Seit November 2024 ist die siebte Generation des Nissan Patrol auf dem Markt. Der große Geländewagen, in Europa im Jahr 2009 aus dem Programm genommen, erfreut sich speziell im arabischen Raum größter Beliebtheit, weshalb die Weltpremiere folgerichtig in Abu Dhabi erfolgte. In den USA wird das Modell als Nissan Armada verkauft und tritt dort gegen einheimische Groß-SUV wie den Chevrolet Tahoe oder den GMC Yukon an.
Mit der Neuauflage des 5,30 Meter langen Offroad-Flaggschiffs der Marke gibt es grundlegende Änderungen bei Design, Ausstattung und beim Antrieb. Der bisher angebotene, 5,6 Liter große V8-Motor wurde in Rente geschickt; seinen Job übernimmt künftig ein Twin-Turbo-V6. Bei der Motorisierung für die einfacheren Basisversionen gibt es einen Wechsel vom bisherigen 4,0-Liter-V6-Benziner zu einem 3,8-Liter-V6-Saugmotor.
Antrieb
Der neue Patrol wird von einem 3,5-Liter-V6-Biturbo-Motor angetrieben, der eine beachtliche Leistung von 431 PS und ein Drehmoment von maximal 700 Nm liefert. Dies stellt eine Steigerung von sieben Prozent bei der Leistung und 25 Prozent beim Drehmoment im Vergleich zum Vorgängermodell dar. Alternativ ist auch der erwähnte 3,8-Liter-V6-Sauger mit 316 PS und höchstens 386 Nm Drehmoment erhältlich. Die Kraftübertragung erfolgt über ein Neungang-Automatikgetriebe.
Fahrwerk, Geländetauglichkeit
Der Patrol bietet sechs verschiedene Fahrmodi: Standard, Sand, Fels, Schlamm, Eco und Sport. Eine Neuerung ist das 4WD-Transfer-Lock-System, das einen einfachen Wechsel zwischen den Gelände-Fahrprogrammen während der Fahrt ermöglicht. Optional ist ein höhenverstellbares Luftfederfahrwerk erhältlich, das die Bodenfreiheit im Gelände verbessert. Elektronisch gesteuerte Dämpfer sind serienmäßig an Bord.
Innenraum und Komfort
Der Innenraum wurde komplett überarbeitet und bietet nun gesteppte Ledersitze mit optionaler Massagefunktion. Die "Monolith-Display" getaufte Anzeige-Einheit mit 28,6 Zoll Diagonale kombiniert zwei 14,3-Zoll-Bildschirme und dient als zentrales Infotainment-System. Für die Fondpassagiere stehen optional zwei 12,8-Zoll-Bildschirme zur Verfügung. Das optionale Audiosystem von Klipsch mit zwölf Lautsprechern sorgt für die Musikuntermalung. Die neuen "EZ-Flex"-Rücksitze erleichtern den Zugang zur dritten Reihe, montierte Kindersitze müssen hierfür nicht entfernt werden. Die Sitze in der dritten Reihe können elektrisch auf- und eingeklappt werden. Bedient wird das bequem vom Fahrersitz aus über das Infotainment-System.
Sicherheit und Fahrerassistenz
Der neue Patrol ist mit Nissans ProPilot-Technologie ausgestattet, die adaptive Geschwindigkeitsregelung und Spurhalteassistenz kombiniert. Das Panorama-View-System bietet eine 170-Grad-Weitwinkelansicht und eine "Unsichtbare Motorhaube"-Funktion für besseren Überblick im Gelände. Zusätzliche Sicherheitsmerkmale umfassen einen intelligenten Rückspiegel, Notbremsassistent mit Fußgängererkennung und automatische Notbremsung beim Rückwärtsfahren. Insgesamt verfügt der Patrol über sieben Airbags, einschließlich erstmals verbauter Knieairbags für den Fahrer. Der Patrol führt NissanConnect 2.0 mit integriertem Google-System ein, das Navigation, Sicherheitsfunktionen und Entertainment in einer Plattform vereint.

So startete der Patrol im Jahr 1981 in Deutschland, damals noch unter dem Markennamen Datsun.
Abmessungen
Laut Nissan bietet der neue Patrol im Innenraum mehr Platz, der vor allem in der zweiten und dritten Sitzreihe für zusätzliche Beinfreiheit sorgt. Der Radstand von 3.075 Millimetern bleibt unverändert zum Vorgänger, die Karosserie wächst jedoch von 5,16 auf 5,32 Meter. Das Kofferraumvolumen wurde im Vergleich zum Vorgängermodell um bis zu 30 Prozent erhöht. Es beträgt von 566 Liter hinter der dritten Sitzreihe bis zu 4.745 Liter bei dachhoher Beladung mit komplett umgelegten Rücksitzen. Voluminös ist auch der Tank: 107 Liter passen in den Spritbehälter.
Verkaufsstart und Preis
Seit November 2024 ist der neue Patrol beziehungsweise der Nissan Armada bestellbar. In den Vereinigten Arabischen Emiraten startet das Basismodell des Patrol mit dem 3,8-Liter-V6 bei umgerechnet rund 61.800 Euro, der günstigste Biturbo-V6 ist ab rund 75.500 Euro zu haben. Das Topmodell in der Platinum-Ausstattung kostet in den Emiraten umgerechnet rund 98.000 Euro. Spürbar günstiger kommen US-Käufer zu ihrem neuen Armada, wobei der Saugbenziner in den USA gar nicht erst angeboten wird. Dort geht es mit dem Biturbo-V6 bei umgerechnet rund 53.500 Euro los; teuerste Version ist auch dort der Platinum für rund 75.700 Euro. Auf die US-Preise wird noch die Umsatzsteuer des jeweiligen Bundesstaates fällig.