Navistar International SuperTruck II: Extrem effizient

Navistar International SuperTruck II
170 Prozent Effizienzverbesserung

Beim Transport von großen Nutzlasten im Fernverkehr zählt vor allem Effizienz. Der US-Hersteller Navistar, ein Tochterunternehmen des VW-Konzerns, hat jetzt mit dem International SuperTruck II ein neues Effizienzkonzept vorgestellt, das dazu beitragen soll, die Abhängigkeit der USA von fossilen Brennstoffen im Nutzfahrzeugsektor zu verringern.

Verbrauch drastisch gesenkt

Entwickelt wurde der International SuperTruck II in Zusammenarbeit mit dem US-Energieministerium (DOE). Verfolgt wurden technische Ansätze zur Gewichtsreduzierung, ein optimierter Rollwiderstand, aerodynamische Verbesserungen und ein elektrifizierter Antriebsstrang. Gegenüber dem bereits 2009 vorgestellten Basisfahrzeug International SuperTruck I soll der Kraftstoffverbrauch auf 16 Meilen per Gallone (umgerechnet etwa 14,7 Liter auf 100 Kilometer) gesenkt worden sein. Knapp 15 Liter klingt in den Ohren von Pkw-Fahrern jetzt nicht besonders sparsam. Herkömmliche 40-Tonnen-Züge konsumieren im Fernverkehr allerdings in der Regel zwischen 30 und 40 Liter auf 100 Kilometer, da sind 15 Liter dann doch eine Ansage. Insgesamt sprechen die Entwickler durch die Hybridisierung von einer 170-prozentigen Verbesserung der Frachteffizienz.

Um den verbauten Diesel effizienter zu machen, der Wirkungsgrad soll bei 55,2 Prozent liegen, erhielt er neue Zylinderköpfe, eine optimierte Einspritzung sowie eine neue Abgasnachbehandlung. Zur verbauten Hybridtechnik macht Navistar keine Angaben.

Leichtbau-Sattelauflieger

Der Sattelauflieger des SuperTruck II setzt auf einen Aufbau aus leichtem Verbundwerkstoff, der mit langen Abrisskanten am Heck besonders wenig Luftwiderstand bieten soll. Zudem verfügt der Auflieger über eine automatische Höhenregulierung sowie einen aerodynamisch optimierten Boden. Solarmodule mit einer Leistung von 6,7 kW auf dem Dach liefern zusätzliche Energie für den elektrifizierten Antrieb. Auch die Kabine des SuperTruck II wurde besonders aerodynamisch gestaltet.

Navistar entwickelt und testet als Mitglied des Traton-Nutzfahrzeugverbunds aber auch weiter Feststoffbatterien und Wasserstoff-Brennstoffzellen für rein elektrische Antriebe. Zudem stehen autonome Fahrfunktionen und vernetzte Fahrzeuglösungen im Lastenheft.