Jaguar F-Type Facelift (2020): V8-Hinterradantrieb ist zurück

Erster Check Jaguar F-Type (2020)
Hurra, der V8-Hinterradantrieb ist zurück

Grundsätzlich hübschen Autos ein gelungenes Facelift zu verpassen, ist keine leichte Aufgabe. Am besten geht man das dezent an – ein Weg, für den sich auch Jaguar beim F-Type Modelljahr 2020 entschieden hat. Zumindest, was die Optik betrifft. Motorseitig hat man den F-Type etwas härter angepackt. Der V6-Kompressor fliegt aus dem Programm. Doch bevor Sie jetzt aufstöhnen: als Entschädigung können Sie den F-Type wieder als V8 mit Hinterradantrieb kaufen. Zuletzt gab es das 575-PS-Topmodell SVR als einzigen V8 im Programm nur noch mit Allradantrieb.

Jaguar F-Type Facelift 2019
Jaguar

Modern statt wild

Mindestens genauso schwierig, wie ein gelungenes Design zu verbessern, ist es, über ein verändertes Design zu diskutieren. Durch viele kleine Anpassungen wie etwa dezentere Lufteinlässe auf der Haube oder die insgesamt weichere Linienführung ist der F-Type ein eleganteres Auto geworden. Daraus könnte sich eine abweichende Nachfrage ergeben, wo doch der Vorgänger gerade durch seine Wildheit beeindruckt hatte. Ein modernerer Look ist jedenfalls gelungen. Dazu tragen die neuen, tiefer sitzenden Scheinwerfer ebenso bei wie das digitale Cockpit im Innenraum. Den Fokus verschiebt Jaguar insgesamt spürbar auf zeitgenössischen Luxus. Übrigens bei gleich gebliebenen Abmessungen.

Die Funktion „Quiet Start“ reduziert das wilde Image des F-Type weiter, schont dafür aber die Gehörgänge der Nachbarschaft. Doch keine Bange. Wenn Sie trotzdem mit einem beherzten Brüllen in den Tag starten wollen, drücken Sie vor dem Anlassen einfach die Sound-Taste, dann haben wieder alle was davon. Dass Jaguar die Motorenpalette auf drei Leistungsstufen reduziert hat, macht die Auswahl natürlich einfacher – auch wenn der Verlust des V6-Kompressor schmerzt.

Jaguar F-Type Facelift 2019 / 2020
Jaguar / ams

Keine Tasten mehr am Infotainment

Wie sich der Einstiegs-Vierzylinder auf der Straße schlägt, wissen wir bereits, und auch die 575 PS starke Topversion ist bekannt. Spannend wird die erste Ausfahrt mit dem abgesofteten Fünfliter-V8 und seinen 450 PS, den es nun auch wieder als Version mit Hinterradantrieb gibt. Es bleibt nach dem Blick auf das Papier nämlich die Frage, ob das mittlere Power-Niveau das Mehrgewicht des Achtzylinders auch rechtfertigt. Hier war der Sechszylinder mit dem geringeren Gewicht auf der Vorderachse nämlich immer eine feine Option. Aber zugegeben, 450 PS, Fünfliter-V8 und Hinterradantrieb klingen schon nach einer sehr leckeren Kombination.

Für welchen Motor Sie sich auch entscheiden, während des akustischen Spektakels können Sie sich ganz gemütlich in gestepptes Windsor-Leder kuscheln. Der Blick fällt vom Fahrersitz aus auf das neue digitale Cockpit, dessen Auflösung und Wiedergabeschärfe auf der Höhe der Zeit ist. Gekoppelt wird das konfigurierbare Instrumenten-Display mit einem auf zehn Zoll gewachsenen Touch-Pro-Infotainmentsystem, das bereits aus anderen Modellen des Herstellers bekannt ist. Durch die vergrößerte Bildschirm-Diagonale (zuvor waren es acht Zoll) fallen die umliegenden Tasten des Vorgängermodells weg. Das sieht nicht nur schicker aus, das Display sitzt auch nicht mehr in einem gar so tiefen Schacht, was die Bedienung des F-Type-Infotainments bis dato erschwert hatte.