Bei Audi machte zuletzt das Personal mehr Schlagzeilen als die Autos. Das ändert sich nun: Der neue Audi-Chef Gernot Döllner hat während einer Betriebsversammlung den Elektro-A3 bestätigt. Der könnte 2027 kommen. Bis dahin läuft in Ingolstadt das aktuelle Modell mit Benzin-, Diesel- und Hybridantrieb vom Band. Der 8Y erreicht bei weitem nicht die Verkaufszahlen seiner beiden Vorgänger-Baureihen. So gesehen kommt das Facelift nach vier Jahren gerade recht. Auch wenn es von außen kaum zu sehen ist.
Facelift für den Audi A3
Etwas kantiger wirkt er schon, so auf den ersten Blick. Das liegt vor allem am etwas flacher und breiter gestaltetem Singe Frame-Grill. Aber selbst das fiele kaum auf, wenn man nicht darauf hingewiesen würde. Neu gestaltete Leuchten an Front und Heck mit neuen Lichtsignaturen zählen ebenfalls zu den Änderungen. Das Tagfahrlicht kann über das Bediensystem MMI ebenso wie die Coming-Home-/Leaving-Home-Funktion verändert werden: Vier Varianten stehen zur Wahl.
Wer die sportliche S-Line bestellt, bekommt Design-Elemente ans Auto, die optisch Richtung RS-Modelle gehen. Neu im Programm sind die Metallic-Lackierungen Distriktgrün und Progressivrot sowie mit Daytonagrau erstmals eine Mattlackierung.
Neu: A3 Allstreet

Der Allstreet liegt drei Zentimeter höher als der Sportback und reckt sich auch optisch Richtung SUV.
Wie bisher schon den A1 bietet Audi den A3 ab März 2024 auch als Allstreet an. Der Crossover liegt 15 Millimeter höher als die Standardversion, ein Zoll größere Räder erhöhen die Bodenfreiheit um weitere 15 Millimeter. Bodenfreiheit und Sitzposition sind also um insgesamt drei Zentimeter erhöht. Radlaufleisten, geänderte Schürzen und Schweller sowie eine serienmäßige Dachreling betonen den Robust-Look – für den Audi 1.800 Euro Aufpreis verlangt. Der Gepäckraum fasst wie beim Sportback 380 bis 1.200 Liter.
Erster Eindruck: gewohnte Qualitäten
Zu den erstaunlichen Erkenntnissen beim ersten Anfassen und Reinsetzen zählt, wie groß der gefühlte Unterschied beim Ein- und Aussteigen bei Allstreet und Sportback ist. Die drei Zentimeter höhere Bodenfreiheit des Crossover fühlt sich dabei nach deutlich mehr an. Das einfachere Ein- und Aussteigen wird sicherlich für viele Allstreet-Interessenten nicht ganz unwichtig sein.
Ansonsten zeigt der Innenraum von A3 Allstreet, Sportback und Limousine gewohnte Audi-Qualitäten: gutes Anfassgefühl, wertige Materialien und saubere Verarbeitung. Dass der A3 ein Premium-Feeling in die Kompaktklasse brachte, zählte schließlich bereits bei der ersten Modellgeneration zu den Erfolgsgeheimnissen des kompakten Audi.
Beleuchtete Türfelder, Recycling-Textil

Zum Facelift gibt's im A3 beleuchtete Türfelder und Functions on Demand.
Der Innenraum bekommt einige neue Elemente wie einen flacheren Wählhebel für die Doppelkupplungs-Automatik S-Tronic und serienmäßiges Ambientelicht, das gegen Aufpreis um eine Konturbeleuchtung erweiterbar ist. Die vorderen Türen sind über ein gelasertes Stofffeld beleuchtet: Eine Lichtquelle hinterleuchtet fünf Segmente mit einem dynamischen Verlauf. Über das MMI stehen 30 Lichtfarben zur Wahl. Neu sind textile Dekoreinlagen, die zum Teil aus einem Gewebe mit recyceltem Polyester bestehen.
Apps, Assistenz und Functions on Demand
Die Assistenz- und Elektronikabteilung bietet neue Optionen. Der adaptive Fahrassistent hält wie bisher bis 210 km/h Spur, Geschwindigkeit und Abstand. Neu ist, dass er ab 90 km/h auf Autobahnen beim Spurwechsel hilft: Weiße Pfeile im Kombiinstrument zeigen an, ob die Spur frei ist. Tippt der Fahrer dann den Blinker an, assistiert er obendrein beim Lenken. Beim Einparken in der Stadt unterstützt der Einparkassistent Plus mit Lenkmanövern.
Wer nur zeitweise Ausstattungen nutzen möchte, kann zum Beispiel für Urlaubsreisen eine Navigation buchen. Die Functions on demand bietet Audi für Zeiträume ab einem Monat an. So lassen sich zum Beispiel Apple Carplay, Android Auto, Abstandstempomat oder Fernlichtassistent nach dem Kauf dazubuchen. Über die MMI Navigation Plus können Apps von Drittanbietern heruntergeladen werden.
Motoren: 150 PS Diesel oder Benziner
Zunächst bietet Audi in Europa zwei Motoren an: Einen Diesel und einen 48-Volt-Mildhybrid-Benziner mit je 150 PS. Der 2.0 TDI und der 1.5 TFSI sind jeweils mit einem Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert, das bei Audi S-Tronic heißt. Der Benziner wird später auch als Handschalter angeboten. Sportback und Limousine sollen ab Sommer 2024 mit weiteren Motoren erhältlich sein. Ende 2024 folgt ein Plug-in-Hybridantrieb.
Preise und Marktstart
Das Facelift ist ab März bestellbar. Der 35 TFSI S-Tronic mit 150 PS und Doppelkupplungsgetriebe kostet in Deutschland mindestens 35.650 Euro. Bisher lag der Basispreis für diese Variante bei 33.400 Euro. Dem Mehrpreis steht mehr Ausstattung gegenüber: Ambientelicht, Drei-Speichen-Lederlenkrad mit Multifunktion, Induktivladen fürs Smartphone, Klimaautomatik, die vordere Mittelarmlehne und das Virtual Cockpit.
Die Limousine kostet 800 Euro mehr als der Sportback. Der A3 Allstreet 35 TFSI steht ab 37.450 Euro in der Preisliste. Wann und zu welchen Preisen S3 und RS 3 ein Facelift erhalten, ist noch nicht bekannt.