Mercedes EQA: Preis, Reichweite, Design & Daten

Mercedes EQA (2021) Elektro-SUV
Jetzt als Reichweiten-Modell EQA 250+

In diesem Artikel:
  • Kleinster E-Mercedes
  • Edition 1 für ein Jahr
  • EQA 300 4-Matic und 350 4-Matic
  • Reichweiten-Modell EQA 250+
  • Navi rechnet Ladezeiten mit ein
  • Drei Ausstattungslinien
  • Maximal 160 km/h
  • 100 kW am Schnelllader
  • Selbstbewusster Basispreis

Damit sich die Sache mit der Elektromobilität lohnt, brauchen sie auch bei Mercedes möglichst schnell möglichst hohe Stückzahlen. Die bleibt der große EQC bislang schuldig. Was mit Sicherheit am Preis liegt. Und daran, dass die Konkurrenz deutlich mehr Reichweite fürs Geld bietet. Entsprechend ambitioniert sind die Schwaben das Thema EQA angegangen. Der steht auf einer Plattform (MFA2), die grundsätzlich dafür ausgelegt wurde, auch einen batterielektrischen Antrieb unterbringen zu können. Aber eben kein reiner Elektro-Unterbau ist.

Kleinster E-Mercedes

Der EQA markiert, abgesehen vom durchelektrifizierten Smart Fortwo, künftig den Einstieg ins Elektro-Segment der Schwaben. Durch das A im Namen ist man schnell versucht, den EQA als elektrische A-Klasse einzusortieren – und liegt damit falsch. Der EQA ist ein, wenn auch flach bauendes, Kompakt-SUV und damit ein elektrischer GLA. Anders wäre die knapp 70 kWh große Batterie im Unterboden schlicht nicht unterzubringen gewesen. Technisch ist der EQA trotzdem irgendwie eine A-Klasse, weil er wie alle anderen Kompakt-Sternchen eben auch, auf der flexiblen MFA2-Plattform aufbaut und damit parallel mit den Verbrennern in Rastatt produziert werden kann. Wichtigste Herausforderer in Deutschland: Der VW ID.4, der Skoda Enyaq iV, der Mazda MX-30, der etwas knapper geschnittene Opel Mokka-e und natürlich das Tesla Model Y, wenn es denn dann offiziell verfügbar ist.

Mercedes EQA Erster Check (2021)
Mercedes-Benz

Edition 1 für ein Jahr

Zum Modellstart Anfang 2021 kommt der EQA 250 als Sondermodell Edition 1 und bringt damit neben den Schwellern und Schürzen der AMG-Line auch noch serienmäßige 20-Zoll-Räder und perforierte ("Cyber Cut") Ledersitze mit, durch die die neue Elektro-Kontrastfarbe "Pure blue" schimmert. Der EQA 250 ist die Basis-Motorisierung des EQA, beim Händler steht er seit dem Frühjahr 2021, die Edition 1 soll ein Jahr lang angeboten werden.

In der Basis ist der EQA 250 ein Fronttriebler, hinter dem aerodynamisch verrammelten Kühler ist der 140 kW (190 PS) starke Asynchron-Elektromotor (ASM) positioniert, der sein maximales Drehmoment von 375 Newtonmeter über ein Eingang-Getriebe an die Vorderräder bringt. Zusätzlich ist der Bereich um die Scheinwerfer aerodynamisch abgedichtet. Mercedes gibt den cW-Wert mit 0,28 an, bei einer Stirnfläche von 2,47 Quadratmetern. Zum Vergleich: Das (in Deutschland noch nicht verfügbare) Tesla Model Y kommt auf einen cW-Wert von 0,23 und eine Stirnfläche von 2,54 Quadratmeter.

