Seine rein elektrisch angetriebene Oberklassen-Limousine i7 xDrive60 bietet BMW zu Preisen ab 177.740 Euro an. Jetzt geben die Bayern bekannt, das sie das Auto auch panzern werden. BMW freut sich, dass einige Gäste des Ende Juni auf Schloss Elmau abgehaltenen G7-Gipfel bereits den BMW i7 xDrive60 ausprobiert haben – allerdings noch in einer ungepanzerten Version.
Test lange vor der Serienproduktion
Bei den drei Testfahrzeugen sollten die Gipfel-Gäste den Fahrkomfort und das Ambiente des i7 xDrive60 kennenlernen, betonen die BMW-Verantwortlichen. Über das Feedback der Gäste ist bisher nichts bekannt. BMW wird versuchen, denselben Fahrkomfort auch bei der schweren Panzervariante zu bieten. Erste Auslieferungen finden frühestens im Laufe des Jahres 2023 statt.
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Erste gepanzerte Oberklassen-Elektro-Limousine
Mit dem gepanzerten i7 stellt BMW erstmals ein rein elektrisch angetriebenes Hochsicherheits-Fahrzeug in Aussicht. Bisher gab es diese Art von Limousinen nur mit leistungsstarken Verbrennungsmotoren – sowohl bei BMW als auch bei Audi und Mercedes. BMW veröffentlicht seine Entwicklungs-Bemühungen als Erster – von einem gepanzerten Mercedes EQS ist bisher nichts bekannt, einen elektrischen Audi A8 gibt es noch gar nicht. Allerdings wäre es wenig überraschend, wenn die deutschen BMW-Konkurrenten auf die marketingträchtigen Panzerfahrzeuge in Zukunft verzichten.
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Könnte über 5 Tonnen wiegen
Technische Details zum gepanzerten i7 möchte BMW auch auf Nachfrage nicht veröffentlichen – man sei noch in der Entwicklungsphase heißt es aus München. Als ungepanzertes Serienmodell wiegt er bereits 2,7 Tonnen – mit Schutzpanzerung könnte also die 5-Tonnen-Grenze überschritten sein. Dafür wären dann vielleicht eine noch größere Batterie und kräftigere Elektromotoren nötig. Auch beim Konzipieren des Feuerschutz- und Löschsystems könnten die Entwickler eine eventuelle Gefährdung durch die Antriebsbatterie berücksichtig haben.
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Brennstoffzellen-Konzept mit niedriger Serien-Chance
Im Zusammenhang mit der Bekanntgabe der Entwicklung eines Panzer-i7 verweist BMW auch stolz auf sein Concept iX5 Hydrogen Protection VR6, das die Bayern im September 2021 auf der IAA in München vorgestellt hatten. Der nach Schutzklasse VR6 gepanzerte iX5 bezieht seine Antriebsenergie von einer Brennstoffzelle und ist somit das erste gepanzerte Fahrzeug mit so einem Antrieb. Allerdings gibt es bisher keine Anzeichen, dass BMW das Fahrzeug selbst in ferner Zukunft in Serie fertigt – auch zu diesem Thema möchten sich die Bayern aktuell nicht äußern.
Panzerlimousinen-Pflicht für Regierungsmitglieder
Da für Deutschlands hochrangigste Regierungsmitglieder in den meisten Fällen die Nutzung von gepanzerten Fahrzeugen Vorschrift ist, lässt sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) beispielsweise in einem Mercedes S 680 Guard chauffieren – das 4,6 Tonnen schwere Auto hat einen 612 PS starken V12-Verbrenner unter der Haube. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) lässt sich hingegen im elektrischen S-Klasse-Schwestermodell EQS fahren. Allerdings nur in den seltenen Fällen, in denen die Sicherheitslage dies erlaubt – weil der EQS eben nicht gepanzert ist. Das gleiche gilt für Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (ebenfalls Grüne), der auch mal in einem Audi E-Tron sitzt.
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Handarbeit in Dingolfing
Die Produktion des gepanzerten i7 soll im Werk Dingolfing erfolgen – teilweise per Hand, da sich für die vergleichsweise niedrigen Stückzahlen der Aufbau einer maschinellen Serienproduktion nicht lohnt. Was der Schutz-i7 kosten wird, ist noch nicht bekannt.