Ford will nach eigenem Bekunden das Angebot an elektrisch angetriebenen Pick-up-Modellen künftig stark ausbauen. Den Start markierte der US-Bestseller Ford F-150 Lightning, den Ford in den USA zu Preisen ab 40.000 Dollar anbietet. Für Deutschland und Europa kommt der F-150 aber aufgrund seiner Größe kaum als Angebot in Frage. Allerdings hat sich Ford Mitte Juli zwei weitere Pick-up-Namen für den europäischen Markt schützen lassen. So wurden beim EUIPO (Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum) die beiden Bezeichnungen Maverick Lightning und Ranger Lightning als geschützte Marke eingetragen.
Im Video: Der Ford F-150 Lightning
Das ist aus zweierlei Hinsicht interessant. Dass der neue Ford Ranger, der Ende 2022 in Deutschland starten wird, auch mit rein elektrischem Antrieb kommen wird, galt bereits als gesetzt. Durch die Registrierung der Bezeichnung Ranger Lightning erhärtet sich diese Vermutung. Ford-CEO Jim Farley hatte schon bei der Präsentation des F-150 Lightning angekündigt, dass dies nicht der einzige E-Pick-up der Marke bleiben werde. Im Rahmen einer Investoren-Präsentation kündigte Ford-Produktvorstand Hon Thai-Tang außerdem 2021 gleich zwei neue Elektro-Plattformen an, darunter eine für Mid-Size Pick-up-Modelle (siehe Bildergalerie).
Kleinerer Elektro-Pick-up für Europa
Die zweite wichtige Info hinter der Namens-Registrierung ist die entsprechende Ankündigung des Ford Maverick (als Elektromodell) für Europa. Der Maverick ist bislang nur in den USA im Angebot. Der größenmäßig unterhalb des Ranger einsortierte Maverick (Außenlänge 5.072 mm, Radstand 3.075 mm) war bislang nicht für den europäischen Markt im Gespräch, mit einer Elektroversion könnte sich das nun ändern.

Das gibt auch Spekulationen zur Kooperation mit Volkswagen weiteren Auftrieb. Während VW für den neuen Amarok die Ranger-Plattform übernimmt, könnte ein elektrischer Pick-up künftig möglicherweise auch auf dem modularen Elektro-Baukasten (MEB) basieren. Ford hat allerdings für 2023 auch eine eigene, GE2 getaufte Plattform für Elektro-SUV und Pick-ups angekündigt, die speziell für den Ranger in Frage kommt.
E-Pick-up-Fertigung in Köln?
Im deutschen Ford-Stammwerk Köln werden in Zukunft vorrangig Elektroautos vom Band laufen, außerdem wurde jüngst verkündet, dass im Werk Valencia/Spanien künftig ebenfalls eine neue Elektroauto-Generation vom Band läuft. In Valencia wird unter anderem der Ford Kuga produziert, der wiederum als US-Modell Escape die Basis für den Maverick ist. Deshalb ist es auch nicht unwahrscheinlich, das einer oder beide E-Pick-ups direkt in Europa produziert werden. Den Maverick baut Ford aktuell in Mexiko, der Ford Ranger für die EU stammt aus Südafrika.