Mit dem Mokka scheinen sie bei Opel einen echten Bestseller auf die Räder gestellt haben. Die E-Variante ist für 2021 praktisch ausverkauft. Trotz der Produktionsengpässe macht es natürlich Sinn, den Rückenwind zu nutzen. Und genau da landet man bei Opel immer wieder beim Thema Sportlichkeit. Da gab es in den letzten 24 Monaten wenig Grund zur Freude. Die sportlichen OPC-Modelle und auch die allermeisten GSI-Ableger flogen aus dem Programm, weil die Rüsselsheimer den CO2-Ausstoß der eigenen Fahrzeugflotte EU-konform aufgestellt hat. Millionen-Strafzahlungen passen einfach nicht ins Budget der knapp kalkulierenden Opelaner.
OPC oder GSI? Weder noch!
Sportlich-ambitionierte Kunden gibt's aber dennoch. Und die passende DNA in der Firmen-Historie auch. Es also sinnvoll, sich über neue, sportlich-individualisierte Opel-Modelle zu unterhalten. Da liegt die Idee eines Mokka OPC nahe, aber im ersten Schritt vielleicht auch "nur" ein Mokka GSI. Oder doch ganz anders? Wahrscheinlich schon. Statt OPC oder GSI könnte nämlich das Kürzel GSe an den neuen sportlichen Opel-Modellen auftauchen. Darauf deutet zumindest der auf Elektroantrieb umgebaute Opel Manta GSe ElektroMOD hin, den Opel am 19. Mai 2021 präsentierten wird. Er soll die Brücke aus der Historie in eine (sportliche) Zukunft schlagen. Die wird, egal unter welchem Namen, mindestens elektrifiziert sein. Im Fall des Mokka-e wird es ein Elektro-Auto sein, weil die Plug-in-Option durch die Verwendung der CMP-Plattform von PSA wegfällt. Die kann nämlich nur Verbrenner oder batterielektrisch. Und ein leistungsgesteigerter Verbrenner verbietet sich, weil sie bei Opel eben in Sachen CO2-Grenzwerte so gar keinen Spaß verstehen.

Die Engländer kündigen den VXR schon an
Bei der Konzernschwester Vauxhall sprechen sie folgerichtig ganz selbstbewusst von einem Mokka-e VXR, der 2022 an den Start gehen soll. In Rüsselsheim sind sie da noch deutlich zurückhaltender. Zurück in die Flasche zu kriegen ist der Sportsgeist aber trotzdem nicht mehr. Warum? Weil es einen VXR-Mokka ohne den passenden sportlichen Opel gar nicht geben kann. Das war schon immer so. Weil es die entsprechenden Entwicklungsressourcen nur in Rüsselsheim gibt. Zumindest diesen Sachverhalt dementieren sie bei Opel nicht aktiv. Heißt: Wo ein VXR ist, wird's auch mindestens einen GSe geben.

Die GSI-Idee funktioniert elektrisch
Kleine Unschärfe in Sachen Historie: So ein batterieelektrischer Sportler muss nicht zwangsläufig mehr PS haben. Weil es bei einem Batterie-Sportler nämlich perspektivisch weniger um mehr Leistung geht, als vielmehr um eine entsprechend starke Optik und überarbeitete Fahrwerkskomponenten, die helfen, die Leistung der eh schon mehr als potenten Elektromotoren effizienter und damit auch dynamischer auf die Straße zu kriegen. Und dieses Setup passt schon eher zur klassischen GSI-Idee, bei der es oft auch um deutlich mehr Querdynamik ging. Heißt: So ein sportlicher Mokka-e würde mit der Kombi aus 136 PS starkem Elektro-Motor und 50-kWh-Akku antreten, dabei aber trotzdem deutlich sportlicher unterwegs sein, als seine zivilen Brüder. Weil Fahrwerk, Lenkung, Bremsen und Aerodynamik entsprechend angepasst wurden. Und fertig ist der GSe.
Anders sieht es übrigens eine Baureihe drüber aus. Auch der Astra wird in der nächsten Generation eine sportliche Version bekommen. Die könnte Dank des EMP2-Unterbaus als Plug-in-Hybrid aber auch mit einem ordentlichen Leistungs-Zuschlag an den Start gehen. Vorbild sind in diesem Fall die neuen sportlichen PSE-Modelle von Konzernschwester Peugeot. Aber auch hier würde das neue GSe-Kürzel passen, weil der Leistungs-Zuschlag ausschließlich elektrisch realisiert wird.