Oz-Racing-Felgen in Anthrazit, 18-Zoll-Räder und ein Doppelauspuff – das klingt zunächst nicht nach einem Campingfahrzeug. Doch genau das ist der Ford Transit Custom, den sich ein Engländer Steve North nach seinen Ideen hat ausbauen lassen: Außen Racing-Look und innen Luxus pur waren seine Prämissen.

Steve North war schon immer ein Ford-Fan, in seinem Fuhrpark fehlte nur noch ein Camper. Mit einem Standard-Campingbus von der Stange hätte er sich allerdings nicht zufriedengegeben. Mit einem Ford Transit, 2.9-Liter-Dieselmotor, 170 PS und 6-Gang-Automatik ging er also zu den Spezialisten von MS-RT-Tuning und Wellhouse Leisure. Aus dieser Verbindung entstand ein ganz besonderer Aufstelldach-Camper
Campervan mit Racing-DNA
Tuning-Spezialist MS-RT veredelte schon seit längerem Ford-Transit-Lieferwagen mit einem sportlichen Trimm, jetzt konnte das Team auf dem Gebiet Camper sein Können zum Besten geben. Der Custom Campervan bekam von MS-RT ein Transit-Custom-Package: Ein komplettes Chassis-Kit mit Tieferlegung, ein vergrößerter Kühlergrill und Dekorstreifen sorgen für ein sportliches Aussehen. Strahlende Augen bekommt das Gesicht des Fahrzeugs dank Xenon-Frontstrahler. Auch technisch bietet der Ford Transit Camper mehr als andere: Für die bequeme und sichere Fahrt ins Grüne sorgen Abstandsregel-Tempomat und Satelliten-Navi.

Im Innereren fällt zunächst die Farbwahl auf: Die Möbelfronten sind Hochglanz-Grau, der Boden ist dunkel gemastert. Pilotensitze vorne und die Dreiersitzbank hinten kleiden sich in schickem, weißen Leder, blaue Ziernähte und Sicherheitsgurte setzen einen gelungenen Farbkontrast. Der Campervan-Grundriss setzt auf Bewährtes: Die Sitze vorne lassen sich nach hinten umdrehen, zusammen mit einem freistehenden Tisch und der Dreier-Sitzbank entsteht eine vollwertige Sitzgruppe, die man als Wohn- oder Essbereich nutzen kann.
Kochen, Schlafen, Reisen im Transit Custom
An der Fahrerseite links (Linkslenker, wir sind ja in England!), ist eine Küchenzeile eingebaut. Diese besteht aus einer Spüle, einem Zweiflamm-Kocher und einem Kühlschrank, der 40 Liter fasst. So kann man sich unterwegs selbst versorgen und beispielsweise Kaffee kochen. Fürs Frühstück fehlen dann nur noch die Brötchen. Kein Problem, wie auf der britischen Insel üblich hat auch dieser Campervan einen kleinen Backofen an Bord.

Die Sitzbank hinten ist in einem Schienensystem verankert und kann so je nach Bedarf vor- und zurückgeschoben werden. Besonders praktisch ist das für den Bettbau unten. Die Sitzbank lässt sich umklappen und dann entsteht ein 1,90 x 1,30 großes Bett an ihrer Stelle. Liegt man dann hier und schaut nach oben, erblickt man einen Alcantara-Sternenhimmel. Über diesem Himmel wiederum ist ein weiteres Bett mit den gleichen Maßen unter dem Aufstelldach untergebracht. So können bis zu vier Personen in dem Fahrzeug übernachten. Selbst wenn es draußen mal regnen und kalt sein sollte (England!), dann sorgt eine 2,2-kw-Heizung für Eberspächer für die nötige Wärme.
Was so ein Ford Transit Campervan kostet? Steve North hat 77.000 Pfund, umgerechnet 86.000 Euro dafür ausgegeben. Jetzt freut er sich darauf damit zu Ford- und Motorrad-Show zu reisen, sobald sein Zweirad-Anhänger für seine Oldtimermaschine fertig ist.