Der EV2 aus dem B-Segment wird im Konkurrenzumfeld von VW ID.2, Renault 4 oder Skoda Epiq positioniert. Auch als kleiner Bruder des EV3 zielt der kompakte Elektro-SUV vor allem auf den europäischen Markt ab.
Die Studie präsentiert sich mit dem typischen Kia-Design. Die Front zeigt schmale LED-Scheinwerferschlitze, eine geschlossene Front sowie einen integrierten Stoßfänger. Am kleinen SUV ist eine konturierte, fast waagerecht verlaufende "Motor"-Haube zu sehen. Die schwarz gehaltenen A-Säulen vermitteln den Eindruck, als ob das Dach schweben würde. Die schmalen Außenspiegel sind im Fensterdreieck untergebracht. An der Seite sind kantige Radläufe sowie Kunststoffbeplankung zu sehen. Das Fensterband ist schmal, die untere Fensterlinie steigt nach hinten an. Scharfe Sicken geben den Kotflügeln einen maskulinen Touch. Das Heck erscheint flächig, mit zentralem Kia-Logo und weit unten und tief in den Ecken platzierten Leuchten. Augenfällig die nach oben stark eingezogene Karosserie.
Das Design der Studie übertragen die Koreaner offensichtlich auch in die Serie. Die ersten Erlkönigbilder zeigen zwar noch einen stark getarnten Prototyp, doch die von dem Conceptcar bekannte Box-SUV-Optik ist eindeutig zu erkennen.
Der Innenraum des Kia EV2 Concept
Das Interieur des Kia Concept EV2 ist nach Kia-Diktion auf den urbanen Lebensstil zugeschnitten und soll modernes Design mit funktionaler Vielseitigkeit verbinden. Trotz der kompakten Abmessungen bietet das EV2 ein flexibles Platzangebot und ein Interieur, das sich an unterschiedliche Bedürfnisse anpassen lässt.
Die zweite Sitzreihe kann vollständig umgeklappt werden, sodass der Innenraum erweitert werden kann. Gleichzeitig sorgt das flache Bodenkonzept für eine offene, einladende Atmosphäre. Funktionen wie Vehicle-to-Load (V2L)-Laden und Over-the-Air (OTA)-Updates, die sonst eher in größeren Fahrzeugklassen zu finden sind, unterstreichen den technologischen Anspruch des EV2.
Ein besonderes Highlight sind die hinten angeschlagenen Fondtüren, die zusammen mit dem Verzicht auf eine zentrale B-Säule einen weit geöffneten Einstieg ermöglichen. Das erleichtert nicht nur das Ein- und Aussteigen, sondern verstärkt auch das Gefühl von Raum und Freiheit. Sobald die hintere Sitzbank hochgeklappt ist, kann die vordere Sitzreihe nach hinten verschoben werden – perfekt, um eine entspannte Pause einzulegen oder die Beine auszustrecken.
Für ein visuelles Erlebnis sorgt die diagonale LED-Beleuchtung an den Türverkleidungen, die den Kontrast zwischen Vorder- und Rückbereich betont. Ergänzt wird dies durch eine dreieckige Musterbeleuchtung und eine animierte LED-Darstellung auf dem Armaturenbrett, die eine moderne, inspirierende Atmosphäre schafft. Die Metallfläche im unteren Bereich des Cockpits setzt nicht nur einen stilistischen Akzent, sondern integriert auch eine kabellose Ladestation und eine Steckdose für maximale Funktionalität.
Praktische Details wie ausklappbare Gepäckteiler und Gurte sorgen für sicheren Stauraum, während Kias innovative Nachrichtendisplay-Technologie es ermöglicht, kurze Texte über die Fahrzeugfenster an Fußgänger oder andere Verkehrsteilnehmer zu übermitteln.
Ein besonderes Feature sind die abnehmbaren, dreieckigen Lautsprecher, die in die Türverkleidung integriert sind. Sie lassen sich flexibel im Fahrzeug positionieren oder sogar herausnehmen, um auch außerhalb des EV2 für ein individuelles Klangerlebnis zu sorgen – sei es an einer Ladestation oder bei einem Outdoor-Abenteuer.
Kia EV2 kostet ab 25.000 Euro
Der EV2 wird den europäischen B-Segment-Wettbewerbern wie dem Mini Aceman und dem Jeep Avenger entgegentreten und könnte sich als elektrischer Ersatz für den Stonic positionieren. Mit einer Länge von knapp unter vier Metern liegt der EV2 im unteren Bereich der SUV-Klasse, er unterbietet auch den EV3 deutlich, der auf 4.300 Millimeter kommt. Stilistisch übernimmt der EV2 einige Designelemente der größeren Modelle EV5 und EV9, darunter vertikale LED-Scheinwerfer und schwarz abgesetzte Dachsäulen.
Ein Blick in den Innenraum zeigt moderne Details wie schlanke Kopfstützen, die bereits im EV3 zu sehen sind. Zudem scheint der EV2 über ein digitales Kombiinstrument zu verfügen. Auffällig ist das separate Infotainment-Display, das prominent aus der Mitte des Armaturenbretts herausragt und damit Kias übliches einheitliches Bildschirmdesign aufbricht. Dieses Layout könnte Teil einer neuen Interieur-Strategie sein, die bei zukünftigen Modellen vermehrt Einzug hält.
Kleiner LFP-Akku
Der EV2 basiert auf einer kostengünstigeren Version der E-GMP-Plattform, die auch für den EV3 genutzt wird. Anstelle des teureren 800-Volt-Systems wird hier eine 400-Volt-Architektur eingesetzt. Es ist davon auszugehen, dass der EV2 wie der Inster nur mit Frontantrieb angeboten wird.
Kia wird den EV2 vermutlich mit zwei Batterieoptionen einführen. Einen 49-kWh-Akku in Kombination mit einem 115 PS starken E-Motor sowie mit einem kleineren LFP-Akku, der einen 97 PS starken Motor versorgt. Diese Konfigurationen würden dem EV2 Reichweiten von etwa 300 Kilometern ermöglichen, abhängig von der Ausstattung.
Es kommt noch ein Kia EV1
Die Produktion des EV2 ist in der Slowakei geplant. Der Einstiegspreis wird zwischen 25.000 und 30.000 Euro erwartet, was den EV2 besonders für preissensible europäische Märkte interessant macht. Mit dem EV2 schließt Kia eine Lücke in seiner Modellpalette. Bis 2027 plant der Hersteller sogar 14 neue E-Modelle auf den Markt zu bringen, darunter auch den EV4 und EV5. Sollte der EV2 erfolgreich sein, könnte Kia mit dem EV1 sogar ein noch kleineres Modell folgen lassen, das die Nachfolge des Picanto antreten könnte.