Kaum ein Autohersteller hat so viele Bankrotte und Besitzerwechsel durchgemacht wie AC Cars. Aber die in ihrer Urform bereits 1901 gegründete Firma existiert noch immer. Und sie baut weiterhin einen Roadster, der längst eine Legende ist: die Cobra . AC Cars stellte bereits mehrere elektrisch angetriebene Varianten der zwar wohlgerundeten, aber nach Gewicht dennoch schlanken Giftschlange vor (mehr dazu lesen Sie hier). Außerdem bieten die Briten eine Version mit dem 2,3-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner aus dem Hause Ford an.
Kompressor-V8 im Leiterrahmen-Chassis
Doch dank der Initiative eines Händlers aus dem Norden Londons, der Boss Motor Company, fährt auch ein Topmodell mit V8-Triebwerk vor: die AC Cobra 378 Superblower MkIV. Dieses Modell gab es bereits 1998, allerdings wurden damals nur sehr wenige Autos gebaut. Die Neuauflage trägt im Bug einen 6,2-Liter-Kompressor-V8 amerikanischer Machart, der seine Power über ein manuell geschaltetes Sechsgang-Getriebe auf die Hinterräder überträgt.

Der Motor stammt aber nicht – wie bei den Original-Cobras – von Ford, sondern aus dem GM-Regal. Und wie AC Cars nun bekanntgibt, erstarkt er deutlich. Bisher lieferte das Triebwerk 588 PS und maximal 550 Newtonmeter. Nun liegen sogar 659 PS und bis zu 880 Newtonmeter an. Der Kompressor-V8 sitzt in einem Leiterrahmen-Chassis, das aus Rohren mit vier Zoll Durchmesser besteht. Ansonsten verpasst AC Cars seiner V8-Cobra moderne Zutaten: Multilenker-Radaufhängung plus Gewindefahrwerk und Stabilisatoren vorne und hinten, servounterstützte Scheibenbremsanlage und Sperrdifferenzial an der Hinterachse. Die Felgen messen vorne 7,5 x 15 und hinten 9,5 x 15 Zoll.
Mit Lufthutze und größerem Kühlergrill
In der Formgebung unterscheidet sich die AC Cobra 378 Superblower MkIV von der Elektro- und der Vierzylinder-Variante durch den größeren Kühlergrill und die Motorhaube mit Lufthutze. Markant sind zudem die weit ausgestellten Kotflügel. In der Grundform entspricht der Roadster mit Kompressor-V8 aber den Modellgeschwistern genauso wie den alten Cobras. Selbst Kenner müssen genau hinsehen, um die Neuauflage vom Vorbild zu unterscheiden.

Innen gibt es ein handgefertigtes Cockpit mit Leder auf Sitzen, Handschuhfach und Armaturenbrett sowie an den Türen. Hinzu kommen hochwertige Teppiche. Jeder Käufer erhält zudem ein Echtheitszertifikat und darf Betrachter stolz auf die COB-Fahrgestellnummer sowie die Plakette mit Seriennummer hinweisen. Das erste Serienfahrzeug wurde unlängst fertiggestellt, weitere Kundenfahrzeuge sind auf Bestellung erhältlich.
Nicht nur stärker, sondern auch teurer
Die AC Cobra 378 Superblower MkIV wird aber nicht nur stärker, sondern auch teurer. Bisher kostete der Retro-Roadster mindestens 129.500 Pfund, umgerechnet fast 151.000 Euro. Künftig will AC Cars für den Boliden mindestens 139.500 Pfund (mehr als 162.000 Euro) sehen.