Bronto - der böse Turbo-Niva: In diesem Lada Niva steckt BMW-Technik

Bronto - der böse Turbo-Niva
In diesem Lada Niva steckt BMW-Technik

Seit seiner ersten Auslieferung 1976 hat sich der Lada Niva längst zu einem Kult-Geländewagen entwickelt. Das russische Auto gilt als robust, geländegängig und wertstabil. Der Niva war einer der ersten Stadtgeländewagen – heute ist diese Fahrzeuggattung als SUV allgegenwärtig. Und eines seiner herausragendsten Merkmale ist sein Preis: Kostete der Niva zu DM-Zeiten zirka 20.000 Mark, waren es bis vor kurzem in Deutschland rund 12.000 Euro. Damit dürfte der Niva das einzige Fahrzeug sein, bei dem der DM-Euro-Wechselkurs von zirka zwei zu eins bis heute halbwegs gilt. Noch in Produktion, gibt es den Niva in Deutschland wegen Problemen mit der Einhaltung von Emissionsrichtlinien nur noch tröpfchenweise in Kleinserien-Zulassung. In Russland hingegen ist er nach wie vor angesagt – und ein russischer Tüftler hat dem Auto jetzt einen BMW-Diesel unter die Fronthaube gepackt und ihm den Beinahmen "Bronto" verpasst.

Lada Niva Bronto
#noname.expert https://youtu.be/c706VI7bHow

Motor auf 250 PS gepusht

In dem Geländewagen, den Lada selbst bisher nicht mit einem Diesel-Aggregat angeboten hat, arbeitet BMWs N47-Diesel in der Ausführung mit 2,0 Litern Hubraum. Angeblich leistet der bayerische Motor im Niva 250 PS – in der Serie kommt das für seinen erhöhten Steuerketten-Verschleiß bekannte Triebwerk auf maximal 218 PS. Zu sehen ist der aufwendige Umbau im russischen Youtube-Kanal Привет Тачка, was auf Deutsch "Hallo Auto" heißt.

Lada Niva Bronto
#noname.expert https://youtu.be/c706VI7bHow

Niva mit Automatikgetriebe

Für den Umbau haben die russischen Youtuber nicht nur den Motor, sondern auch das an das Aggregat angeflanschte Automatikgetriebe übernommen – es lässt sich nach wie vor über die Lenkrad-Schaltpaddles steuern. Damit die gewonnene Performance – ein so kräftiger Niva lief bisher nicht serienmäßig vom Band – auch auf den Untergrund kommt, gibt es ein tiefgreifend modifiziertes Fahrwerk und 20-Zoll-Reifen mit Spikes.

Lada Niva Bronto
#noname.expert https://youtu.be/c706VI7bHow

Innen viel BMW – jedenfalls vorn

Und irgendwie wollen die Umbauer den Insassen klar machen, dass sie in einem halben BMW sitzen. Also gibt es noch die Lenkung plus Lenkrad, die Instrumente und das Infotainment-System, eine Zweizonen-Klimaanlage und die Mittelkonsole inklusive iDrive-Dreh-Drücksteller von BMW. Und auch die Fensterkurbeln hat der "noname Expert", wie sich der Youtuber nennt, durch elektrische BMW-Fensterheber ersetzt. In fetten BMW-Ledersitzen sitzend klopft er auf das harte Plastik des Armaturenbretts und ist zumindest hier stolz darauf, dass dieses Bauteil noch aus "sowjetischer" Produktion stammt.

Im Fond des Niva ist dann wieder alles original – mit einer harten durchgehenden Rückbank und den unveränderten Innenraum-Lampen in den B-Säulen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

In sechs Sekunden von null auf 100 km/h

Der BMW-Niva soll anscheinend ein Einzelexemplar bleiben, von einem Angebot an andere Tuningwillige ist bisher nichts bekannt. Dabei könnte es durchaus Interessenten geben – schließlich spurtet der Offroader jetzt in rund sechs Sekunden von null auf 100 km/h. Vielleicht nennen die Russen ihren Umbau deshalb den "bösen Turbo-Niva".