Der Audi RS2 Avant ist eine Auto-Ikone. Dieser Status speist sich aus mehreren Faktoren. Zuallererst natürlich daraus, dass es sich bei dem Modell um den ersten echten Sportkombi handelte: Ein Sportwagen im vergleichsweise dezenten Fünftürer-Kleid, mit einem richtigen Kofferraum. Dann war er bei seinem Debüt auch noch der stärkste und schnellste bis dahin gebaute Serien-Audi; er überflügelte sogar den legendären Sport Quattro. Hinzu kommt: Der RS2 entstammt einer intensiven Entwicklungs-Kooperation mit Porsche, in deren Rahmen die Schwaben den Audi 80-Genpool mit allerlei Dynamik angereichert haben.
25 Exemplare in Nogaro-Blau
Und wie ist uns der RS2 Avant in Erinnerung geblieben? Natürlich in seiner markanten Lackierung in tiefem Blau. An diese Farbgebung hat sich nun Audi of America erinnert: Der US-Ableger des Ingolstädter Herstellers legt ein Sondermodell des RS6 Avant auf, das als Hommage an den eigenen Urahnen in Nogaro-Blau lackiert ist und den Beinamen "RS Tribute Edition" trägt. Nur 25 Exemplare dieses Sondermodells, mit dem Audi gleichzeitig die etwas verspätete Ankunft des RS6 auf dem US-Markt feiert, sollen aufgelegt werden.

Natürlich schärft Audi of America den RS6-Look mit weiteren Design-Elementen nach. So sind der Kühlergrill, die Einleger im Seitenschweller, der Heckdiffusor und die Dachreling in glänzendem Schwarz lackiert. Die sonst schwarzen Außenspiegelkappen erstrahlen nun dagegen in Wagenfarbe. Durch die silbernen 22-Zoll-Aluminiumgussräder im Fünf-V-Speichen-Design schimmern rot lackierte Bremssättel hindurch.
Vierliter-Biturbo-V8 statt 2,2-Liter-Fünfzylinder-Turbo
Innen greifen blaue Akzent-Stickereien an Sitzen, Lenkrad, Fußmatten, Türen und Armaturenbrett das äußere Farbschema auf. Hinzu kommen einige Karbon-Intarsien. Zur Serienausstattung gehören ferner das Fahrerassistenzpaket inklusive "Adaptive Cruise Assist" und "Audi Side Assist", das Executive-Paket mit Sitzheizung im Fond, Headup-Display und elektrisch gedämpften Türen sowie ein Highend-Soundsystem von Bang & Olufsen. Jedes Auto verfügt zudem serienmäßig über die Drive Select-Regelung und einen Sportauspuff.

Technisch bleibt beim Audi RS6 Avant in der RS Tribute Edition alles wie gehabt: Der Vierliter-Doppelturbo-V8-Benziner leistet 600 PS und verteilt ein maximales Drehmoment von 800 Newtonmetern auf alle vier Räder. Damit geht es in 3,6 Sekunden von Null auf Hundert und auf elektronisch begrenzte 250 km/h – oder gegen Aufpreis auf 280 km/h. Bei der Höchstgeschwindigkeit ordnet sich der RS2 Avant mit 262 km/h übrigens ziemlich genau in der Mitte dieser Werte ein. Erstaunlich, schließlich arbeitet sein Motor nur mit fünf Zylindern, 2,2 Litern Hubraum und Single-Turbo. Angesichts von "nur" 315 PS und maximal 400 Newtonmetern ist auch der Null-auf-Hundert-Wert von 5,4 Sekunden sehr beachtlich.
Auch in Deutschland gibt es ein Jubi-Paket
Ein Schnäppchen war weder der seinerzeit knapp 100.000 Mark teure RS2, noch ist es heute der RS6 Avant RS Tribute Edition. Das US-Sondermodell kostet 136.800 Dollar, was umgerechnet etwa 115.000 Euro entspricht. Damit ist er jedoch immer noch günstiger als die in Deutschland angebotene Basisversion, die selbst mit 16 Prozent Mehrwertsteuer 116.000 Euro kostet. Noch teurer wird es, wenn das ähnliche, in Deutschland verfügbare Jubiläumspaket 25 Jahre RS hinzugebucht wird. Es ist längst nicht so exklusiv wie das US-Angebot und kostet 11.892 Euro extra – ein Großteil davon geht auf das Konto der Lackierung in Nogaro-Blau, die Audi hierzulande lediglich als Individualfarbe offeriert.