Suzuki Jimny Fünftürer: Wartezeiten wie im Kommunismus

Suzuki Jimny Nomade Fünftürer
Wartezeiten auf den Jimny wie im Kommunismus

Kaum da, schon wieder weg: Nur vier Tage, nachdem Suzuki in Japan die Order-Bücher für den Suzuki Jimny mit langem Radstand geöffnet hatte, gibt es einen Bestellstopp. In dieser kurzen Zeit sind über 50.000 Bestellungen für den Offroad-Zwerg aufgelaufen. Nach Berechnungen von Suzuki Japan müssen bereits die jetzt registrierten Besteller bis zu 3,5 Jahre auf den Jimny Nomade, wie die Langversion in Japan getauft wurde, warten.

Gleichzeitig wurde die geplante Show-Tour ersatzlos abgesagt. Eigentlich wollte Suzuki bis April durch Japan tingeln und den Jimny-Nachwuchs dem Publikum präsentieren, aber das kann man sich jetzt ganz offensichtlich sparen. "Entschuldigung für die Aussetzung der Bestellungen. Der Jimny Nomade ist bei vielen Kunden sehr beliebt. Wir haben Bestellungen erhalten, die die Produktionskapazität bei Weitem übersteigen. Daher werden wir Bestellungen vorerst aussetzen", schreibt Suzuki auf der japanischen Homepage.

Schon immer zu geringe Produktionskapazität

Deutsche Autohersteller würden derzeit sicher auch gerne vermelden, dass die Nachfrage das Angebot bei Weitem übersteigt, aber beim Jimny zieht sich diese nicht unbedingt nachvollziehbare Mangelproduktion seit der Einführung der GJ-Baureihe im Jahr 2018 wie ein roter Faden durch die Modellgeschichte. Die zur Entlastung aufgebaute zusätzliche Produktion in Indien hat die Problematik nicht entschärft, zumal der besonders nachgefragte Fünftürer ausschließlich dort produziert wird. Bereits 2023 wurde auf der Messe Auto Expo in der indischen Hauptstadt der neue Jimny Fünftürer präsentiert. Im Nordwesten der indischen Metropole, im Maruti Suzuki Werk in Gurugram, wird das Auto produziert.

Jimny aus Indien

In Gurugram läuft bereits seit Ende 2020 der kurze Dreitürer-Jimny vom Band, um die weltweit enorme Nachfrage bedienen zu können und das ursprünglich einzige Jimny-Werk in Japan zu entlasten. In Indien selbst wird der Dreitürer aktuell nicht angeboten; die dort produzierten Fahrzeuge gehen in den Export unter anderem nach Afrika und Südamerika. Der Fünftürer befindet sich dagegen seit Produktionsstart unter dem Namen "Jimny Alpha" im offiziellen Programm von Maruti Suzuki Indien.

Der neue Fünftürer entspricht im Wesentlichen dem bei uns bekannten kürzeren Dreitürer und wurde lediglich im Radstand des Leiterrahmens und in der darauf aufmontierten Karosserie verlängert. Der Fünftürer misst 3.985 Millimeter in der Länge, das sind 34 Zentimeter mehr als beim kurzen Modell. Die Breite ist mit 1.645 identisch, die Höhe des Fünftürers wird mit 1.720 Millimeter angegeben.

Suzuki Jimny 5door Indien 2023
Suzuki

Durch das Längenwachstum ist beim Fünftürer bei voller Bestuhlung ein passabler Laderaum vorhanden. Antriebsseitig ändert sich nichts, auch die Langversion wird vom bekannten 1,5-Liter-Benziner mit 75 kW/102 PS angetrieben. Zur Auswahl steht neben dem Standard-Schaltgetriebe mit fünf Gängen ebenfalls ein vierstufiges Automatikgetriebe.

Auch als Exportmodell für Europa?

Wie es mit einem möglichen Verkauf des zwar längeren, mit unter vier Metern Außenlänge aber immer noch sehr kompakten Geländewagen in Deutschland aussieht, ist noch offen. Die in Europa bereits Anfang 2021 "abgeschossenen" Erlkönige (siehe Bildergalerie) lassen zumindest vermuten, dass auch bei der Suzuki Europazentrale über dieses Thema nachgedacht wird.

Maruti Suzuki Gipsy
Maruti

Analog zum Dreitürer-Jimny, der aufgrund seiner Abgaswerte in der EU zuletzt nur noch als zweisitziges Nutzfahrzeug verkauft wurde, könnte dies für den Jimny mit verlängertem Radstand zutreffen. Für diese Theorie spricht außerdem, dass es sich bei den Erlkönig-Aufnahmen um ein Modell mit Linkslenkung handelt. Möglich wäre für die Zukunft auch der Einsatz eines Hybrid-Antriebsstrangs.