- Mitteltunnel neu interpretiert
- Split-Window-Comeback
Der US-Autokonzern General Motors hat in Großbritannien in Leamington Spa, etwa 32 Kilometer von Birmingham entfernt, ein neues Design-Studio eröffnet. Es ist ein integraler Bestandteil des globalen Design-Netzwerks von GM, das unter anderem Studios in Detroit, Los Angeles, Shanghai und Seoul umfasst.
Um seine Leistungsfähigkeit zu demonstrieren, hat das britische Studie unter Leitung von Julian Thomson einen futuristischen Sportwagen gezeichnet, der das Label Corvette in die Zukunft transferieren soll. GM betont allerdings, dass das Konzeptfahrzeug keinerlei Produktionsbezug aufweist. Zudem sei die Design-Studie des britischen Teams nur die erste von mehreren experimentellen Design-Konzepten für die Corvette, die 2025 von den verschiedenen GM-Design-Studios vorgestellt werden.
Mitteltunnel neu interpretiert
Auch wenn GM die Corvette-Entwürfe nur als Fingerübung bezeichnet, dürfte in jedem Konzept schon ein wenig Corvette C9 stecken. Der britische Entwurf zeigt sich von Kampfjets inspiriert. Er ist 4,67 Meter lang, 2,18 Meter breit, aber nur 1,03 Meter hoch. In der tief angesetzten Front öffnet sich nicht nur ein Kühlermaul, vielmehr kommt das Concept-Car wie ein Katamaran daher. Links und rechts öffnen sich große Kühlluftkanäle, in der Mitte herrscht das große Nichts. Die unter dem Fahrzeug durchströmende Luft soll Abtrieb generieren.
Split-Window-Comeback
Die Radläufe, die vorn mit 22-Zoll-Felgen und hinten mit 23 Zöllern gefüllt sind, wölben sich nach oben aus der Seitenlinie. Vor den Hinterrädern dominieren erneut riesige Lufteinlässe. Markant ist auch die geteilte Frontscheibe, die sich bogenförmig bis weit in die Flanken und so in die elektrisch öffnenden Flügeltüren reckt. "In Anlehnung an die Mittellinienorientierung der Corvette, die an die modernsten Rennwagen von heute erinnert, betont dieses Merkmal eine einzelne vertikale Mittelachse, die zugleich ein strukturelles Element ist und einen Panoramablick auf Straße und Umgebung bietet", erklärt GM. Darüber hinaus soll der Mittelsteg wie ein Halo-System in der F1 die Passagiere schützen. Wir sehen darin auch eine klare Reminiszenz an die Split-Window der frühen Corvette-Modelle. Die trugen das geteilte Fenster allerdings hinten.
Das Exterieur-Design zeichnet sich zudem durch eine markante Trennung zwischen oberer und unterer Fahrzeughälfte aus. Die obere Hälfte greift die klassischen Design-Elemente der Mittelmotor-Corvette auf, jedoch in futuristischer Weise. Die untere Hälfte konzentriert sich auf funktionales technisches Design, einschließlich der in die Struktur integrierten Batterietechnologie für Elektrofahrzeuge und aerodynamischer Elemente für eine effiziente Luftführung, ohne dass Flügel oder Spoiler erforderlich sind.
Die Designer sehen für ihre Corvette eine additive Fertigung im 3D-Druckverfahren vor. Hinzu kommen aktive Aeroelemente und Push-Rod-Fahrwerksaufhängungen.