Nach Ende des zweiten Weltkriegs begann der damalige Hersteller des berühmten Militär-Jeep, Willys-Overland, mit der Produktion von Jeeps für den Zivilmarkt. Einer davon war der Jeepster, der in seiner Form vermutlich als erster SUV der Welt durchgeht: Ein optisch klar vom Willys-Jeep inspirierter offener Viersitzer, allerdings ohne Allradantrieb. Drei Jahre lang wurde das zweitürige Cabrio angeboten.
Der Jeepster war das erste SUV der Welt
1967, aus Willys-Overland war durch einen Zusammenschluss die Firma Kaiser-Jeep entstanden, erinnerte man sich an den Jeepster und legte das Fahrzeug-Konzept erneut auf, diesmal unter dem Namen Jeepster Commando und endlich auch mit Allradantrieb. Geblieben war als Stilmerkmal das Schrägheck, der zweitürige offene Aufbau und die wegen der reduzierten Bodenfreiheit und der langen Motorhaube sehr ungewöhnliche Silhouette.

Der Jeepster Commando war das erste kompakte Allradfahrzeug mit Automatikgetriebe und verfügte im Gegensatz zu den Jeep CJ seiner Zeit über im Alltag recht hilfreiche Eigenschaften wie Türen und eine Heizung. Auf dieses Modell bezieht sich das Konzeptauto Jeepster Beach, das als Highlight der diesjährigen Concept Cars der Marke zur Moab Easter Jeep Safari Premiere feiert.
Dieses größte Markentreffen der Welt in Utah am Colorado River nutzt der Hersteller seit Jahren, um die Kundschaft mit neuen, spektakulären Motto-Fahrzeugen zu überraschen.
Jeepster Beach

Der Jeepster Beach basiert auf einem Wrangler Rubicon mit Zweiliter-Turbo-Vierzylinder und Achtgang-Automatikgetriebe und steht auf 35-Zoll-Bereifung. Der Motor des Konzeptautos verfügt über eine neue Abstimmung, die statt der serienmäßigen 270 PS nun eine Maximalleistung von 340 PS freisetzt. Das Drehmoment des Reihen-Vierzylinders steigt mit dem Tuning auf 500 Newtonmeter. Der Innenraum in schrillem Rot ist ein interessanter Kontrast zur knallig-orangen Lackierung. Gurte und Kopfstützen gibt es keine, dafür einen fetten Chrom-Überrollbügel und kleine Ausstellfenster.
Doch neben dem Jeepster Beach zeigt die Marke in Moab natürlich noch andere Concept Cars. Ein besonderes Highlight ist der vollelektrische Jeep Wrangler Magneto, den wir in diesem Beitrag separat vorgestellt haben.
Jeep Red Bare
Das Red Bare-Concept verwendet als Unterbau den Pickup Gladiator in der Rubicon-Ausführung, angetrieben vom Dreiliter-V6-Dieselmotor (260 PS, 600 Nm). Er bekam besonders kurz (4,88:1) übersetzte Dana-44-Achsen installiert, was in der Verbindung mit dem Achtgang-Automatikgetriebe eine Gesamtübersetzung von 91:1 im ersten Gang ermöglicht.

Der Jeep Red Bare setzt auf eine schwarz-rote Farbgebung sowohl für die Karosserie als auch den Innenraum. Er steht auf 37-Zoll-Reifen, ist mit einem Höherlegungsfahrwerk, Seilwinde und Unterfahrschutz ausgerüstet und bekam eine rollbare Ladeflächen-Abdeckung spendiert.
Jeep Orange Peelz
Das herausragendste Merkmal am Jeep Wrangler Orange Peelz Concept sind seine Halbtüren, die mit der von der A-Säule absinkenden Seitenlinie mehr Luftigkeit und Übersicht ins Auto bringen. Der Wrangler mit kurzem Radstand ist mit 37-Zoll-Reifen bestückt und mit einem 2-Zoll-Fahrwerk mit Fox-Dämpfern ausgerüstet.

Insgesamt dient der Orange Peelz in erster Linie als Demonstrationsfahrzeug für die zahlreichen An- und Umbauteile, die von Mopar unter dem Label JPP angeboten werden – er ließe sich entsprechend auch aus dem Zubehörkatalog heraus in dieser Form nachbauen. Das gilt auch für die neue Windschutzscheibe aus "Gorilla-Glas" (kennt man üblicherweise von elektronischen Geräten), die besonders resistent gegen Beschädigungen im Gelände sein soll.
Gladiator Top Dog und Overlander Farout

Zwei weitere Concept Cars vervollständigen die Show in diesem Jahr, sie wurden allerdings bereits im vergangenen Jahr erstmals präsentiert. Eines ist der Jeep Gladiator Top Dog, zu dessen herausragender Eigenschaft ein fest installierter Wurstgrill zählt (in diesem Beitrag haben wir das Auto ausführlich beschrieben). Bereits im vergangenen August wurde das letzte diesjährige Moab-Showcar erstmals gezeigt: Der Gladiator Overlander Farout, ein zum Camper umgebauter Jeep Pickup (hier entlang zur ausführlichen Vorstellung).