Das Rallye-Weltmeisterteam bekommt einen neuen Chef. Zur neuen Saison übernimmt der Franzose Yves Matton die Leitung der erfolgsverwöhnten Citroen-WRC-Mannschaft. Der 44-jährige ehemalige Teammanager ersetzt damit den langjährigen PSA-Sportchef Olivier Quesnel, der künftig nur noch für die Marke Peugeot zuständig ist.
Quesnel "nur" noch Peugeot-Sportdirektor
Über die Gründe für den Wechsel an der Citroen-Front kann nur spekuliert werden. Einige behaupten, dass sich Sebastien Loeb mit Quesnel überworfen hatte. Der Rekordchampion war mit der Politik der Gleichbehandlung im Team nicht einverstanden, was zum offenen Streit mit Ex-Teamkollege Sebastien Ogier geführt hatte. Die Verhandlungen zu seiner Vertragsverlängerung hatte Loeb mit dem PSA-Vorstand und nicht mit der Teamleitung geführt, was auch als Zeichen für das gestörte Verhältnis gedeutet werden kann.
Allerdings hatte Quesnel zuletzt angedeutet, dass der arbeitsintensive Doppeljob als Sportchef von Citroen und Peugeot keine Dauerlösung für ihn sei. Künftig wird der Franzose "nur" noch für das Programm von Peugeot verantwortlich sein. Mit der neuen Prototypen-WM, der Le Mans-Revanche gegen Audi und dem Hybrid-Programm dürfte dem Sportdirektor die Arbeit nicht ausgehen.
Matton soll Erfolgsserie fortsetzen
Der Druck auf dem neuen Rallye-Chef Yves Matton ist von Beginn hoch. Nach sieben Fahrer- und sieben Konstrukteurstiteln in den letzten neun Jahren erwartet man bei Citroen, dass der Neue die Erfolgsserie des Werksteams fortsetzt. Mit Mikko Hirvonen kommt 2012 ein neues Gesicht ins Team, der als Teamkollege von Sebastien Loeb deutlich pflegeleichter sein wird. Die große Herausforderung folgt 2013, wenn Volkswagen mit dem Polo in das WRC-Geschehen eingreift.