Meredes EQA Allrad 300 4Matic 350 4Matic
Mercedes

EQA 300 4-Matic und 350 4-Matic

Mittlerweile hat Mercedes die stärkeren Allradmodelle (168 und 215 kW) mit leicht erhöhter Reichweite (nach WLTP bis zu 426 und 432 Kilometer) vorgestellt. Beide können ab sofort bestellt werden, wer sich noch mehr Reichweite wünscht, muss bis Ende des Jahres warten. Dann soll ein besonders langatmiges Modell dazu stoßen.

Mit Preisen ab 53.538 beziehungsweise 56.215 Euro liegen beide Allradversionen des EQA preislich über der Konkurrenz von VW (ID.4 GTX mit Allrad ab 50.415 Euro). Serienmäßig gibt es zum 4-Matic-Label adaptive LED-Scheinwerfer, eine elektrische Heckklappe, 18-Zöller, Ambilight, Komfortsitze und eine Rückfahrkamera dazu.

Während an der Vorderachse die selbe Asynchronmaschine wie im Basismodell EQA 250 arbeitet, bestückt Mercedes bei den Allradlern die Hinterachse zusätzlich mit einer permanenterregten Synchronmaschine. Die Leistungsverteilung zwischen beiden Achsen wird je nach Fahrsituation bis zu 100 Mal pro Sekunde ermittelt und entsprechend angepasst. Zur Verbrauchsoptimierung sollen die 4-Matic-Modelle vorrangig mit Hinterradantrieb unterwegs sein.

Meredes EQA Allrad 300 4Matic 350 4Matic
Mercedes

Reichweiten-Modell EQA 250+

Wer auf Allradantrieb verzichten kann, aber nicht auf Reichweite, für den bietet Mercedes seit Februar 2022 den EQA 250+ für mindestens 55.960 Euro an. Die WLTP-Reichweite gibt Mercedes mit 540 Kilometern an. Statt 66,5 kWh bietet der Akku in dieser Modellversion nutzbare 70,5 kWh, dazu gibt es eine erweiterte Serienausstattung. Mit an Bord ist beispielsweise das Range Plus Paket, das durch verschiedene Anpassungen die Reichweite steigern soll. So entfällt beispielsweise die Dachreling, dafür spendiert Mercedes eine Fahrwerksabsenkung, eine Unterbodenverkleidung, eine aerodynamisch angepasste Frontschürze, sowie optimierte Rekuperationsstufen.

Um die serienmäßigen 18-Zöller spannt der Hersteller rollwiderstandsoptimierte Reifen mit erhöhtem Druckniveau. Ebenfalls Paket-Bestandteil: eine Sitzheizung für Fahrer und Beifahrer. Auch damit lässt sich Reichweite gewinnen, denn wer sich mit der Sitzheizung statt mit der Klimaautomatik aufwärmt, spart Energie.

Navi rechnet Ladezeiten mit ein

Die MBUX-Einrichtung kennt man ziemlich genau so aus dem Mercedes GLA, die Farbgebung der Anzeigen in den Displays unterscheidet sich aber von den Verbrennern. Je nach Ausstattung gibt zwei Display-Kombinationen: Mit zwei 7-Zoll-Displays und als Breitversion mit zwei 10,25 Zoll großen Bildschirmen. Die Klimatisierung ist serienmäßig mit einer Wärmepumpe gekoppelt, was zusätzliche Effizienzgewinne bringt. Das speziell auf Effizienz getrimmte Navi soll helfen, die Reichweitenangst zu minimieren. Das System kalkuliert immer die Route, die unter Einbeziehung der Ladezeiten am schnellsten ans Ziel führt. Wichtig: Dabei berücksichtigt der digitale Assistent permanent Faktoren wie Topgrafie oder das Wetter und plant bei sich ändernden Voraussetzungen um.

