Indien soll der nächste SUV-Boom-Markt werden. Das hoffen nicht nur die ausländischen Hersteller wie beispielsweise der VW-Konzern, für den Skoda mit dem neuen Kushaq auf dem asiatischen Subkontinent die Lokomotive spielen soll. Auch der einheimische Autoriese Tata Motors entdeckt das Segment nun für sich – und stellt mit dem Punch einen neuen Sub-Kompakt-SUV für Indien vor.
Der Punch ist der erste Tata-SUV, der auf der ALFA-Plattform des Konzerns basiert. Die Architektur stammt jedoch nicht etwa von der italienischen Stellantis-Marke, sondern trägt ein Akronym als Namen. ALFA ist eine Abkürzung und steht für "Agile Light Flexible Advanced" (agil, leicht, flexibel und fortschrittlich). Sie soll dem Punch vor allem eine gute passive Sicherheit bescheren. Das scheint zu gelingen: Beim Global-NCAP-Crashtest erreicht er eine Fünf-Sterne-Bewertung und die höchste Punktzahl, die je ein indisches Auto erhalten hat.
Nur mit 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner
Beim Antrieb präsentiert sich der Tata Punch klassisch. Er erhält den 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbobenziner mit der Bezeichnung "Revotron", der in anderen Tata-Modellen 85 PS leistet. Die überschaubare Power wird entweder von einer Handschaltung oder einem Fünfgang-Automatikgetriebe verwaltet. Ist Letzteres an Bord, verfügt der Punch zudem über eine Traktionskontrolle, die ihm vor allem abseits befestigter Straßen helfen soll. Gleiches gilt für die Bodenfreiheit von 190 Millimetern. Dank dieser soll er zudem durch bis zu 370 Millimeter tiefes Wasser waten können. Darüber hinaus gibt es zwei Fahrmodi (City und Eco), eine Rückfahrkamera sowie eine automatische Geschwindigkeits-Regelung.

Der Punch präsentiert eine typische SUV-Formensprache mit umlaufender Kunststoff-Beplankung im unteren Bereich, an dem die Tata-Design-Studios in Indien, Großbritannien und Italien gefeilt haben. Vorne fällt das dreigeteilte Lichtkonzept auf: Oben sind die schmalen LED-Tagfahrleuchten und Blinker angeordnet. Darunter sitzen die sechseckigen Hauptscheinwerfer, während die Nebellampen in den Stoßfänger wandern. Ungewöhnlich ist zudem das Y-Schema, das sich von der oberen Kühlergrill-Blende bis hinunter zum eigentlichen zentralen Lufteinlass zieht.
Die Türen öffnen im 90-Grad-Winkel
An den Flanken steigt die obere Charakterlinie stark an, was dem Tata Punch eine Keiloptik verleiht. Die Scheiben zeigen sich schwarz eingerahmt, die C-Säulen beherbergen die Öffner für die hinteren Türen. Das Dach und die Spiegelkappen tragen auf Wunsch Kontrastfarbe (Schwarz oder Weiß), während die hinteren Vertreter der 16-Zoll-Leichtmetallräder weit ans hintere Ende des Autos rücken. Am Heck tauchen sowohl die Y-Symbolik als auch das Sechseck-Design erneut auf. Die Scheibe erscheint vergleichsweise schmal und dürfte die Rundumsicht einschränken.

Beim Ein- und Aussteigen in den Tata Punch sollen die im 90-Grad-Winkel öffnenden Türen helfen. Im Interieur sollen bis zu fünf Personen Platz finden, wobei die Fondpassagiere von nicht allzu großer Statur sein sollten. Die vier mit einer Klimaautomatik verknüpften rechteckigen Luftausströmer tragen Umrandungen in Wagenfarbe, während ein zentraler Sieben-Zoll-Touchscreen mit Apple-Carplay- und Android-Auto-Konnektivität als Kommandozentrale dient. Hinter dem mit Leder bezogenen Multifunktions-Lenkrad befindet sich ein ebenfalls sieben Zoll großes Instrumenten-Display. Das Handschuhfach lässt sich kühlen. Der Kofferraum fasst mit Standard-Bestuhlung 366 Liter.
Ab umgerechnet 6.300 Euro erhältlich
Tata Motors bietet den neuen Punch in den vier Ausstattungslinien Pure, Adventure, Accomplished und Creative an. Das Basismodell mit manueller Schaltung kostet 549.000 Rupien, was aktuell umgerechnet knapp 6.300 Euro entspricht. Der teuerste Tata Punch mit Creative-Ausstattung und Automatik-Getriebe kostet 939.000 Rupien (fast 10.800 Euro).