Nissans Juke polarisiert, Punkt. Entweder man mag den kompakten SUV oder man hasst ihn. Mit dem neuen Modell setzt Nissan den Weg des Juke fort und modernisiert den SUV, ohne aber dessen DNS aufzuweichen.
Es bleibt bei der coupéhaften Silhouette und auch bei der ungewöhnlichen Front. Hier gibt es nicht mehr die nach oben ausgestellten froschartigen Tagfahrleuchten. Sie wurden durch schmalere Pendants ersetzt, die den neugestalteten Grill mit Chromspange rechts und links begleiten. Darunter bleibt es bei den Haupt- und den noch weiter unten positionierten Nebelscheinwerfern. Die neuen Heckleuchten orientieren sich an denen des aktuellen Nissan Micra. Soll heißen: Die Lichtsicheln fallen weg. Die Felgengrößen reichen von 16 bis 19 Zoll.
Mit Hybrid, aber ohne GT-R-Motor
Die Konkurrenz aus Seat Arona oder VW T-Cross im Visier erhält der Juke als Basismotor einen 1,0-Liter-Dreizylinder. 114 PS und maximal 200 Newtonmeter liefert der Turbobenziner des 1.212 Kilogramm (-23 kg) schweren Juke. Für die Kraftverteilung sorgen entweder ein manuelles Sechsgang- oder ein Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Tempo 100 erreicht der 4,21 Meter lange (+7,5 cm), 1,80 Meter breite und 1,60 Meter hohe Japaner nach rund zehn Sekunden. Bei 180 Kilometer pro Stunde ist Schluss. Per Fahrmodusschalter lassen sich die Einstellungen Sport, Eco und Standard auswählen.
Fraglich ist, ob Nissan irgendwann tatsächlich den ursprünglich geplanten Plug-in-Hybriden mit 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner und Elektromotor anbietet. Er soll über eine 8,9 kWh-Batterie gespeist werden und rund 30 Kilometer rein elektrisches Fahren ermöglichen. Als Standard-Hybrid gibt es den Juke seit 2022. Später könnte der SUV auch als E-Mobil an den Start gehen. Fans des konventionellen Motors mit ordentlichem Bumms müssen jedoch stark sein: Den Nissan Juke R mit dem GT-R-Motor legen die Japaner in der neuen Generation nicht mehr auf.
In allen Belangen gewachsen
Nicht nur die Optik stand unter massiver Kritik, sondern auch das beengte Platzangebot. Der Radstand wächst um zehn Zentimeter, wodurch die Passagiere 5,8 Zentimeter mehr Beinfreiheit haben. Gleichzeitig konnte die Kopffreiheit vorn um zwei und hinten um 1,1 Zentimeter erhöht werden. Dazu vergrößert sich der Kofferraum auf 422 Liter, was einem Plus von 65 Litern entspricht. Auf eine elektrische Heckklappe müssen die Juke-Besitzer weiterhin verzichten. Fahrer und Beifahrer haben auf dem Armaturenträger einen acht Zoll großen Touchscreen zur Steuerung des Navigations- und Infotainment-Systems mit Apple Carplay und Android Auto zur Verfügung.

Der Fahrer- und Beifahrersitz sind als Monoform-Sitze entwickelt. Sie verfügen über keine verstellbaren Kopfstützen. Iso-Fix-Befestigungsmöglichkeiten existieren sowohl auf dem Beifahrersitz als auch auf den beiden äußeren Fondsitzen. Neue Soft-Touch-Materialien auf dem Armaturenbrett, der Türverkleidung und im Fußraum unterstreichen den insgesamt hochwertigen Eindruck.
Assistenten für alle Fälle
Diesen hochwertigen Eindruck verstärkt er durch den Einsatz neuer Fahrerassistenten. Die aus Leaf und Qashqai bekannte Pro-Pilot Technologie entlastet jetzt auch Juke-Fahrer. Das Assistenzsystem lenkt, bremst und beschleunigt das Fahrzeug selbstständig, sodass auf Autobahnen zeitweise ein teilautomatisiertes Fahrerlebnis entsteht. Technologien wie der intelligente Notbremsassistent mit Fußgänger- und Fahrradfahrererkennung, eine Verkehrszeichenerkennung sowie ein Spurhalte-, ein Querverkehrs- und ein Totwinkelassistent, den Nissan erstmals in das kleine Crossover-Segment bringt, sorgen für ein Mehr an Sicherheit. Letzterer Assistent warnt vor Fahrzeugen im toten Winkel und hält den Juke in der Spur, um eine Kollision zu vermeiden.
Mithilfe der Nissan Connect-Services-App lassen sich die Fahrzeugtüren aus der Ferne ver- und entriegeln. Auch den aktuellen Reifendruck und Ölstand können Kunden über ihr Smartphone prüfen. Zusätzlichen Komfort bietet der mit dem Juke kompatible Google Assistant: Per Sprachbefehl lässt sich beispielsweise der Status der Fahrzeugbeleuchtung kontrollieren oder ein Ziel direkt an das Navigationssystem des Fahrzeugs schicken.
Billiger als zuvor, aber teurer als bei Markstart
Der aktuelle Nissan Juke rollt im britischen Werk in Sunderland vom Band und steht in elf Außen-, drei Dach- und drei Interieurfarben zur Wahl. Er basiert auf der CMF-B-Plattform, auf der unter anderem die Renault-Modelle Clio und Captur aufbauen. Inzwischen haben sich noch der Dacia Logan und Sandero und sowie die Mitsubishi-Modelle ASX (seit Kurzem) und Colt (ab Herbst) dazugesellt.
Anfang April 2023 wurde der Juke etwas günstiger. Die zuvor 21.490 Euro teure Basisvariante Visia mit 1,0-Liter-Turbobenziner ist nun für 20.790 Euro erhältlich. Das Topmodell N-Design kostet in Kombination mit diesem Motor fortan 28.790 statt 29.490 Euro. Wer den Juke mit Doppelkuppler möchte, muss mindestens zur zweitniedrigsten Ausstattungslinie Acenta greifen. Hier starten die Preise jetzt bei 24.790 statt 25.690 Euro. Trotzdem ist der kompakte Crossover aktuell weiterhin teurer als beim Marktstart. Damals kostete das Basismodell 18.990 und die billigste DCT-Version 22.590 Euro.