Vier Prozent weniger Verbrauch klingt jetzt nicht wie eine weltbewegende Sensation. Selbst wer als Autofahrer akribisch Verbräuche dokumentiert, wird über so eine Einsparung kaum jubilieren. Anders sieht das im Lkw-Segment aus, wo gerade im Fernverkehr richtig viel Kilometer geschrubbt werden. Da machen sich vier Prozent weniger Kraftstoffverbrauch über die gesamte Einsatzzeit schon deutlich bemerkbar.
"Bei der dritten Generation des OM 471 haben wir uns konsequent an den Bedürfnissen unserer Kunden orientiert. Unser Ziel war es, die Gesamtbetriebskosten (TCO) zu reduzieren und den Kraftstoffverbrauch zu senken. Unsere Kunden profitieren ebenso wie die Umwelt", erklärt Karin Rådström, die Chefin der Mercedes-Benz Lkw-Sparte. Bestellbar sind die Mercedes-Trucks mit dem neuen OM 471 ab sofort, ausgeliefert wird dann ab Oktober 2022.
Optimierte Verbrennung, neue Aufladung

Der Effizienzfortschritt der dritten Generation des OM 471 ergibt sich aus mehreren innermotorischen Neuerungen. So wurden zum Beispiel der Zylinderkopf, die Geometrie der Kolbenmulde und das Einspritzdüsendesign optimiert. Der Einspritzdruck legt auf 250 bar zu. Nebenbei steigt das Verdichtungsverhältnis des Reihensechszylinders von bislang 18,3:1 auf 20,3:1. Alle Maßnahmen zusammen sollen zu einer effizienteren Verbrennung führen. Den größten Effekt soll aber die optimierte Turboaufladung haben. Laut Mercedes führt der neue Lader bei der Version mit 476 PS zur höchsten Verbrauchseffizienz. Auch für die stärkste Version mit 530 PS gibt es einen neuen Turbo. Diese Variante ist für den Einsatz im Schwerlast- und Bausegment ausgelegt.
Neben einem ebenfalls neuen Motoröldruckregelventil hat Mercedes noch weitere Maßnahmen ergriffen, um die Effizienz zu steigern. So wurde das komplette Abgasnachbehandlungssystem überarbeitet, es soll nun auch strengste Abgasnormen wie beispielsweise Euro VIe schaffen. Eine neue automatisierte Getriebesteuerung namens "PowerShift Advanced" sorgt für schnellere und präzisere Gangwechsel und ermöglicht gleichzeitig sanfteres Anfahren und Beschleunigen. Bei den Gangwechseln soll sich die Drehmomentunterbrechungszeit um bis zu 40 Prozent reduzieren.
Optional mit Drehmoment-Nachschlag

Ein weiteres Highlight ist das erweiterte Top-Torque-Programm, bei dem mehr Leistung erst dann zur Verfügung steht, wenn sie wirklich gebraucht wird – etwa beim Auffahren auf eine Autobahn oder beim Überholen. Verfügbar für die Motorleistungsstufen 450 PS und 476 PS in Verbindung mit dem Getriebe G281, drehen nun in den Gängen 7 bis 12 im Programm "A Standard" kräftige 200 Nm mehr an der Kurbelwelle.
Der neue OM 471 mit 12,8 Liter Hubraum kommt wie sein Vorgänger in den schweren Lkw-Baureihen Actros, Antos und Arocs für den schweren Fernverkehr, Verteiler- und Bauverkehr zum Einsatz.