- Dreizylinder mit 600 PS – gestrichen
- V8 für 400.000 Dollar Aufpreis
- Koenigsegg Gemera mit Brachial-Optik
- Innenraum mit acht Cupholdern für vier Passagiere
Der Viersitzer – übrigens der erste der Marke – hätte in der Basisversion mit einem Dark Matter getauften Elektromotor (800 PS, 1.250 Nm), der an einen Dreizylinder-Benziner angeflanscht ist, an den Start gehen sollen. Insgesamt hatte der Gemera mit dieser Antriebskombination 1.400 PS und 1.850 Nm Systemleistung bereitgestellt. Im Juli 2024 kündigte Christian von Koenigsegg allerdings an, dass die Dreizylinder-Hybrid-Antriebsvariante im Gemera gestrichen wird. Die Gemera-Käufer tendieren mehrheitlich zur nachgeschobenen V8-Option, auch wenn die 400.000 Dollar Aufpreis kostet.
Dreizylinder mit 600 PS – gestrichen
Den Turbo-Benziner, das absolute Traum-Projekt von Christian von Koenigsegg, nennt Koenigsegg liebevoll "Tiny Friendly Giant", kurz "TFG", übersetzt: "Kleiner freundlicher Gigant". Und der TFG hat es in sich. Aus zwei Litern Hubraum stemmt die Eigenentwicklung 600 PS und 600 Nm Drehmoment – wobei zwei Turbolader ordentlich Druck ausüben. Als Maximaldrehzahl liegen bei dem nur 70 Kilo schweren und als Mittelmotor ausgelegten Dreizylinder 8.500/min. an. Für die Kraftübertragung auf die Vorderräder ist das patentierte Koenigsegg Direct Drive-Eingang-Getriebe verbaut. Bis zur V-Max von 400 Sachen ist also kein einziger Gangwechsel erforderlich. Für den Sprint auf 100 km/h gehen im 1.988 Kilogramm schweren Gemera gerade einmal 1,9 Sekunden ins Land.
Bei normaler Fahrweise soll der Reise-GT eine Reichweite von 1.000 Kilometern haben. Die elektrische Reichweite liegt bei 50 Kilometern; sie ist dank der im Fahrzeugboden untergebrachten 14 kWh-Lithium-Ionen-Batterie mit 850-Volt-Technik möglich.
Nachdem der TFG nun im Gemera nicht wirken darf, verspricht Christian von Koenigsegg den famosen Dreizylinder nicht verschwinden zu lassen. Man werde ein neues Betätigungsfeld für den TFG finden – in einem anderen Modell, zu einer anderen Zeit.
V8 für 400.000 Dollar Aufpreis
Im Rahmen der Einweihung der erweiterten Fabrik im schwedischen Angelholm im Juli 2023 hatte Firmengründer Christian von Koenigsegg für den Gemera eine weitere Antriebsoption angekündigt. Der Gemera kann mit dem aus den Modellen Agera oder Jesko bekannten V8-Verbrenner bestückt werden. Der selbst entwickelt Fünfliter-Achtzylinder wird dabei in das bestehende Hybridsystem integriert. Die Gesamtleistung steigt auf 2.300 PS, wenn der V8 mit E85 befeuert wird. Das Systemdrehmoment klettert auf 2.750 Nm. Für den V8 allein nennt Koenigsegg 1.500 PS und 1.500 Nm. Mit dem Umstieg auf den V8 wechselt der Hersteller aber auch das Getriebe – vom Eingang-Hydracoup-Direktantrieb auf eine Neungang-Schaltung. Wer sich für die V8-Option entscheidet, wird mit einem Preisaufschlag von satten 400.000 Dollar (umgerechnet rund 365.000 Euro) konfrontiert. Diese Summe scheint Gemera-Käufer aber nicht davon abzuhalten, den V8 zu wählen, wie man am Aus für den Dreizylinder TFG ablesen kann.
Koenigsegg Gemera mit Brachial-Optik
Bereits seit 2003 arbeitet Christian von Koenigsegg an dem Hyper-GT mit hohem Praxisnutzen. Optisch erinnert der 4,98 Meter lange, 1,99 Meter breite und 1,30 Meter hohe Gemera ein wenig an den Koenigsegg CC aus dem Jahr 1996. Die Front präsentiert sich mit schmalen Scheinwerfereinheiten und einem massiven Kühlerschlund, die Überhänge sind kurz, die riesigen 21-Zoll-Räder vorne und die 22 Zöller hinten füllen die Radhäuser komplett aus. Sie sind mit Michelin Pilot Sport 4S-Reifen der Größen 295/30 beziehungsweise 315/30 bezogen. Dahinter stecken Keramik-Stopper mit 410er-Scheiben und Sechskolbenzangen vorn und 395er Discs und Vierkolbenzangen hinten.
Die Fahrgastzelle wirkt wie eine Flugzeugkanzel. In der Seitenansicht fallen zudem die großen Lufteinlässe vor den kräftig ausgestellten hinteren Kotflügelbacken auf – weitere Luftöffnungen sind direkt hinter der Tür angebracht. Der Fahrer schaut übrigens nicht mehr in klassische Spiegel – stattdessen liefern Kameras Bilder in den Innenraum. Auf Märkten, wo diese Technik noch nicht zugelassen ist, soll der Gemera mit konventionellen Spiegeln kommen. Das Heck des Koenigsegg GT ist nicht minder spektakulär: Der Diffusor mächtig, die Leuchten schmal und aggressiv, der Spoiler feststehend. Hingucker sind die runden Endrohre der Akrapovic-Sportauspuffanlage, die ähnlich wie beim Porsche 918 Spyder das schmale Heckfenster flankieren. Mit seinen beiden Kofferräumen vorne und hinten stellt der Gemera 200 Liter Ladevolumen bereit. Optional soll es eine Dachbox geben. Ebenfalls auf der Aufpreisliste steht ein sogenanntes Ghost-Paket, das weitere Aeroparts für den Gemera mitbringt.
Innenraum mit acht Cupholdern für vier Passagiere

Den Zustieg zum Innenraum für alle Passagiere gewähren Fallbeiltüren. Alle Insassen sitzen auf konturierten Sportsitzen mit Karbonschalen – eine breite Mittelkonsole trennt sie. Der Fahrer greift in ein unten und oben abgeflachtes Zweispeichen-Sportlenkrad. Rechts und links an der A-Säule geben zwei je 13 Zoll große Bildschirme die Außenwelt wieder. In der Mittelkonsole prangt ein riesiger Infotainment-Touchscreen. Ansonsten prägt ein Alcantara-Finish mit Kontrastnähten das Interieur.
Die weitere Ausstattung: Dreizonen-Klimaanlage, elektrische Fensterheber, Infotainment-System mit Social-Media-Verbindung, Live-Streaming und Handbuch, elektrische Handbremse, elf Lautsprecher plus Subwoofer, Audioanlage mit Apple Carplay, zwei induktive Ladezonen für Smartphones sowie zwei Cupholder pro Mitfahrer jeweils mit Heiz- und Kühlfunktion. Preise für den Koenigsegg Gemera gibt es nicht, allerdings ist der Hyper-GT auf 300 Exemplare limitiert. Bestätigt ist aber das Jahr der Markteinführung: Noch 2023 soll die Produktion des Hyper-GTs starten. Die ersten Auslieferungen sind aber erst ab Anfang 2025 geplant.