José Cabrerizo ist Karosseriebauer im Ruhestand. Ruhe gönnt sich der mittlerweile 69-jährige Franzose aber nicht. In rund sechs Jahren baute er in seiner Werkstatt in Toulouse seinen eigenen Traum-Roadster. Ende Juni präsentierte er den Cid Babieca erstmals der Öffentlichkeit. Premiere feierte der beim Festival Le Mans Classique 2022.
Retro-Look und Mercedes-V12
Das Unikat, dessen Name sich vom Pferd Babieca des spanischen Nationalhelden El Cid ableitet, setzt mit seiner extrem langen Motorhaube und den beiden Airdomes hinter den Passagieren auf klassische Vorbilder aus den 1950er- und 1960er-Jahren. Für ein radikales Fahrerlebnis wird auf eine Windschutzscheibe komplett verzichtet. Die Gesamtform erinnert an eine Mischung aus Wiesmann Roadster und Ferrari Monza SP1. Der Kühlergrill könnte von Maserati stammen.
Weil das Budget von Cabrerizo, der das komplette Projekt selbst finanziert hat, knapp bemessen war, musste ein günstiger Zwölfzylinder gefunden werden. Ferrari und Aston Martin schieden aus – als erreichbare Alternative wählte Cabrerizo einen Sechs-Liter-V12-Sauger von Mercedes, der mit einem manuellen Fünfgang-Schaltgetriebe kombiniert wurde. Dessen absolut reduzierte Airbox streckt sich keck durch die einteilige Haube, die die komplette Front umfasst. Welches Chassis unter dem Cid Babieca steckt ist nicht bekannt. Vermutlich ein Eigenbau.
Auf die Straße soll der Cid Babieca nicht kommen. Cabrerizo will ihn nach der Publikumspremiere noch in verschiedenen Bereichen optimieren und dann ausschließlich auf der Rundstrecke Spaß mit ihm haben.