Der Wunsch nach vielseitiger Mobilität treibt ja so einige Blüten. Wie sonst ist es zu erklären, dass Exoten, wie das mittlerweile eingestellte Range Rover Evoque Cabrio oder das neue VW T-Roc Cabrio ihren Weg in den Massenmarkt schafften? Offen fahren und dabei auch in leichtem Gelände nicht verloren sein – das ist hier das Konzept. Allerdings nicht wirklich neu, denn daran versuchte sich Mitte der 1990er-Jahre auch schon BMW.
Kreuzung aus Auto und Enduro

Tatsächlich kommt die Idee aus dem Motorradbereich. Zur damaligen Zeit hatte der Wunsch unter freiem Himmel und abseits fester Fahrbahnen unterwegs sein zu können einen regelrechten Boom bei den Enduro-Bikes ausgelöst. Und um diese Möglichkeiten auch in die automobile Welt zu übertragen, entwickelte die BMW Technik GmbH 1995 ein entsprechendes Konzeptfahrzeug – den Z18. Er sollte auf einzigartige Weise Cabrio-Feeling mit der Robustheit und der Vielseitigkeit eines Geländewagens kombinieren.
Erst fünf Jahre nach seiner Fertigstellung wurde der fahrfertige Prototyp offiziell vorgestellt. Der 4,25 Meter lange Gelände-Roadster brachte 1.560 kg auf die Waage und war bärenstark motorisiert. Als Antriebsquelle diente ein 355 PS starker 4,4-Liter-V8 aus dem späteren X5, dessen Kraft über fünf Gänge manuell verteilt wurde. Geländetauglichkeit brachte ein technisch aufwändiger Allradantrieb. Die auf einer Rahmenstruktur aus Stahlprofilen befestigte Kunststoffkarosserie erinnerte nicht ohne Grund an ein Boot – der Z18 sollte auch flache Wasserdurchfahrten meistern können. Das variable Innenraumkonzept – möglich waren Konfigurationen als Zweisitzer, Viersitzer oder Pickup – gab dem ungewöhnlichen Conceptcar weitere Talente und Nutzungsmöglichkeiten mit.
Mit Helm, Jacke und Motorrad-Motor

Einen weiteren, von Motorrädern inspiererten Prototyp zeigte BMW bereits 1995 auf der Tokyo Motor Show. Beim BMW Z21 rückten die Ingenieure der BMW Technik GmbH nicht die Geländetauglichkeit, sondern erhöhten Fahrspaß auf befestigten Straßen in den Fokus. Das Resultat war ein aufs Wesentliche reduzierter Zweisitzer, der seine Technik offen zur Schau trug und seinem aus der Formulierung "Nur für zwei" abgeleiteten Namen Just 4/2 alle Ehre machte.
Eine Karosserie ist beim BMW Z21 Just 4/2 nur rudimentär vorhanden, die Räder stehen wie bei einem Formelrennwagen frei. Ein 100 PS starke Vierzylinder – entliehen aus dem Motorrad-Modell BMW K 1100 – sollte genügen. Schließlich brachte der Prototyp lediglich 550 Kilogramm auf die Waage. Der Sprint von Null auf Tempo 100 soll der Zweisitzer in rund sechs Sekunden gelingen, für die Höchstgeschwindigkeit gibt BMW 180 km/h an. Die Sicherheit von Fahrer und Beifahrer sollten neben Airbags auch ein Seitenaufprallschutz gewährleisten. Und da der Leichtbau-Flitzer ganz ohne eine Windschutzscheibe daherkam, entwickelte BMW gleich noch passende Kleidung und Helme, die ebenfalls bei der Premiere in Tokio vorgestellt wurden.