
95 Kilo leichter als der Standard-Vantage und mit manueller Siebengang-Schaltung ein Sportwagen-Traum zum Einfamilien-Haus-Tarif.
Böswillig könnte man behaupten, AMR stünde für „Alle meine Rücklagen“ – denn rund 185.000 Euro gilt es mindestens für den Vantage AMR zu investieren. Wer eine der 59 Jubiläumseditionen in Stirling-Grün möchte, packt 210.000 auf den Tisch. Die Preise sind saftig, aber für Schnäppchen ist Aston Martin ohnehin nicht bekannt. Was also bekommt man für’s Geld?
Hacke-Spitze-Simulator

Bei diesem Schaltgetriebe sitzt der erste Gang unten links. Wir sagen's nur, damit Sie nicht versehentlich im Rückwärtsgang starten.
Natürlich steht AMR in Wahrheit für „Aston Martin Racing“, und entsprechend wurde diese Vantage-Version auf die Räder gestellt. Zunächst spendiert Aston ein drittes Pedal, denn der AMR fährt mit einem manuellen Siebengang-Getriebe vor – und weil aus der Sportlichkeit kein Hehl gemacht wird, sitzt der erste Gang unten links. Zusätzlich verfügt der Vantage über ein System namens AMshift. Dieses simuliert durch ein Zusammenspiel von Daten aus Kupplung, Fahrstufe und Kardanwellen-Sensoren im Motorsteuergerät einen Hacke-Spitze-Effekt beim Runterschalten. Das sorgt für geschmeidigere Verzögerung bei flotter Kurvenfahrt. Zudem lässt das zuschaltbare System den Fahrer bei Vollgas hochschalten und minimiert dabei die Zugkraftunterbrechung.
Während die Leistung im Vergleich zum Serienmodell unverändert bleibt, verspricht der Hersteller, dass sie im AMR anders serviert wird. Daran ist die manuelle Schaltung gleich zweimal beteiligt. Einerseits durch ihre bloße Existenz, aber auch weil sie im Vergleich zur Achtgang-Automatik ordentlich Gewicht einspart. Insgesamt 95 Kilo ist der AMR leichter als sein ziviler Bruder – auch weil er mit einer Karbon-Keramik-Bremsanlage ausgestattet wird.
Die Tragik des AMR
Doch wie jede gute Geschichte hat auch diese eine dramatische Wendung. Limitierung lautet das Stichwort, denn nicht nur die Le Mans-Sieges-Jubiläums-Edition mit den sinnstiftenden Namen 59 ist limitiert, sondern auch der AMR generell. 200 Stück wird es weltweit lediglich geben. So aufregend das Fahrzeug-Segment ist, so unaufgeregt sieht die AMR-Farbpalette aus. Schwarz, weiß, grau und blau sind im Angebot. Das Grün mit limettenfarbenen Akzenten ist, wie bereits erwähnt, der Jubiläumsediton vorbehalten. Als Liefertermin nennt Aston Martin das letzte Quartal 2019.
Nach der dramatischen Wendung nun zum Happy End: Ab dem kommenden Jahr wird auch der Standard-Vantage auf Wunsch mit Handschalt-Getriebe gereicht. Üblicherweise zitieren wir ja keine Pressemitteilungen, aber in diesem Zusammenhang formuliert Aston Martin-Chef Andy Palmer doch ein paar recht ergreifende Zeilen: „In einer Welt von autonomen Robo-Taxis wird Aston Martin auch weiterhin die Kunst und Wissenschaft von Performance-Driving in den Vordergrund stellen.“ Aber Vorsicht! Nicht, dass AMR am Ende mit „Aua, mein Rücken“ übersetzt werden muss.
Tabelle (techn. Daten)
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