Schlechte Nachrichten: Ein Focus RS (2021) kommt wohl nicht

Kompakt-Sportwagen Ford Focus RS (2021)
Es gibt schlechte Nachrichten

Ford of Europe-CEO Stuart Rowley hat uns im Interview ein RS-Modell des Focus versprochen. Leider kann der Hersteller dieses Versprechen mutmaßlich nicht einlösen. In Anbetracht der CO2-Richtlinien der EU ist es schwer vorstellbar, ein RS-Modell auf die Räder zu stellen. Das Problem dabei ist, dass man den RS mit Blick auf den Flottenverbrauch teilelektrifizieren müsste. Wegen der relativ geringen Absatzzahlen könnte die Entwicklung einer Power-Hybrid-Version allerdings unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten schwer vertretbar sein. Täte man es doch, müssten die Kosten auf den Kaufpreis umgelegt werden und damit ginge das angestrebte Preis-Power-Verhältnis flöten.

Es wäre verwerflich, kein RS-Modell zu bauen, sagte Rowley zuvor wörtlich. Finden wir auch, doch man muss den Hersteller auch verstehen. Schließlich sind die Strafen bei einer Überschreitung der CO2-Grenzwerte beinahe drakonisch. Mit 175 ausgestoßenen Gramm CO2 pro Kilometer war bereits der letzte Focus RS auf diesem Gebiet nicht gerade ein Sparfuchs. Sicher, der Focus ST ist schon mal eine Fahrspaß-Ansage mit 280 PS. Aber das entscheidende Quäntchen drüber zu sein, macht seit jeher den großen sportlichen Bruder so interessant, ja beinahe zum Kult. Selbst wenn es in der aktuellen Focus-Generation keinen RS geben sollte, darf man doch darauf hoffen, dass dies nicht das Ende des RS-Labels ist. Vielleicht lässt sich in Zukunft eine Rückkehr ins europäische Lineup realisieren?

Um die 400 PS

Gerüchteweise war bereits länger von einem teilelektrifizierten RS die Rede. Spekuliert wurde über eine Kombination aus dem bekannten 2,3-Liter-Ecoboost für die Vorderräder und einer elektrisch angetriebenen Hinterachse. Die Systemleistung läge dann irgendwo im Dunstkreis der 400 PS. Auch ein modifizierter Hybrid-Antriebsstrang aus dem Ford Escape (2,5-Liter-Benziner plus E-Motor mit insgesamt 222 PS) war im Gespräch.

Die Preisgestaltung war allerdings ebenfalls von Anfang an ein Thema. Schließlich sticht ein Focus RS viele seiner Konkurrenten zwar nicht mit Rundenzeiten, aber dem großen Fahrspaß zum – vergleichsweise – günstigen Anschaffungspreis. Für rund 40.000 Euro gab es das jüngst ausgelaufene Modell. Ein Audi RS 3 Sportback (ab 56.000 Euro) oder der Mercedes-AMG A45 S (ab 61.820 Euro) steigen deutlich teurer ein. Der Ford orientiert sich mehr an Renault Mégane R.S. Trophy oder Honda Civic Type R, übertrifft jedoch beide in Sachen Leistung. So gesehen nimmt er die Mitte ein. Den Kompromiss aus Power und Preis. Wer dem kompakten Kraftpaket die eine oder andere Träne nachweinen möchte, kann sich oben im Artikel durch die RS-Ahnengalerie klicken.