Donald Healey stellte 1952 den ersten Healey 100 auf die Drahtspeichenräder. Von 1953 bis 1958 baute Austin den puristischen Roadster dann als Austin-Healey in verschiedenen Varianten. Die überlebenden Exemplare des Zweisitzers werden heute hoch gehandelt.
Jetzt erhält der Healey-Mythos neues Feuer: Der britische Coachbuilder Caton hat ausgehend von Originalfahrzeugen eine modernisierte Version des Healey 100 entwickelt. Von der legt er jetzt eine handgefertigte Kleinserie von 25 Exemplaren auf, die nah am Original bleibt, die aber mit viel Knowhow in zahlreichen Details verbessert ist.
Urform geglättet

Die Serienkarosserie der Spenderautos muss neu geformten Blechteilen weichen, die in Passform und Beschaffenheit die Originalteile bei weitem übertreffen. Zudem reduzieren sie die Spaltmaße, eliminieren unnötige Sicken und Falze und glätten so den ganzen Look. Um die neuen LED-Rundscheinwerfer sowie den neuen Kühlergrill aufzunehmen wurde die Fronthaube dezent modifiziert. In die Kotflügelflanken integriert Caton Entlüftungskiemen und eine Zierleiste. Am Heck verschwinden die ehemals außenliegenden Kofferraumdeckelscharniere und der Öffner. Die kleinen runden Rückleuchtenstrahlen jetzt ebenfalls mit LED-Technik. Völligen Verzicht übt Caton beim Thema Stoßfänger. Abgerundet wird das modernisierte Design durch eine rahmenlose kurze Windschutzscheibe mit kleinen Dreiecksfenstern auf den Türbrüstungen. Die schwarz gehaltenen 15-Zoll-Borrani-Aluminium-Drahtspeichenräder tragen Michelin-Klassiker-Reifen im Format 185/70.
Im Cockpit schaffen ein schlanker ausgeführter Mitteltunnel sowie angepasste Bleche und ein neuer Pedalbock mehr Platz für großgewachsene Passagiere. Weiteren Platz spart das komplett entfallene Verdeck. Auch auf eine Heizung verzichtet der Restomod-Roadster. Neue Türtafeln bieten große Ablagefächer. Die Instrumente bleiben im Original-Look, treten aber mit moderner Technik an. Als Zugeständnis an die Moderne lauert im Mittelfach eine USB-Ladesteckdose.
Aufgebohrter Vierzylinder mit 195 PS

Ähnlich agiert Caton beim 2,9 Liter großen Vierzylinder unter der Motorhaube. Der baut auf einem Original-2,7-Liter-Healey-Block auf, zeigt sich aber beim Innenleben reichlich modernisiert. Neue Kolben, neue Nockenwellen und eine neue Kurbelwelle sorgen zusammen mit moderner Lagertechnik für eine Frischzellenkur. Die Gemischaufbereitung obliegt zwei SU H8-Doppelvergasern. Eine minimalistische Auspuffanlage entlässt die Abgase seitlich unter dem Schweller. Mit 195 PS und 265 Nm Drehmoment steht der Vierzylinder auch ordentlich im Futter. Im Serientrimm kamen die Vierzylinder nur auf knapp 132 PS, spätere Sechszylinder-Modelle (100/6) waren sogar schwächer, erst der Healy 3000 kam am Schluss auf 150 PS. Im Remake darf der Vierzylinder das gewachsene Antriebsmoment an ein neues Fünfgang-Getriebe und verstärkten Antriebswellen weitergeben. Das modernisierte Fahrwerk setzt auf Doppeldreieckslenker und Schraubenfedern vorn sowie eine blattgefederte Hinterachse und neue Stabilisatoren. Die hochgerüstete Bremsanlage agiert mit Vierkolbenzangen und innenbelüfteten Scheiben vorn, hinten ersetzen Dreikolbenzangen und Scheiben die Trommelbremsanlage.
Caton will vom überarbeiten Healey nur 25 Exemplare bauen und jedes davon speziell auf den Käufer zuschneiden. Preise nennt der Hersteller noch nicht. Gemunkelt wird aber von rund 480.000 Euro pro Fahrzeug.