Je näher der Lebensabend der Dodge-Muscle-Cars, wie wir sie heute kennen, rückt, umso breiter fächert die Stellantis-Marke deren Angebot auf. Fast wöchentlich stellen die Amerikaner neue Sondermodelle auf Basis des Charger s und Challenger s vor, um die treue Fangemeinde davon zu überzeugen, sich kurz vor deren bevorstehender Elektrifizierung doch noch so ein uriges V8-Schlachtross in die heimische Garage zu stellen. Diesmal bedient Dodge die besonders brutal motorisierten Modellvarianten SRT Hellcat Redeye Widebody des Modelljahres 2022 und verpasst ihnen ein Ausstattungspaket mit der vielsagenden Bezeichnung "Jailbreak".
Da es bei einem Gefängnisausbruch – so die Übersetzung des Beinamens – auf jede Sekunde ankommt, braucht der als Fluchtwagen auserkorene Charger oder Challenger natürlich mehr Power als die Normalversion. 808 PS und höchstens 959 Newtonmeter sind aber auch echt zu schwachbrüstig, um den Verfolgungsbehörden die Rücklichter zu zeigen. Also bringt Dodge die Jailbreak-Sondermodelle motorseitig auf das Niveau des Challenger Super Stock, seines Zeichens ein Dragster mit Straßenzulassung: Der 6,2-Liter-Kompressor-V8 malträtiert die Achtgang-Automatik weiterhin mit höchstens 959 Newtonmetern, leistet nun aber 818 PS.
Ebenso demokratisch wie elitär
Mit dem Jailbreak-Optionspaket bekennt sich Dodge gleichzeitig zur Demokratie. Warum? Weil von den Kundinnen und Kunden nun Farb- und Ausstattungs-Kombinationen für innen und außen gewählt werden können, die zuvor nicht möglich waren. Freilich gibt es auch Jailbreak-exklusive Interieur-Dreingaben wie etwa Ledersitze und Fußmatten in eigens angemischten Grautönen, besonders eingefärbte Sicherheitsgurte und Instrumenten-Einfassungen sowie passende Plaketten auf dem Armaturenbrett. Außen sind die Sondermodelle sowohl an speziellen Streifen als auch an eigens kolorierten Emblemen und Schriftzügen zu erkennen. Hinzu kommen beim Challenger ein verchromter Tankdeckel und beim Charger dunkel eingefärbte Auspuff-Endrohre.

Als SRT Hellcat Redeye Widebody Jailbreak-Modelle rollen der 2022er Dodge Charger und Challenger grundsätzlich auf Felgen im 11x20-Zoll-Format, die mit Reifen der Dimension 305/35 ZR20 ummantelt sind. Zwei Varianten bietet der Hersteller an: Entweder ein Design, das als gewichtsoptimierte Leichtmetallfelge ausgeführt ist, oder vollständig aus Karbon gefertigte Räder. Die Sättel der dahinter auf ihren Einsatz wartenden Bremsanlage lassen sich hier in den Sonderfarben Blau oder Gelb lackieren.
Vorkonfigurierte Autos für Zögerer und Zauderer
Zögerer und Zauderer sind zwar eher ungeeignete Kandidaten für einen Gefängnisausbruch. Aber für Zeitgenossen, die sich partout nicht entscheiden können, bietet Dodge vorkonfigurierte Autos im Stile der auf den Fotos abgebildeten Muscle Cars an. Der gezeigte Challenger SRT Hellcat Redeye Widebody Jailbreak trägt die Außenfarbe F8-Grün und kombiniert diese mit Anbauteilen in satiniertem Chrom sowie mit den erwähnten Karbon-Rädern. Der Charger führt ein dunkles Violett sowie sepiafarbene und schwarze Akzente zusammen. Es sind aber noch weitere vorgeschlagene Zusammenstellungen verfügbar.

Bevor eine spektakuläre Flucht gelingen kann, steht also erstmal ein ausführlicher Termin beim Dodge-Dealer an. Dieser bietet ab Jahresende 2021 seine Komplizenschaft an, um die designierten Ausbrecher nicht nur tief ins Ausstattungs-Dickicht hineinzuführen, sondern ihnen von dort auch wieder herauszuhelfen. Zum Autodieb muss man bei dieser Gelegenheit jedoch nicht werden: Mit 995 Dollar (aktuell umgerechnet etwa 876 Euro) kostet das Jailbreak-Paket nicht die Welt. Hinzu kommen die jeweiligen Preise der SRT Hellcat Redeye Widebody-Basismodelle, die im Fall des Chargers 81.825 Dollar (gut 72.000 Euro) und beim Challenger 79.465 Dollar (fast 70.000 Euro) betragen.