Das hat ja dann doch ein bisschen gedauert: Seit der Publikums-Premiere im Jahr 2016 hat Skoda den Kodiaq mit Ausnahme einiger Technik-Updates nicht mehr angefasst. Nun kommt zum Sommer 2021 die erste Modellpflege für den größten SUV der Marke. Die bringt optisch keine großen Überraschungen, dafür aber innen viel Neues sowie ein scharfes Top-Modell mit neuem Antrieb.
Facelift nach fünf Jahren
Der Kodiaq war bei Skoda ein Vorreiter. Als zweites SUV-Modell der Marke überhaupt nach dem knuffig-verschrobenen Yeti gab er die Linie vor, die später mit den kleineren Geschwistern Kamiq und Karoq erfolgreich weiterverfolgt wurde. Über 600.000 Mal wurde der Skoda Kodiaq seit der Markteinführung gebaut, neben dem Stammwerk im tschechischen Kvasiny wird das Modell auch in China, Indien und Russland produziert, in China exklusiv zusätzlich in der Ausführung Kodiaq GT.
Wer dem neuen Skoda Kodiaq in die Augen schaut, erkennt dort die Verjüngungs-Kur als erstes. Die niedrigeren Scheinwerfer laufen zur Fahrzeugmitte nach oben zu und rahmen einen neuen, nach außen angewinkelten Kühlergrill ein. Komplettiert wird die frische Schminke mit einer neuen Schürze, die mit dem farblich abgesetzten unteren Steg und einem optisch verbreiterten Lufteinlass einen robusteren SUV-Look als bisher mitbringt.
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Die wichtigste Neuerung an der Kodiaq-Front ist jedoch die Scheinwerfer-Technik, künftig lässt sich für das Mittelklasse-SUV die beim Superb erstmals vorgestellte Voll-LED-Matrix-Technik bestellen. Diese Matrix-Scheinwerfer erlauben es, in der Nacht permanent mit dem Fernlicht zu fahren, entgegenkommender Verkehr wird automatisch durch Abdunkelung einzelner LED-Segmente ausgeblendet. Reguläres LED-Licht ist künftig bei allen Kodiaq-Modellen serienmäßig.
Mehr Abenteuer-Look auch am Heck
LED-Technik gibt es auch am neuen Heck, das ab der Ausstattung "Active" mit Voll-LED-Rückleuchten ausgerüstet ist. Die bekommen durch einen neuen Knick zur Außenseite eine etwas dynamischere und kompaktere Form. Die seitlichen, Finlet genannten Elemente des Heckspoilers links und rechts der Heckscheibe fallen größer aus, auch am Heck sorgt ein Dekor-Element in Unterfahrschutz-Optik für einen kernigeren Look.
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Vor allem aber innen gibt es beim neuen Skoda Kodiaq einiges Neues zu entdecken, vorrangig auf der Optionsliste. So sind nun erstmals ergonomische Komfortsitze mit Klimatisierung und Massagefunktion bestellbar. In der Edel-Ausstattung Laurin&Klement (L&K) sind belüftete Ledersitze bereits serienmäßig. Die LED-Ambientebeleuchtung bekommt einen erweiterten Umfang, außerdem verfeinern neue Kontrastnähte und Dekorelemente den Look. Sowohl das Serien- als auch das Sportlenkrad für die Varianten Sportline und RS sind ebenfalls neu und sind je nach installiertem Assistenz-Niveau auch mit kapazitativer Technik für das teilautonome Fahren und die Notfallerkennung ausgerüstet.
Volldigitales Cockpit gegen Aufpreis
Das optionale Soundsystem von Canton bekam ebenfalls eine Überarbeitung spendiert und setzt nun auf zehn Lautsprecher, zwei mehr als zuvor. Das 575 Watt starke Soundsystem ist beim L&K serienmäßig installiert. Generell wird das Multimedia-System tüchtig aufgerüstet. Mit Displaygrößen bis zu 9,2 Zoll sind drei Ausbaustufen verfügbar, die über eine integrierte E-Sim dauerhaft online sind. Dadurch sind auch webbasierte Anwendungen wie Online-Radio oder Wetternachrichten möglich. Die Sprachassistentin Laura versteht fließend gesprochene Sätze, die Einbindung von Apple- und Android-Smartphones über Android Auto und Apple Carplay geschieht drahtlos.
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Als Aufpreisoption kann der neue Skoda Kodiaq mit dem 10,25 Zoll messenden Virtual Cockpit bestellt werden, das mit seiner Bildschirmdarstellung zahlreiche individuelle Anzeigeoptionen erlaubt. Bei den Sportline- und RS-Ausführungen ist dabei auch eine spezielle Sport-Variante im Display anwählbar.
Neuer Skoda Kodiaq RS mit 245 PS
Überhaupt, RS: Der bisherige Skoda Kodiaq RS mit Dieselmotor ist Geschichte. An seine Stelle tritt als neues Spitzenmodell der Baureihe der Kodiaq RS mit Benzinmotor. Der Zweiliter-TSI-Benziner aus der EVO-Generation leistet im RS 245 PS, fünf mehr als der frühere Diesel. Gleichzeitig soll der Benziner im Vergleich zum bisherigen RS eine Gewichtsreduktion um über 60 Kilo erzielen.
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Generell bleibt Skoda bei den Antrieben sehr konservativ, einen elektrifizierten Antrieb wird es zumindest vorerst nicht geben. Die Motorenpalette umfasst zwei Diesel und drei Benziner. Der Einstiegs-TDI mit 150 PS ist sowohl mit Front- als auch mit Allradantrieb zu haben. Sein stärkerer Bruder mit 200 PS hat den Allradantrieb serienmäßig an Bord, beide Modelle sind mit einem Siebengang-DSG ausgerüstet.
Die Abteilung Otto startet ebenfalls bei 150 PS, hier aus dem 1,5-Liter TSI, der ausschließlich mit Frontantrieb verfügbar ist – das Einstiegsmodell der Baureihe. Die beiden Zweiliter-TSI mit 190 sowie 245 PS (im neuen RS) sind wie die Diesel serienmäßig mit Allradantrieb und Siebengang-DSG unterwegs.
Skoda Kodiaq 2021 – Preise und Verkaufsstart
Seit dem 17. Juni kann der neue Skoda Kodiaq bestellt werden. Beim Basispreis hat sich dabei nichts verändert, der liegt wie beim Vor-Faceliftmodell bei 29.990 Euro. Für den Diesel mit 150 PS muss man mindestens 35.490 Euro mitbringen, der 200 PS-TDI ist erst ab der Style-Ausstattung ab 44.710 Euro zu haben. Nur einen Eintrag gibt es in der Spalte RS: Der Über-Kodiaq mit 245 PS steht mit 48.990,- Euro in der Preisliste.