Das in Südkorea als Carnival und in anderen Märkten als Sedona bekannte Modell geht mit einer neuen Front inklusive "Tiger-Nose"-Grill sowie integrierten niedrigen Scheinwerfern an den Start. In der vierten Generation, die auf der N3-Plattform des neuen Kia Sorento steht, legt der Radstand um 30 mm auf 3.090 mm zu. In der Breite wächst er um 10 auf 1.995 mm. Die Gesamtlänge wächst um 40 auf 5.155 mm, zudem legt der hintere Überhang um 30 mm zu. Insgesamt soll der neue Carnival so viel mehr Platz für Passagiere und Gepäck bieten. Das Ladevolumen geben die Koreaner mit 627 bis 4.110 Liter an. Die abgesenkte Ladekante soll das Beladen vereinfachen.
Eine kurzer vorderer Überhang mündet in eine konturierte Motorhaube. Die leitet den Blick zur steil stehenden Windschutzscheibe. Die A-Säule wurde weiter nach hinten gerückt, um die Haube zu verlängern. In den Radhäusern stecken je nach Version 17, 18 oder 19 Zoll große Leichtmetallräder.
Mini-Van in SUV-Optik
In der Seitenansicht fällt die durchgehende Sicke auf, die die LED-Scheinwerfer und die Heckleuchten verbindet. Die untere Fensterlinie verläuft waagerecht, die Außenspiegel thronen auf der Türbrüstung, die farblich abgesetzte C-Säule strebt gegen die Fahrtrichtung. Das Dach mit verchromter Reling neigt sich nur sanft gen Heck. Das horizontal strukturierte Heck setzt auf ein durchgehendes Leuchtenband zwischen den Rücklichtern, einen großen Dachkantenspoiler über der senkrecht stehenden Heckscheibe sowie ein angedeutetes Unterfahrschutzelement in der Schürze. Die Auspuffendrohre bleiben im Verborgenen. Markant ist die von der C-Säule um die hinteren Seitenfenster und das Heckfenster laufende Chrom-Spange.

Im Innenraum wartet der Carnival standardmäßig mit einer Achtsitzer-Konfiguration auf. Die Sitze der zweiten Reihe lassen sich auch gegen die Fahrtrichtung drehen oder komplett ausbauen, während die dritte Reihe bei Bedarf im Boden versenkt wird. Optional können in der zweiten Reihe auch zwei Luxussitze mit Liegefunktion und Fußstützen montiert werden; dann schrumpft die Anzahl der Sitzplätze jedoch auf sieben. Mit kleinen Kameras lassen sich die Rücksitze überwachen, über das Soundsystem wird die Kommunikation mit den Fondpassagieren unterstützt. Die Schiebetüren und die Heckklappe öffnen und schließen elektrisch.
Carnival mit Diesel und Benzinern
Das Armaturenbrett des Carnival wartet mit einer über die gesamte Breite verlaufenden Chromleiste auf. Das Cockpit ist auf Wunsch mit zwei 12,3 Zoll großen Displays – eines für den Fahrer und eines für das Infotainment-System – unter einer gemeinsamen Glasabdeckung bestückt. Haptische Bedienelemente rund um das zentrale Display, das in der Basisausstattung nur acht Zoll misst, sowie auf einer zusätzlichen Insel an der Armaturentafel steuern weitere Funktionen. Natürlich bietet das Bordsystem umfangreiche Konnektivität sowie Apple Carplay, Android Auto und bis zu neun USB-Anschlüsse für die Smartphone-Einbindung. Zusätzlich lassen sich Amazon-Alexa- oder Google-Assistant-fähige Smart Speaker integrieren.

Das Motorenangebot des Kia Carnival orientiert sich an den jeweiligen Marktbedürfnissen. Top-Motor ist ein 3,5-Liter-V6-Benzindirekteinspritzer mit 294 PS und 355 Nm Drehmoment, der in den USA als einzige Triebwerks-Option erhältlich ist. Ausgerüstet mit einer herkömmlichen Einspritzung kommt der V6 auf 272 PS und 332 Nm. Mit einem neuen Aluminiumblock ausgerüstet startet der 2,2-Liter-Vierzylinder-Turbodiesel mit 202 PS und 440 Nm Drehmoment. Alle Motoren sind mit einer Achtgang-Automatik gekoppelt.
Zahlreiche Assistenzsysteme
Natürlich zeigt sich der Carnival vollgestopft mit Assistenzsystemen bis hin zu autonomen Fahrfunktionen nach Level 2. In Nordamerika bietet er bereits serienmäßig ein Dutzend an elektronischen Unterstützern an. Eines der aufpreispflichtigen Highlights ist der Blind-Spot View Monitor, der eine Live-Videoansicht der angrenzenden Fahrspuren in das Kombiinstrument projiziert.

Seinen ersten Auftritt hatte der neue Kia Carnival im dritten Quartal 2020 auf seinem Heimatmarkt in Korea. Weitere Märkte werden im Jahresverlauf 2021 folgen. Im zweiten Quartal beispielsweise die USA, wo das Modell seinen bisherigen Namen Sedona ablegt und der erste Kia ist, der das neue Markenlogo tragen darf. In Nordamerika bieten die Koreaner den SUV-Minivan-Mix in vier Ausstattungsvarianten an: Das Basismodell LX startet bei 32.100 Dollar (knapp 26.600 Euro). Darüber rangieren der mindestens 37.600 Dollar (gut 31.000 Euro) teure EX und der SX, der ab 41.100 Dollar (etwa 34.000 Euro) erhältlich ist. Als Topmodell fungiert der Carnival SX-Prestige für 46.100 Dollar beziehungsweise rund 38.000 Euro. Nach Deutschland kommt der Carnival allerdings nicht.