"Der Top- 1er ist nicht der scharfe Typ wie manche M vor ihm – ein Auto für gesetzte Angaser." Autor Michael Harnischfeger empfindet den BMW M135i xDrive im Vergleichstest gegen VW Golf R und Audi S3 Sportback als überraschend zahm – zumindest in Bezug auf die Fahrdynamik. Möglicherweise haben sich die Fahrwerks-Ingenieure der BMW M GmbH die Kritik zu Herzen genommen. Oder gar ähnliche Eindrücke gesammelt. Bei der aktuellen Modellpflege dieser 1er-Version waren vor allem sie gefragt, um dem Hot Hatch "spürbar optimierte Performance-Eigenschaften" und ein "emotionales Fahrerlebnis" zu verpassen.

Die Einzelmaßnahmen lassen sich unter dem Begriff "Feinschliff" subsumieren. Die vorderen Räder erhalten einen höheren Sturz, um bei sportlicher Kurvenfahrt mehr Querkräfte aufnehmen zu können. Außerdem sind die Querlenker der Vorderradaufhängung jetzt über ein neues Hydrolager angebunden. Auch die Längs- und die Querlenkerlager an der Hinterachse wurden überarbeitet und zudem die Federungs- und Dämpfungssysteme neu abgestimmt. Das alles soll das Wankverhalten in Kurven verbessern und das Lenkverhalten verbindlicher gestalten.
Unveränderter Antrieb
Am Antrieb des M135i xDrive ändert BMW dagegen nichts. Der Zweiliter-Vierzylinder-Turbobenziner leistet weiterhin 306 PS und liefert ein maximales Drehmoment von 450 Newtonmetern. Die Antriebskraft verteilt sich über das serienmäßige Achtgang-Automatikgetriebe auf alle vier Räder und wird an der Vorderachse über eine mechanische Differenzialsperre besonders genau portioniert. Allerdings gelangt weiterhin nur maximal 50 Prozent der Antriebskraft nach hinten – kein Wunder, dass es den M135i xDrive "im Extrem eher ins Untersteuern" treibt, wie Michael Harnischfeger beim Vor-Mopf-Modell festgestellt hat.

"Der M135i tönt zwar meist eine Terz dunkler als die Konkurrenz, aber eher grob mechanisch und irgendwie hohl": Auch der Sound des Vierzylinders animierte den Autor nicht gerade zu Begeisterungsstürmen. Diesem Manko tritt BMW bei dieser Modellpflege elektronisch entgegen: Die Lautsprecher der Soundanlage sollen nun einen "authentischeren Vierzylinder-Sound" widergeben und jeden Druck auf's rechte Pedal direkt in das passende akustische Signal übersetzen. Beim Motorstart vollführt der BMW M135i xDrive nun außerdem eine "modellspezifische Sound-Inszenierung".
Ab November in neuen Farben
Damit der äußere Auftritt zum – hoffentlich – emotionaleren Fahrerlebnis passt, spendiert BMW seinem Top-Kompakten zudem neue Individual-Lackierungen. Neben dem gezeigten Sao Paulo Gelb stehen für den M135i xDrive nun Farbtöne wie "Frozen Orange metallic" oder "Frozen Pure Grey" zur Auswahl. Um solche Sonderfarben anbieten zu können, hat BMW extra im Leipziger Werk, wo der 1er produziert wird, die bestehende Lackieranlage umgerüstet und zusätzliches Personal eingestellt.
Der neue BMW M135i xDrive wird von November an gefertigt und rollt dann "markteinfließend" zu den Händlern. Die Preise starten bei 51.450 Euro.