremer Breitbau plus Kompressor-V12

Zurück zum TWR Supercat, dessen Optik von einem extremen Breitbau-Bodykit bestimmt wird. Die weit ausufernden Radläufe werden ebenso wie die sich tief duckende Frontschürze mit riesiger Spoilerlippe und der Heckdiffusor samt aufgesetzter Heckdeckel-Spoilerlippe aus Kohlefaserlaminat geformt. Die Haube trägt einen mächtigen Powerdome und flankierende Entlüftungskiemen.

Darunter sorgt ein per Kompressor aufgeladener V12-Motor für Vortrieb. Das 5,3 Liter große Basistriebwerk wurde im Hubraum auf 5,6 Liter aufgebohrt, erhielt neue, modifizierte Zylinderköpfe, andere Nockenwellen sowie einen angepassten Ventiltrieb. Die Schmierung wurde auf Trockensumpf umgerüstet. Für kühle Ansaugluft sorgt ein Ladeluftkühler. Unter dem Strich soll der V12 so über 650 PS abgeben, das maximale Drehmoment wird auf über 700 Nm beziffert. Drehen darf der Zwölfzylinder bis 7.750 Touren.

Finale Leistungsdaten bleibt TWR bislang schuldig, auch Fahrleistungen für den 1.500 Kilogramm schweren Supercat werden noch nicht genannt. Angetrieben werden klassisch die Hinterräder, geschaltet wird manuell durch sechs Gänge. Ein Sperrdifferenzial an der Hinterachse optimiert die Traktion. Das Gesamtfahrzeug kauert auf seinen fetten Breitreifen auf Aerofelgen im Rennsport-Design tief über dem Asphalt. Die Leuchten rundum bleiben im Original-Design, wurden aber durch LED-Bauteile ersetzt.

Der Blick ins Interieur zeigt ein Digital-Display, das die klassischen Runduhren ersetzt, allerdings deren Anzeigenstil übernimmt. Ansonsten zeigen sich alle Oberflächen mit Leder überzogen. Auszumachen sind weiterhin Integralsitzschalen für Fahrer und Beifahrer. Mittig in die Armaturentafel wird ein Touchscreen eingepasst. Akzente setzen einzelne Elemente aus Aluminium.

Preise und Marktstart

Gebaut werden vom TWR Supercat nur 88 Exemplare zu Ehren des TWR-Le-Mans-Sieges von 1988. Ab sofort können Interessenten einen Produktionsslot für den TWR Supercat buchen. Als Preis nennen die Briten 225.000 Pfund zuzüglich Steuern. Für deutsche Käufer ergibt das einen Grundpreis von rund 313.300 Euro. Allerdings muss der Kunde einen brauchbaren XJS als Basis stellen oder der kommt preislich noch oben drauf. Ausgeliefert werden die ersten Fahrzeuge ab Sommer 2025.