Er könne sich vorstellen, auf Basis des GTA-Entwurfs auch noch eine Performance-Version aufzulegen, sagt uns Arseny Kostromin. In Anbetracht der Tatsache, dass es sich beim vorliegenden Objekt um einen rund 500 PS starken Leichtbau-Sportwagen handelt, wirkt diese Ansage auf eine sympathische Art und Weise wahnsinnig. Der Berliner Industriedesigner ist mit der Alpine A110 aber nun mal ganz in seinem Element – und das sieht man diesem mega realistischen Design Concept auch an.
Grundsätzlich entstand die Idee zu diesem Entwurf nämlich aus Liebe zur originalen Alpine A110. Das GTA-Modell soll die Möglichkeiten aufzeigen, die sich aus der Umfirmierung von Alpine in die Rennsport-Marke von Renault und der Marken-Design-Historie ergeben. Der grundsätzliche Aufbau folgt dabei einem Prinzip, das wir bereits vom neuen Maserati MC20 kennen. In beiden Fällen schließt ein funktional-technokratischer Unterbau die organisch geschmeidige Karosserie nach unten ab.

Ein Hauch Formel 1
So sind in Richtung Asphalt deutlich die Leichtbau-Ambitionen in Form sichtbarer Karbonteile mit klaren Kanten zu erkennen. Stattliche Lufteinlässe an der Front unterstreichen den Performance-Anspruch. Dem soll in Kostromins Concept ein luftgekühlter Sechszylinder-Boxer von Gordini gerecht werden. Ebenso roh und puristisch wie der gesamte Auftritt der scharfen Alpine. In vier Litern Hubraum soll Kraftstoff verbrannt werden, die Abgase entfleuchen durch eine Akrapovic-Abgasanlage. In Wahrheit schuf Motorenkonstrukteur Amédée Gordini leider nie ein solches Aggregat. Das müsste dann heute bitte die entsprechende Fachabteilung bei Alpine übernehmen.
Das Thema "Purismus" setzt sich im Cockpit nahtlos fort. So weichen die digitalen Instrumente ihren analogen Ahnen, während das Lenkrad mit all seinen Bedienelementen eine Kreuzung aus Formel 1, Ferrari-Renner und DTM darstellt. Dabei soll die Alpine GTA keineswegs ein reines Tracktool sein, sondern dank Straßenzulassung auch für den Sonntagsausflug auf die Landstraße dienen. Genau dieses Szenario ist es, das laut Arseny Kostromin eher nach purer Fahr-Fokussierung als nach "Show and shine" verlangt. Luxus stand entsprechend nicht im Vordergrund. Ein Aspekt, der sich auch am asketischen Gestühl ablesen lässt.

In einer zeitgenössische Alpine hat der Designer bereits ein paar Runden gedreht. "Ein total spaßiges Auto, das mit seiner Dynamik glänzt. Trotzdem nichts für mich persönlich. Stattdessen besorge ich mir aktuell eine klassische Alpine, die ich zum Projektauto machen möchte." Bevor den Traditionalisten jetzt der Atem stockt – Kostromin wird den Oldie nicht in ein GTA-Modell verwandeln, sondern komplett restaurieren. Vielleicht auch ein bisschen zum Runterkommen, bei all der Sportlichkeit in seinen Designs.