Genau 60 Jahre ist es her, dass Aston Martin erstmals die 24 Stunden von Le Mans gewann. Die Teams Carroll Shelby und Roy Salvadori sowie Maurice Trintignant und Paul Frère steuerten zwei DBR1-Rennwagen auf die ersten beiden Plätze und verwiesen die stark vertretene Ferrari-Meute auf die Plätze. Um dieses für den Sportwagenhersteller so bedeutende Ereignis zu feiern, traten die Briten nicht nur als Hauptsponsor des Festivals of Speed in Goodwood auf; inklusive Statue, die eben jenen DBR1 zeigt. Nein, Aston Martin legt auch noch Sondermodelle des Vantage auf, die an legendäre Rennsport-Lackierungen der Marke erinnern.
Silber-Grün wie der Razor Blade von 1923
Der silberne Vertreter des „Heritage Racing Edition“-Sextetts erinnert an einen Rekordwagen aus der Anfangszeit der Firmengeschichte. Der „Razor Blade“ (Rasierklinge) stellte 1923 in Brooklands Geschwindigkeitsrekorde in der 1.500-Kubikzentimeter-Klasse auf. Die stromlinienförmige Aluminiumkarosserie stammte vom Flugzeughersteller De Havilland, der sie unlackiert ließ. Auch die grünen Akzente des Sondermodells sollen jenen des Razor Blades gleichen.

Das dunkelrote Exemplar erinnert an den Aston Martin Ulster. Ein ähnlich lackierter Rennwagen wurde 1935 Klassensieger und Gesamt-Dritter in Le Mans. Man beachte außerdem den Schriftzug im seitlichen Luftauslass des vorderen Kotflügels, der so damals von Hand auf die Motorhauben der Rennwagen gepinselt wurde. Klassisches British Racing Green in Verbindung mit gelben Akzenten präsentiert ein drittes Vantage-Sondermodell. Diese Farbgebung ist vor allem vom DB3S inspiriert, mit dem Aston Martin Mitte der Fünfzigerjahre Rennsport betrieb und der der Vorgänger des DBR1 war.
Die Gulf-Farben des DBR9 für den Vantage
Zeitsprung ins Jahr 1989. In der großen Ära der Gruppe-C-Rennprototypen trat Aston Martin mit dem AMR1 gegen Sauber-Mercedes, Porsche, Jaguar, Nissan und Toyota an. Mit überschaubarem Erfolg zwar: In der Sportwagen-WM reichte es für das Team nur für Platz sechs, in Le Mans wurde Aston Martin Elfter. Aber die vom damaligen Sponsor Mobil1 vorgegebene Lackierung in Blau-Weiß-Rot hielt Aston Martin für ikonisch genug, um einen der Vantage „Heritage Racing Editions“ damit zu lackieren. Die Farbkombination Hellblau-Orange kennen wir dagegen von vielen historischen Rennwagen. Der Ford GT40 trat ebenso in den Gulf-Farben an wie die Cobra oder der Porsche 917. Aber eben auch Aston Martin. 2007 und 2008 gewann der DBR9 in diesem Design die GT-Klasse in Le Mans.
Aston Martin blickt mit den Designs der „Heritage Racing Edition“-Sonderserie aber nicht nur zurück, sondern auch nach vorne. Der sechste Vantage im Bunde präsentiert jene Farbgebung in „Lime Essence“ und „Stirling Green“, in dem auch der aktuelle Vantage GTE in der Langstrecken-Weltmeisterschaft unterwegs ist.
Aerodynamik-Paket bringt mehr Abtrieb
Mit den Sondermodellen wurden aber nicht nur die speziellen Lackierungen präsentiert, sondern auch ein neues Aerodynamik-Paket, das jedoch für jeden Vantage geordert werden kann. Es besteht aus einem verlängerten Frontsplitter, seitlich an der Frontschürze befestigten Winglets und einem üppig dimensionierten Heckflügel. Besonders leichte Räder, das Sports Plus-Paket und Karbon-Details im Innenraum sind ebenfalls inklusive. Allein durch die Teile des Aerodynamik-Paketes soll sich der Abtrieb bei 306 km/h um 194 Kilogramm erhöhen.
Gleich bleibt dagegen die restliche Technik des Aston Martin Vantage. Der Vierliter-Twinturbo-V8 des Zweisitzers leistet also weiterhin 510 PS und leitet über eine Acht-Gang-Automatik von ZF bis zu 685 Newtonmeter auf die Hinterräder weiter. Die Fahrleistungen: 3,7 Sekunden von Null auf Hundert und eine Höchstgeschwindigkeit von 314 km/h.