Auch wenn Renault bei seinen neuen Modellen auf breiter Front auf Elektroautos setzt, wird die 2026 kommende sechste Clio -Generation nicht dazu gehören. Wie Renault Group-Chefdesigner Laurens van den Acker gegenüber der britischen Auto Express erklärt, werde man beim neuen Clio auf einen reinen Elektroantrieb verzichten und bei Benzin- und Hybridoptionen bleiben. "Diese Strategie ermöglicht uns ein für den Kunden klar gegliedertes zweigleisiges Angebot und verhindert Kannibalisierungseffekte. Es wäre nicht sinnvoll, neben dem elektrischen Renault 5 einen elektrischen Clio anzubieten. Wir wollen darauf achten, keine Fahrzeuge zu bauen, die sich überschneiden", fügte van den Acker hinzu.
Technisch wäre eine reine Elektrovariante denkbar, da sich die Renault 5-Plattform AmpR Small (vormals CMF-B-EV) und die CMF-B-Plattform, die den neuen Clio tragen wird, zu 60 Prozent überschneiden. Hinzu kommt eine weitgehende Gleichheit von Fahrwerk, Montagepunkten und Abmessungen. Das sogenannte "Top-Hat"-Design würde es erlauben, die gleiche Karosserie für beide Antriebsarten zu nutzen, wodurch Entwicklungs- und Produktionskosten gesenkt werden könnten.
Clio mit moderner Optik
Das Design der neuen Clio-Generation wird laut Renault-Designchef Gilles Vidal in eine modernere Richtung gehen. Anders als die stark retro-inspirierten Modelle Renault 5 und Renault 4 orientiert sich der Clio stärker an der Designsprache der größeren E-Modelle wie dem Mégane E-Tech und dem Scenic E-Tech. Elemente aus dem SUV-Segment, wie sie beim Austral und Rafale zu sehen sind, könnten ebenfalls einfließen, um dem Clio einen markanten und zeitgemäßen Auftritt zu verleihen.
Schon auf den ersten Blick wird deutlich, dass Renault seinem Kleinwagen eine dynamischere Optik verpasst. Breitere Kotflügel und eine stärker geneigte Heckscheibe lassen den neuen Clio sportlicher wirken. Die horizontal ausgerichteten Rückleuchten und der etwas längere hintere Überhang geben ihm einen eleganteren Auftritt. Besonders auffällig sind die neuen, diagonal verlaufenden Lichtelemente an den äußeren Ecken der vorderen Stoßfänger.
Auch die Front wurde überarbeitet: Die bisherige Einkerbung an der Vorderkante der Motorhaube ist verschwunden und macht einem saubereren Design Platz. Das Renault-Logo sitzt nun zentral im oberen Kühlergrill und erinnert damit an die Designsprache des neuen Mitsubishi Colt, der die gleiche Plattform nutzt. Das Grill-Design selbst weist ein Rauten-Muster auf, das den Markenschwerpunkt auf das charakteristische Rhombus-Logo stilistisch unterstreicht.
Antriebe: Hybrid, ohne Diesel
Hybrid-Antriebe bleiben weiter zentraler Bestandteil der Modellpalette. Der Clio wird weiterhin mit dem bekannten E-Tech Full Hybrid 145 angeboten, der einen 1,6-Liter-Benzinmotor mit einem Elektromotor kombiniert. Preisbewusste Kunden soll der elektrifizierte 1,0-Liter-TCe-90-Dreizylinder mit 91 PS ansprechen. Einen Diesel wird es nicht geben. Ob es der 67 PS starke Saugbenziner und die 91 PS starke bivalente Erdgas/Benzin-Variante in die neue Modellgeneration schaffen, ist nicht bekannt.
Renault Clio und Renault 5 nebeneinander
Renault plant, den Clio und den 5 nicht als direkte Konkurrenten, sondern als komplementäre Modelle anzubieten. Während der Renault 5 mit seiner Retro-Optik vor allem junge Käufer und Design-Enthusiasten ansprechen soll, zielt der Clio mit mehr Raumangebot und einem eher konventionellen Design auf Familien und pragmatische Kunden. Produktperformance-Chef Bruno Vanel betont gegenüber der britischen "Autocar" die Bedeutung des Clio für die Marke: "Der Clio ist eine Marke für sich." Der Name soll daher auch in der neuen Generation erhalten bleiben und eine klare Abgrenzung innerhalb der Modellpalette schaffen. Der Clio wird sich gegen Rivalen wie den Peugeot 208 oder den Opel Corsa behaupten müssen.