Lexus LX 600 / 700h: Hybrid für das Flaggschiff

Lexus LX 600 / 700h
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Luxus-SUV jetzt als Hybrid und Offroad-Version

10/2024 Lexus LX 700 Hybrid © Toyota 40 Bilder

Lexus hat das Flaggschiff LX überarbeitet. Der Oberklasse-SUV bekommt für das Modelljahr 2025 eine Geländevariante und erstmals Hybridantrieb.

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Im Sommer 2021 hatte Toyota den neuen großen Land Cruiser 300 Station vorgestellt. Der größte Geländewagen der Japaner baut auf einer neuen Plattform mit frischen V6-Motoren auf, der bisherige Sauger-V8 wurde ersatzlos gestrichen. Traditionell ist der Land Cruiser Station auch die Basis für den dicksten Offroader bei Toyotas Nobelmarke Lexus, wo die luxusmäßig nochmals aufgebohrte Variante unter dem Namen LX vermarktet wird.

Daher war es nur folgerichtig, dass der Lexus LX ebenfalls als runderneuerte Variante auf den Markt kam. Mit der Premiere Ende 2021 hatte Lexus die vierte Generation des Riesen-SUV enthüllt, und die hat es buchstäblich in sich. Denn besonders mit der neuen "Ultra Luxury"-Ausstattungslinie sollen Konkurrenten wie Range Rover oder Mercedes-Maybach GLS ins Visier genommen werden. Dazu fährt der LX Ultra Luxury beispielsweise mit Einzelsitzen im Fond vor, bei der sich eine Beinfreiheit von über einem Meter und eine Liegesitz-Position realisieren lässt.

Hybrid als Flaggschiffmodel

Zunächst lieferte Lexus den LX ausschließlich als LX 600, mit einem neuen Biturbo-V6 und hier mit 415 PS Maximalleistung sowie 650 Nm Drehmoment ausgestattet ist. Damit übertrifft das modernere Toyota-Aggregat den bisherigen 5,7-Liter-Saugmotor-V8 um 27 PS. Gekoppelt ist er an ein neues Zehngang-Automatikgetriebe.

Der neue Lexus LX 600 2:23 Min.

Für 2025 folgt mit dem LX700h die Hybridvariante. Der bei Toyota-Modellen I-Force Max getaufte Hybridantrieb setzt auf eine in der Getriebeglocke untergebrachte E-Maschine, vergleichbar mit der Lösung des Jeep Wrangler 4XE. Als Hochvolt-Speicher dient eine Nickel-Metallhydrid-Batterie.

Kunden, die Hybrid-Geländewagen skeptisch gegenüberstehen, verspricht Lexus eine spezielle Ausführung der Technik, die in jedem Fall den Betrieb sicherstellen soll. Trotz E-Maschine im Getriebe verfügt der 3,4-Liter-V6 über einen Anlasser und eine Lichtmaschine, um, so der Hersteller, auch bei einem möglichen Ausfall des Hybridsystems funktionsfähig zu bleiben. Die ehrlichere Version dieser Geschichte ist allerdings, dass Toyota bei der Hybridisierung des Antriebs möglichst wenig Aufwand mit dem Standard-Benziner betreiben wollte.

Davon unabhängig ist der LX700h die kräftigste Variante der Baureihe. Die Systemleistung wird mit 463 PS angegeben, das Drehmoment liegt bei stattlichen 790 Newtonmetern. Entsprechend darf der Hybrid schleppen, die Anhängelast beträgt 3,6 Tonnen. Nach US-Norm gibt Lexus außerdem den Durchschnittsverbrauch des dicken Hybrid-SUV mit 11,8 Liter an. Nicht gerade wenig, aber deutlich weniger als der frühere V8 (16,8 Liter im Schnitt).

Business-Class-Luxus in Reihe zwei

Völlig unabhängig von der Motorisierung bezieht der neue Lexus LX seine Faszination für die Kundschaft in erster Linie aus dem neuen Luxus-Level. Dafür gibt es mit der "Ultra Luxury"-Ausstattungslinie das passende Rüstzeug. So kommt der Ultra Luxury LX erstmals mit vier Einzelsitzen, bei denen sich das ganz große Kino hinten rechts abspielt. Per Knopfdruck lässt sich von dort der Beifahrersitz nach vorn neigen und die vordere Kopfstütze für freien Blick umklappen. Der Sitz selbst kann dann in eine entspannte Liegeposition (bis zu 48 Grad Neigung der Lehne) gebracht und bei Bedarf eine große Fußablage aus dem Vordersitz geklappt werden.

© Lexus

Schöner wohnen hinten rechts: die neue Luxus-Ausstattung des LX 600.

Mit 1,10 Metern (!) Fußraum ist damit eine auch für sehr verwöhnte Kundschaft angemessene Chauffeurs-Limousinen-Konfiguration möglich. Die Einzelsitze sind dabei seitlich so konturiert, dass man bei flotter Fahrt im Relax-Modus nicht durch die Kabine purzelt. Passend dazu gibt es hinten in der Mittelkonsole eine große Bedieneinheit mit Touchscreen, über die sich das Entertainmentsystem, die Sitze und die Klimatisierung steuern lassen. Dazu verfügt der LX 600 in der Ultra Luxury-Ausführung über eine Mehrzonen-Klimaanlage mit zusätzlichen Dachausströmern.

