Auferstanden aus Ruinen: Unter der Federführung des chinesischen Eigners SAIC feiert die Marke derzeit ihr Comeback in Europa. Und zwar nicht mit kompromisslosen Roadstern wie früher, als MG noch ein britischer Traditionshersteller war, sondern mit echten Vernunftautos; Kleinwagen und SUV, um genau zu sein. Nun stellt die Marke ihr neues Topmodell vor: den C-Segment-SUV HS.
Gefällig und maximal unauffällig
Äußerlich präsentiert sich der 4,57 Meter lange, 1,88 Meter breite und 1,66 Meter hohe MG HS gefällig, aber auch maximal unauffällig. Lediglich der Kühlergrill im 3D-Look (der Hersteller nennt ihn Sternenfeldgitter) und die LED-Tagfahrleuchten im eigentlich vor etwa zehn Jahren angesagten Pünktchen-Design heben ihn von der Automasse ein wenig ab. Chromränder entlang der Seitenfenster lassen den chinesischen Briten etwas edler, bis zu 18 Zoll große Räder stämmiger, zwei Auspuff-Endrohre sportlicher und angedeutete Unterfahrschutz-Elemente kerniger wirken als manch anderen SUV.
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Allrad gibt es aber nicht; MG bietet den HS vorerst ausschließlich mit Vorderradantrieb an. Auch beim Motor muss man sich nicht mit der Entscheidung quälen, welchen man denn nehmen möchte: Es gibt nur einen 1,5-Liter-Turbobenziner, der 162 PS leistet und maximal 250 Newtonmeter liefert. Der Vierzylinder arbeitet entweder mit einem manuellen Sechsgang- oder einem siebenstufigen Doppelkupplungsgetriebe zusammen. Die Fahrleistungen in allen Fällen: 9,9 Sekunden von Null auf Hundert und 190 km/h Höchstgeschwindigkeit. Ist das Doppelkupplungsgetriebe installiert, spendiert MG dem HS einen Sportmodus samt entsprechender Taste, die auch den Innenraum rot illuminiert.
VW-Reminiszenzen im Innenraum
Darin kombiniert MG Plastik- mit Soft-Touch-Materialien, was auf den ersten Fotos qualitativ einen gar nicht so schlechten Eindruck macht. Manches erinnert optisch an VW und Audi, etwa die Luftausströmer im Turbinen-Design, die Klaviertasten in der Mittelkonsole oder die Form des Schalthebels. Was nicht verwunderlich ist, schließlich ist der SAIC-Konzern VWs Joint Venture-Partner in China. In der Topausstattung „Exclusive“ zieht sogar etwas Leder nebst Klavierlack und gebürstetem Aluminium ins Interieur ein. Die analogen Instrumente begrenzen rechts und links ein digitales Info-Display.
Auch an den Praxisnutzen haben die Ingenieure gedacht: Taschen an Türen und Sitzen schaffen Stauraum, die große Mittelarmlehne in der Rücksitzlehne bieten zwei Getränkehalter und im Fond gibt es außerdem USB-Anschlüsse. Der Motor wird auf Knopfdruck gestartet. Das Infotainmentsystem mit 10,1-Zoll-Touchscreen sowie Apple Carplay und Android Auto ist aufpreisfrei an Bord. Und der Kofferraum schluckt zwischen 463 und 1.454 Liter Gepäck.
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Ordentliche Ausstattung, günstige Preise
Zur Serienausstattung gehört ein ordentlich bestücktes Arsenal an Assistenzsystemen. Notbrems-, Spurhalte- und Stauassistent, adaptiver Tempomat mit Geschwindigkeitsbegrenzung, Türöffnungs- und Querverkehrswarner hinten, Totwinkelüberwachung und intelligente Scheinwerfer gehören zur Serienausstattung.
Das ist durchaus beachtlich angesichts eines Einstiegspreises von lediglich 17.995 Pfund (etwa 20.000 Euro) für das Basismodell Explore, das außerdem mit 17-Zoll-Leichtmetallrädern, Keyless go sowie beheiz- und elektrisch anklappbaren Außenspiegeln bestückt ist. Das 20.495 Pfund (knapp 23.000 Euro) teure mittlere Modell Excite kommt mit 18-Zöllern, Rückfahrkamera und Navigationssystem. Das Topmodell Exklusive für 22.995 Pfund beziehungsweise rund 25.700 Euro ist mit der erwähnten Lederausstattung, LED-Blinkern, beheizten und elektrisch verstellbaren Sportsitzen, Zweizonen-Klimaautomatik und Panorama-Dach ausstaffiert. Nur für die Excite- und Exclusive-Ausstattung gibt es das DCT-Getriebe, das 1.500 Pfund (fast 1.700 Euro) extra kostet.
Ab November wird das vierte Modell, das MG seit seinem Comeback auf den Markt bringt, an die Kunden ausgeliefert. Übrigens aufpreisfrei mit Sieben-Jahres-Garantie.