Bereits Ende der 90er/Anfang der 2000er Jahre entstand bei BMW die Überlegung einen SUV mit der Coupé-Form zu kreuzen. 2001 präsentierten die Bayern das X-Coupé Concept auf der Detroit Motorshow. Danach blieb es still um das Projekt. Intern verfolgten die Designer das Projekt jedoch weiter und bauten 2004 den BMW ICE auf.
Design aus USA – Prototyp aus München
Das Kürzel steht für "Integrated Concept Engineering" und sollte die enge Zusammenarbeit zwischen BMW-Designern und Ingenieuren verdeutlichen. Bei BMW-Designworks im kalifornischen Los Angeles entstand der Entwurf für den ICE, in München wurde dann ein fahrbarer Prototyp aufgebaut – natürlich, um das Modell auch erleb- und erfahrbar zu machen.
Die Studie basiert auf dem Chassis des BMW X5 (E53) der ersten Generation und verfügt auch über einen nicht näher spezifizierten X5-Motor, der mit einem Automatikgetriebe verbandelt ist. Der Zweitürer präsentiert sich mit einer hoch aufragenden Front inklusive tief liegender Niere, die von den beiden, grimmig dreinschauenden Scheinwerfern in die Mitte genommen wird. Die Nebelscheinwerfer sind im Stoßfänger untergebracht. Die stark konturierte Motorhaube führt zur steil stehenden Windschutzscheibe, die in die typische Coupé-Form übergeht.
Zusatzscheinwerfer in den Spiegeln
In der Seitenansicht ist die aufsteigende untere Fensterlinie zu sehen, die hinten im traditionellen Hofmeisterknick mündet. Die Seitenscheiben sind rahmenlos, eine durchgehende B-Säule gibt es nicht. Dafür kräftige Sicken sowie im Kotflügel ein Bumerang-Blinklicht. Die schmalen Außenspiegel im Fensterdreieck beherbergen als Highlight Zusatzscheinwerfer. Wie beim 2004 aufgelegten BMW 1er zeigen sich am ICE auch die nach unten geschwungenen Schweller, die dem Kompaktmodell den nicht netten Spitznamen "Hängebauschwein" einbrachten.
Mit der Heckgestaltung haben die Designer ihre Studie zu einem Hingucker gemacht. Der hintere Kotflügel geht über die zackigen Heckleuchten in eine tief ausgeschnittene Klappe über. Sie ist mit einem flachen und breiten Fenster für eine bessere Rücksicht ausgeführt und beherbergt das BMW-Logo und die dritte Bremsleuchte. Im unteren Teil verbannten die Designer die doppelflutigen Auspuffendohre in die Ecken der Schürze, um mittig einen großen Diffusor zu platzieren.
Offroad-Spaß und Vielseitigkeit
Speziell für die Studie hat BMW ein Dach- und Tailgate-Konzept mit einem verschiebbaren Panoramaglasdach entwickelt. Das Heckfenster kann angehoben werden, die Heckklappe wie bei einem Pick-up nach unten ausgeklappt werden. So wollte man Offroad-Fahrspaß mit Vielseitigkeit und Praktikabilität vereinen, schließlich sollten die hippen Kalifornier Outdoor-Sportgeräte wie Snowboards, Mountain-Bikes oder Surfbretter transportieren können.

Für den Innenraum des 2+2-Sitzers hat BMW auf das Cockpit des BMW Z4 (E85) zurückgegriffen sowie die SGS-Sitze aus dem BMW 3er Cabrio (E46) verbaut.
Nach dem BMW ICE von der Größe eines aktuellen BMW X3, zeigte BMW 2008 auf der Detroit Motorshow das X6 Concept und begründete kurze Zeit später mit der Serienproduktion des X6 das Segment der SUV Coupés.