Am 24.3.2023 fuhr der rote Ferrari 360 Modena auf der Autobahn A2 in Richtung Hannover. Ein auffälliges Auto, das fanden auch die Beamten einer Zoll-Kontrolleinheit.
Ferrari aus Großbritannien
Sie begleiteten den Ferrari bis zum Parkplatz Stettin, aber nicht, um ihre Bewunderung für den Sportwagen aus der Feder von Pininfarina auszudrücken. Stattdessen war die Streifenwagenbesatzung des Hauptzollamtes Bielefeld eher der Meinung, der italienische Sportler könnte womöglich nicht ganz legal auf deutschen Straßen unterwegs sein.
Bei der Kontrolle erhärtete sich der Verdacht. Der alleinreisende 44-jährige Fahrer konnte nicht die für die Einfuhr nach Deutschland erforderlichen Zolldokumente vorlegen. Der Deutsche gab an, für ein Autohaus aus dem Landkreis Celle als Transporteur unterwegs zu sein und das Fahrzeug in London abgeholt zu haben. "Der Ferrari mit Baujahr 1999 ist in Großbritannien laut einer vorgelegten Rechnung für 80.000 Euro gekauft worden", so Ralf Wagenfeld, Pressesprecher des Hauptzollamtes Bielefeld.
Happige Nachzahlung
Gegen den Fahrer leitete der Zoll ein Strafverfahren wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung ein. Immerhin durfte der Fahrer seinen Weg fortsetzen – gegen die Zahlung der Einfuhrabgaben in Höhe von knapp 25.000 Euro. Das Hauptzollamt in Münster führt nun weitere Ermittlungen durch.
Der Ferrari 360 (Typ F131) wurde von 1999 bis 2004 gebaut und gilt als einer der meistverkauften Sportwagen der Italiener. Er wurde in drei Karosserieversionen – als Coupé, Spider und als seltenes Sunroof-Coupé – gebaut. Angetrieben von einem V8-Mittelmotor mit 3,6 Litern Hubraum standen ihm 400 PS zu Buche. Den Spurt von null auf 100 km/h absolvierte er in 4,5 Sekunden, die Top-Speed lag bei 296 km/h. Das Modell kostete damals rund 130.000 Euro.