Auch als Lexus LX 600 F Sport

Ebenfalls neu für den Lexus LX ist die bereits von anderen Lexus-Modellen bekannte F Sport-Ausstattungslinie, die sich eher an engagierte Selbstfahrer wendet. Neben einer Zweifarb-Lederausstattung und speziellen Design-Elementen verfügt der Lexus LX 600 F Sport über einen eigenständigen Waben-Kühlergrill, spezielle Schmiederäder in 22 Zoll, ein straffer abgestimmtes Fahrwerk mit zusätzlichem Stabilisator an der Hinterachse und ein Torsen-Differenzial an der Hinterachse. Zusätzlich ist beim F Sport die elektronische Servolenkung direkter ausgelegt.

Im Cockpit setzt der neue Lexus LX auf zwei Bildschirme statt einer weitflächigen einteiligen Display-Landschaft. Der obere Monitor mit 12,3 Zoll Diagonale übernimmt die üblichen Multimedia-Funktionen. Der kleinere Farbbildschirm darunter stellt die Steuerfunktionen der Klimatisierung und der Fahrprogramme im Geländebetrieb dar.

© Lexus

Gar nicht so selten wird der LX 600 in der Wüste zum Einsatz kommen, die betuchte Kundschaft auf der arabischen Halbinsel schätzt den großen Japaner.

Der Lexus LX verfügt dabei neben dem Multi Terrain Select-System für verschiedene Geländeformationen auch über die Toyota-Spezialität Crawl Control. Damit lässt sich beim LX 600 in fünf Geschwindigkeitsstufen eine Art Gelände-Tempomat einstellen. Dabei regelt das System eigenständig die Motorleistung und über die Bremsen den Radschlupf. Besonders auf sehr tiefem oder rutschigem Untergrund (Sand, Schlamm) ist das System durch die radselektive Antriebsregelung auch einem versierten Offroad-Fahrer überlegen.

Das Multi Terrain Select-System ist nun erstmals auch in der Straßen- und nicht nur in der Geländeübersetzung verfügbar. Damit wendet sich Lexus vermutlich vor allem an Kunden im arabischen Raum, wo Wüstenfahrten zum Alltagsgeschäft gehören. Im Sand fährt man üblicherweise nicht in der Geländeübersetzung, hier kann nun ebenfalls auf die Unterstützung der Regelelektronik gesetzt werden.

Offroad-Version Overtrail

Neu für den Modelljahrgang 2025 führt Lexus die Variante Overtrail ein. Dabei handelt es sich um eine der speziell in den USA sehr beliebten "Offroad ab Werk"-Ausstattungen. Kernstück der neuen Ausstattungsversion sind zwei Achsdifferentialsperren – so etwas fahren ansonsten nur noch Geländespezialisten wie der Jeep Wrangler Rubicon oder der Ineos Grenadier auf. Zusätzlich verfügt der Overtrail über einen Unterfahrschutz und größere Geländereifen im 33-Zoll-Format.

© Toyota

Achssperren vorne und hinten für den Overtrail – das haben nicht viele Geländewagen im Angebot.

Für 2025 erhält der LX eine weitere Serienausstattung in der gesamten Baureihe. Alle LXs sind jetzt mit einem adaptiven, höhenverstellbaren Luftfederfahrwerk sowie einem Head-up-Display ausgestattet. USB-C-Anschlüsse wurden auch an der Rückseite der Mittelkonsole angebracht. Beim LX700h gibt es serienmäßig eine Kühlbox in der Mittelkonsole, Verdunkelungs-Rollos hinten sowie ein Regalsystem im Laderaum. Für 2025 erhalten die Vordersitze fünf Massageoptionen, wenn sie mit der Semi-Anilin-Lederausstattung bestellt werden.

Lexus LX ist auch bei den Preisen üppig

Auch preislich ist der LX das Flaggschiff von Lexus. Bereits der V6 Benziner startet sechsstellig, der Basispreis in den USA liegt bei 106.850 Dollar (netto), umgerechnet aktuell rund 101.800 Euro. Beim Hybrid beginnen die Tarife bei 115.350 Dollar (ca. 110.000 Euro) für die Overtrail-Variante, die Topausstattung "Ultra Luxury" startet bei 141.350 Dollar, was rund 135.000 Euro entspricht.

Fazit

Lexus erweitert die Flaggschiff-Baureihe LX für den Jahrgang 2025 um ein Modell mit Hybridantrieb. Dieser LX 700h kommt auf 463 PS. Eine Overtrail-Ausstattungsvariante wird ebenfalls eingeführt, die besonders geländetauglich sein soll. Das ist gleichzeitig auch die günstigste Art, Lexus LX zu fahren. Relativ gesehen zumindest, denn die LX-Preise in den USA beginnen bei über 100.000 Dollar, vor Steuern.

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