Mercedes EQA (2021) Elektro-SUV
Mercedes-Benz

Drei Ausstattungslinien

Abgesehen vom Sondermodell Edition 1 stehen für den EQA drei Ausstattungslinien zur Verfügung. Neben dem Basismodell ("Progressive") warten "Electric Art" und die "AMG Linie". Kompakt-SUV-Kunden schätzen die Variabilität ihrer Autos. Mercedes legt deshalb großen Wert auf die gute Nutzbarkeit des Gepäckraums. Nicht wegzulächeln: die fehlenden 100 Liter Stauraum im Vergleich zum GLA. Bei den Abmessungen (Länge 4.463 Millimeter, Breite 1.834 Millimeter und Höhe 1.620 Millimeter) unterscheiden sich EQA und GLA nur um wenige Millimeter. Serienmäßig hat der EQA ab der Basisversion einen aktiven Spurhalte-Assistent sowie einen aktiven Brems-Assistent an Bord. Wer das optionale Fahrassistenz-System bucht, bekommt einen Radar-Abstands-Tempomat, einen Lenk-Assistenten, einen Geschwindigkeits-Assistenten, den aktiven Spurhalter, einen Totwinkel-Warner und einen Ausweich-Lenkassistenten dazu.

Maximal 160 km/h

Den Sprint von 0 auf 100 km/h soll der EQA 250 laut Werksangaben in 8,9 Sekunden hinter sich bringen (300 4Matic 7,7 Sekunden, 350 4Matic 6,0 Sekunden). Bei 160 km/h ist dann, elektronisch abgeregelt, Schluss. Um Energie zu sparen. Trotz all der Effizienz-Knapserei: Den EQA gibt's auch mit Anhängerkupplung. Die Frontantriebsmodelle schaffen eine Anhängelast von 750 Kilogramm, die Stützlast liegt bei 80 Kilo. Für die Allrad-Modelle verspricht Mercedes noch höhere Werte, hat diese bislang allerdings nicht kommuniziert.

100 kW am Schnelllader

Fahrfertig bringt der EQA 2040 Kilo auf die Waage. Das sind rund 425 Kilo mehr, als ein Verbrenner-GLA wiegt. Die Zuladung sinkt von 520 Kilo auf 430 Kilo. Auch hier muss der EQA dem schweren Akku Tribut zollen. Für den EQA 250 gibt Mercedes eine WLTP-Reichweite von 426 Kilometern an, Ende des Jahres soll es eine Version mit über 500 Kilometern WLTP geben. Verbrauch: 17,7 kWh auf 100 Kilometer. Über den MeCharge-Service haben Mercedes-Kunden Zugang zu 450.000 Ladepunkten in 31 Ländern. Die Technik fürs Laden ohne Authentifizierung (Plug & Charge) ist an Bord und funktioniert laut Daimler bereits an einzelnen, dafür freigeschalteten Ionity-Ladesäulen. Unabhängig davon haben EQA-Kunden über den MeCharge-Service Zugang zu 450.000 Ladepunkten in 31 Ländern. Am Schnelllader schafft der EQA eine Ladeleistung von bis zu 100 kW, damit sind im Idealfall in 30 Minuten wieder 80% des Akkus voll. An Wechselstrom-Boxen dauert die 100%-Ladung über den serienmäßigen 11-kW-Onboard-Charger 5:45 Stunden.

Selbstbewusster Basispreis

Das Basismodell des EQA 250 steht mit 47.540,50 Euro in der Preisliste. Durch den Nettolistenpreises von 39.950 Euro können Kunden die 6.000 Euro Umweltbonus der Bundesregierung und die 3.000 Euro von Mercedes-Benz als Hersteller in Anspruch nehmen. Zum Vergleich: Das Basismodell des VW ID.4 gibt's bereits ab 44.450 Euro. Der VW kommt mit einem 77 kWh großen Akku und schafft 522 WLTP-Kilometer.

Technische Daten
Mercedes EQA 250
Grundpreis50.777 €
Außenmaße4463 x 1834 x 1612 mm
Kofferraumvolumen340 bis 1320 l
Höchstgeschwindigkeit160 km/h
Verbrauch0,0 kWh/100 km